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1400 - Die Templerbraut

1400 - Die Templerbraut

Titel: 1400 - Die Templerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihr nicht gefallen. Wenn Sophia etwas wollte, dann blieb sie am Ball. Das war auch da der Fall gewesen, aber Paul Mercier hatte sich in Schweigen gehüllt und nichts gesagt, bis auf einen Tipp, den er ihr gegeben hatte.
    Es war der Hinweis auf Father Ignatius gewesen. Aber auch er hatte sich stur gezeigt, und erst nach dem dritten Anruf hatte er ihr den Hinweis gegeben.
    Ich muss nach Alet-les-Bains!
    Nichts anderes gab es für ihre Zukunft. Dort würde man ihr weiterhelfen können, und sie würde auch nicht aufgeben und immer wieder Fragen stellen.
    Gleich am nächsten Tag wollte sie die Reise antreten, aber zuvor musste sie noch mit Mercier reden. Sie wollte ihn ins Vertrauen ziehen und seine Meinung hören.
    Der Wind hatte gedreht. Er wehte jetzt aus Richtung Norden und schien kleine Scherben mitzubringen, die in ihr Gesicht bissen. Es gab Menschen, die sich regelrecht vermummt hatten. Dazu gehörte jetzt auch Sophia, denn sie wickelte den Schal so, dass er ihre Lippen bedeckte, sie aber noch atmen konnte.
    Sie tauchte in eine kleine Gasse ein, in der es auch im Sommer nicht richtig hell wurde, weil die große Kirche Notre Dame stets ihren mächtigen Schatten warf.
    Der Himmel war grau, und es roch nach Schnee. An den alten Hauswänden pfiff der Wind entlang. Katzen oder Hunde streunten nicht herum. Die hatten sich vor der Kälte in Sicherheit gebracht.
    Nur die Menschen waren so verrückt, sich im Freien aufzuhalten.
    Vor einem alten Haus blieb sie stehen. Da waren drei schmale Häuser zusammengefasst worden. Man hatte Wände durchbrochen und so einen Bau geschaffen, gefüllt mit zahlreichen Zimmern, sodass der Profit des Vermieters noch stieg.
    Fahrstühle gab es zwar, aber die führten nicht bis nach ganz oben, sondern nur bis zur vorletzten Etage, wo die Mieter noch mehr Geld für ihre Wohnungen zahlen mussten.
    Sophia wollte nicht unangemeldet erscheinen. Sie kannte die Handynummer des Mannes, stellte sich in die Nische der Haustür und rief Mercier an.
    Er meldete sich nicht.
    Sophia runzelte die Stirn. So richtig konnte sie es nicht begreifen.
    Er war nicht im Institut, das hatte er ihr versprochen. In der Kirche hielt er sich auch nicht auf, er hätte eigentlich zu Hause sein müssen.
    Sophia dachte darüber nach, was sie am besten unternehmen sollte. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, sondern machte sich auf den Weg nach oben.
    Sie ging die Treppe mit den ausgetretenen Holzstufen hoch. Es war recht still im Haus. Keine Stimme, keine fremden Gerüche. Für den Lift hätte sie einen Schlüssel benötigt, so musste sie immer höher gehen, bis sie die obere Etage erreichte und vor der Tür stehen blieb, hinter der Paul Mercier lebte.
    Sie atmete tief durch.
    Es gab hier oben noch diese altmodischen Schellen mit ihren Flügelgriffen, die umgedreht werden mussten. Sophia legte die Finger um das blanke Metall und drehte es.
    Hinter der Wohnungstür hörte sie das raschelnde Geräusch, und sie rechnete damit, dass man ihr öffnen würde.
    Genau das passierte nicht.
    Deshalb probierte es Sophia Blanc ein zweites Mal. Auch damit erreichte sie nichts.
    War Paul nicht in seiner Wohnung?
    Normalerweise hätte sie sich darüber keine großen Gedanken gemacht. Seit dem Anruf dachte sie anders, und sie blieb sehr nachdenklich im halbdunklen Flur stehen.
    Als sich nach einem dritten Versuch ebenfalls nichts getan hatte, fasste sie einen Entschluss, der mehr aus dem Gefühl heraus geboren war als überlegt zu sein. Sie drückte die alte Klinke nieder und zuckte fast zurück, als sie merkte, wie leicht sich die Tür öffnen ließ.
    Sophia drückte sie nach innen, und auf ihrem Rücken merkte sie schon das Kribbeln, obwohl noch nichts Ungewöhnliches geschehen war.
    Oder roch es anders als sonst?
    Die Wohnung bestand aus zwei Zimmern. Einem Wohn- und einem Schlafraum. In letzterem war eine Dusche eingebaut worden.
    Aus der Tasse rann das Wasser immer nur in dünnen Strahlen, der Druck war eben nicht stark genug.
    Auf der Schwelle wartete sie ab. Etwas Geheimnisvolles umgab Paul Mercier schon. War das Geheimnisvolle auch gefährlich?
    Die Wohnung war leer. Zumindest glaubte sie daran, denn das Wohnzimmer war gut zu überblicken. Das Glas der beiden schrägen Fenster zeigte eine graue Färbung. Da hatte sich der Schmutz von außen festgefressen.
    Einem Fremden wären die vielen Bücher aufgefallen, die in den Regalen dicht an dicht standen. So gab es auch keinen Platz für eine Küche, sondern nur für eine kleine

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