1342 - Tod aus der Unendlichkeit
griff sich mit beiden Händen an die Kehle. Ihre Augen weiteten sich. Zugleich verfärbten sie sich und wurden blutig rot. Dann schien es so, als hätte irgend jemand Kara-Mau die Beine unter dem Leib weggeschlagen. Sie stürzte schlagartig zu Boden.
Betroffen beugte Tarka-Muun sich über sie. „Was ist denn?" stammelte sie. „Was ist los?"
Kara-Mau antwortete nicht. Blut floß aus ihren Augen und aus ihrer Nase.
Tarka-Muun drückte ihr den Kopf auf die Brust, vernahm jedoch keinen Herzschlag mehr. Danach versuchte sie vergeblich, die Kollegin wieder ins Leben zurückzurufen. Das Herz Kara-Maus wollte nicht mehr schlagen.
Tarka-Muun rief den Notdienst, obwohl sie keinerlei Hoffnung mehr hatte. Sie wollte jedoch einen Arzt zur Stelle haben, damit er klären konnte, woran Kara-Mau so plötzlich gestorben war
6.
Mehrere Tage waren vergangen. Perry Rhodan, Atlan, Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und Eirene hatten intensiv in der Netzgängerstation gearbeitet und eine Fülle von Informationen erschlossen.
Ras hatte die Zahl seiner Ausflüge drastisch vermindert, nachdem er festgestellt hatte, daß die Lao-Sinh ihre Suche auf andere Gebiete konzentrierten. „Wir werden uns trotz allem ein anderes Versteck einrichten", beschloß Rhodan. „Die Netzgängerstation ist zu wertvoll, als daß wir sie einer Gefahr aussetzen dürften."
„Ich habe bereits entsprechende Vorschläge ausgearbeitet", sagte der Arkonide, der sich besonders intensiv mit der Fernerforschung des Planeten befaßt hatte. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten. Ras und Fellmer sollten sie doch an Ort und Stelle überprüfen."
Er überreichte den beiden Mutanten die Unterlagen, die er erarbeitet hatte, und sie verließen die Station.
Ras teleportierte mit dem Telepathen zu einem steil aufragenden Felskegel, der sich westlich der Kartanin-Siedlung an der Südküste des Kontinents befand. „Hier müssen große Höhlen sein, in denen wir uns einrichten können", sagte er und übergab Fellmer einige Papiere. „Da steht alles drin. Kann ich dich allein lassen?"
„Natürlich", erwiderte der Telepath. „Kein Problem. Sieh dir die Insel da draußen an. Vielleicht ist sie noch besser für uns geeignet."
„Bis später." Der Teleporter winkte ihm zu und verschwand.
Fellmer sah sich um. Er befand sich etwa zweihundert Meter über dem Meeresspiegel in einer nahezu senkrecht abfallenden Wand. Große Teile der Felsen waren herausgebrochen, so daß sich überall Absätze gebildet hatten. Auf ihnen hatten im Lauf der Jahre viele Pflanzen Halt gefunden. Sie verdeckten nun teilweise den Zugang zu den Höhlen.
Fellmer setzte sich ins Gras und spähte zur Siedlung hinüber, die etwa zehn Kilometer von ihm entfernt war.
Unweit der Bucht landete ein Raumschiff.
Er schickte seine telepathischen Fühler aus, und dann fuhr er erschrokken zusammen. Er war auf die Gedanken eines Freundes gestoßen, den er nie und nimmer auf diesem Planeten vermutet hätte. „Bully!" sagte er laut.
Er konzentrlerte sich kurz auf Reginald Bull, der im Augenblick seine Gedanken nicht blockierte, und entnahm ihnen eine Reihe von äußerst wichtigen Informationen.
Fellmer zog sich zurück und nahm über Psikom Verbindung mit Rhodan auf, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen. „Bully ist Gefangener der Protektorin Mia-San-K'yon", sagte er. „Er geriet ursprünglich auf Kumai in Gefangenschaft, aber er scheint sich keine großen Sorgen zu machen. Seine Vironauten wissen, daß er hier ist. Wir können also damit rechnen, daß die EX-PLORER früher oder später über Hubei auftaucht."
„Hast du eine Möglichkeit, Bully eine Nachricht zuzuspielen?" fragte Rhodan. „Ich könnte es über Psikom versuchen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er so ein Gerät bei sich. Er ist in einer Kartaninmaske aufgetreten, die Irmina angefertigt hat, aber man hat ihn durchschaut. Es scheint jedoch, daß man ihm nicht alle Ausrüstungsgegenstände abgenommen hat, weil er sie geschickt genug versteckt hat."
„Versuche es, und melde dich später wieder bei uns", bat Rhodan. Er schaltete ab.
Fellmer hörte ein leises Rascheln hinter sich. Beunruhigt drehte er sich um.
Er blickte direkt in das flimmernde Projektorfeld einer Energiestrahlwaffe. Die gelben Augen eines Lao-Sinh blickten ihn an.
Han-Doaq öffnete die Tür seines Hauses in der Erwartung, seinen Nachbarn Sommnuak-Rohl zu sehen. Doch vor ihm stand nicht der Mann, von dem er hoffte, ein paar Paratau-Tropfen kaufen zu können, sondern
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