1423 - Der Flirt mit dem Satan
der Mann sie ansprach.
»Was wollt ihr?«
Justine drängte sich vor. Sie sah, dass sich die Augen des Typs bewegten. Da glitten die Blicke über ihren Körper und schienen sich daran festsaugen zu wollen.
Sie lächelte breit, aber nicht so breit, dass ihre beiden Vampirzähne zu sehen gewesen wären.
»Wir wollen rein!«
»Ach.«
»Sonst stünden wir nicht hier.«
»Und wer seid ihr?«
»Zwei, die Spaß haben wollen. Die scharf darauf sind, zu flirten und später vielleicht zu…«, sie schnippte mit den Fingern, »… du verstehst schon, nicht wahr?«
»Das hier ist ein Club.«
»Das wissen wir.«
»Und zu einem Club haben nur Mitglieder Zutritt.«
»Wie schön du das gesagt hast! Aber du hast trotzdem etwas vergessen. Zu einem Club haben auch die Freunde der Mitglieder Zutritt. Oder die Freundinnen. Du verstehst?«
»Ich habe Ohren.«
»Die man gut sieht, mein Freund. Und wir haben eine solche Freundin, die uns Bescheid gab, hier mal vorbeizuschauen. Hört sich doch gut an – oder?«
»Für wen?«
»Nun ja, für uns.«
»Sag mir den Namen!«
»Elsa Dunn!«
Genau jetzt waren sie an einem Hindernis angelangt. Es stellte sich die Frage, ob dieser Kerl sie darüber hinwegspringen ließ oder sie kaltstellte. Beide konnten nur hoffen, dass die andere Seite noch nichts vom Tod Elsa Dunns erfahren hatte.
»Ja, wir kennen Elsa.«
»Wo ist dann das Problem?«
Der Glatzkopf sagte nichts. Er schaute sich die beiden Ankömmlinge genau an. Dabei zog er die Nase hoch, und seine beringten Finger krümmten und streckten sich. Er schien noch immer unschlüssig zu sein.
»Was ist denn, Bruder?«
»Wie heißt ihr?«
»Justine heiße ich.« Die Vampirin lächelte wieder. »Dieser Name ist einmalig. Oder gibt es hier schon eine Justine?«
Der Glatzkopf gab darauf keine Antwort. Er wandte sich an die Detektivin. »Und wie lautet dein Name?«
»Jane.«
»Ach so.«
»Können wir jetzt rein?«, fragte Jane Collins. Sie wollte nicht immer in der zweiten Reihe stehen.
»Ich denke, dass ich es verantworten kann. Aber gewisse Spielregeln müssen eingehalten werden.«
»Welche?«
»Die bekommt ihr gleich gesagt.«
»Wir machen alles«, erklärte die Vampirin mit einer seidenweichen Stimme. »Elsa hat uns einiges erzählt.«
»Kommt rein.«
Der Glatzkopf gab endlich den Weg frei, und so gelang den Frauen ein erster Blick in die Villa.
Man musste innen einiges verändert haben, das sah Jane mit einem Blick. Hier waren Wände versetzt oder herausgenommen worden, sodass viel Platz für den Eingangsbereich geschaffen worden war. Vier Wände waren vorhanden, und jeder konnte sich selbst seine Gedanken darüber machen, warum sie teilweise mit einem schwarzen Stoff bespannt worden waren. Die Lücken innerhalb dieser samtigen Bahnen waren von Spiegeln ausgefüllt, deren Flächen einen dunklen Schimmer zeigten. Wer in diese Spiegel schaute, hatte das Gefühl, in seinem Innern zu versinken und nie mehr zurückzukehren. Jane sah sich darin, und sie hatte sogar den Eindruck, kleiner zu werden. Ihre Gestalt sah sie im Hintergrund des Spiegels. Ein leichter Schauer rann über ihren Rücken. Aus Erfahrung wusste sie, dass gerade Spiegel oft genug ein Geheimnis verbargen, das zugleich der Weg in eine andere Dimension oder Welt war.
Sie gab keinen Kommentar ab. Dafür schaute sie zu, wie sich die Tür allmählich schloss. Das geschah sehr langsam, und sie wurde dabei an einen Sargdeckel erinnert, der sich allmählich auf das Unterteil senkte.
Trotzdem lächelte sie und fragte: »Wie geht es jetzt weiter? Müssen wir hier bleiben?«
»Keineswegs.«
»Wo…«
Der Glatzkopf streckte den Arm aus und deutete mit den gespreizten Fingern auf die beiden Frauen. Dabei sagte er: »So kann ich euch nicht akzeptieren. Sorry.«
»Was sollen wir machen?«
»Euch umziehen!«
Beide schauten sich an. »Bitte?«
»Ja, dieser Club hat eine bestimmte Kleiderordnung für Frauen. An die solltet ihr euch halten. Oder hat Elsa nicht davon gesprochen?«
»Sie liebte ihr Trikot«, sagte Jane schnell.
»Sehr richtig.«
»Aber ich weiß nicht, ob sie heute noch kommen will. Sie wollte es sich überlegen.«
Der Glatzkopf nickte ihr zu. Er hatte den Bluff geschluckt. »Sie ist morgen wieder hier. Heute hat sie frei. Aber sie hätte uns sagen können, dass sie zwei Vertreterinnen schickt.«
»Das ging alles sehr schnell. Sie forderte uns zu einer Entscheidung auf, und das haben wir getan.«
»Sehr gut. Dann kommt.«
Justine tippte dem
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