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1492 - Vampir-Attacke

1492 - Vampir-Attacke

Titel: 1492 - Vampir-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich. »Mit Verlaub, Sir, glauben Sie daran? Oder sehen Sie es als Spinnerei an?«
    »Nein, das wohl nicht. Ich glaube daran. Dieser Mann hat sich so etwas nicht aus den Fingern gesaugt. Das kann man einfach nicht, meine ich. So viel Fantasie ist kaum möglich. Und wenn, dann wäre der Zeuge nicht in seinen Angstzustand gefallen, denke ich.«
    »Gut, dass Sie es so sehen, Mr. Sinclair. Was wollen Sie unternehmen?«
    »Mein Kollege Suko und ich werden zu Ihnen kommen und mit Ihrem Zeugen sprechen.«
    »Wann?«
    »Rechnen Sie in der nächsten Stunde mit uns.«
    »Das wird diesen Keene freuen. Er steht noch immer unter Schock und rechnet damit, dass es auch ihm an den Kragen geht.«
    »Sagen Sie, Mr. Waking, was ist er für ein Mensch?«
    »Er ist uns bekannt. Keene gehört zu den Straßengangstern, wenn man so will. Ein Erpresser. Schutzgeld von den Ärmsten. Damit kann er sich keine Meriten für den Himmel erwerben.«
    »Das hatte er wohl auch nicht vor.« Ich beendete das Gespräch mit ein paar netten Worten und nickte Suko danach zu. »Okay, dann schauen wir uns diesen Keene mal genauer an.«
    Ich wandte mich an Glenda. »Ruf bitte Jane an und informiere sie über diesen neuen Zwischenfall«, sagte ich. »Sie soll auch Justine Cavallo Bescheid geben.«
    Glenda nickte. Dann warnte sie uns noch. »Aber gebt acht, wenn euch fliegende Menschen begegnen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, sagte ich zum Abschied.
    ***
    Sie fühlte nichts mehr. Sie war nicht mehr sie selbst. Der Zustand, in dem sie sich befand, war unbegreiflich für sie. Sie kam sich wie tot vor.
    Aber Laura Willis war nicht tot. Sie lebte, sie existierte eben nur auf eine andere Art, und mit diesem Problem fertig zu werden war nicht einfach.
    Etwas anderes steckte in ihr. Es war eine Sucht, ein Hunger, den sie nur schwer kontrollieren konnte. Sie wusste, dass es eine Nahrung gab, die ihren Hunger stillen konnte, aber es war nicht mehr wie sonst. Kein Hunger nach einer Pizza oder nach Fish and Chips, etwas ganz anderes beherrschte sie. Es war auch kein direkter Hunger, der in ihren Eingeweiden wühlte, in ihr existierte etwas ganz anderes.
    Die Gier nach Blut!
    Sie war plötzlich da. Einfach so über sie gekommen. Laura hatte auch nicht erst noch daran denken müssen. Es war wie ein Blitz gewesen, der sie getroffen und sich blitzschnell in ihr ausgebreitet hatte. Sie wollte das Blut eines Menschen trinken!
    Vor ihrem geistigen Auge entstanden nebulöse Vorstellungen. Sie stellte sich Menschen vor, nackte Menschen, und sie sah an ihren Hälsen Bisswunden, aus denen der rote Saft an der Haut nach unten rann und nur darauf wartete, abgeleckt zu werden.
    Ihr Erwachen lag schon einige Zeit zurück. Sie hatte es fast vergessen. Diese Kraftlosigkeit, die sie fast umgebracht hätte. Diese Schwere in ihrem Körper, die noch immer nicht gewichen war und es ihr so schwer machte, sich zu bewegen.
    Ab und zu drangen schluchzende Laute aus ihrem Mund. Oft folgte danach ein Schmatzen oder Schlürfen, wobei sie das Gefühl hatte, das erste Blut und deren Süße bereits auf ihrer Zunge zu schmecken.
    In ihrem Kopf baute sich etwas auf. Ein Bild, das sich aus Teilen der Vergangenheit zusammensetzte.
    Sie sah sich wieder in diesem Hinterhof. Sie wollte in ihre Wohnung. Da waren die beiden Hundesöhne gekommen, um sie zu berauben. Genau zum richtigen Zeitpunkt war dieser fliegende Mensch erschienen, der nicht zu töten gewesen war, obwohl das Messer in seinem Rücken gesteckt hatte.
    Das alles war ihr so präsent, und sie war froh über ihre Entführung gewesen, die zugleich ihre Rettung bedeutet hatte. Wo Laura sich schließlich wiedergefunden hatte, war ihr nicht klar. Aber ihr Retter hatte sich mit ihr beschäftigt und sich seine Belohnung geholt.
    Es war der Biss gewesen!
    Zwei lange Zähne hatten sich in ihren Hals gebohrt. Einen kurzen Schmerz hatte sie erlebt. Einen Stich, dessen Schmerz jedoch schon bald verschwunden war.
    Und dann hatte er zu saugen begonnen.
    Tief und fest. Die Lippen hatten an ihrem Hals gehangen. Noch jetzt hörte sie die Schmatzgeräusche, die der Sauger von sich gegeben hatte. Alles war dann leiser geworden, als hätte man die Wirklichkeit von ihr entfernt, und sie war in eine tiefe Dunkelheit geraten, war wie in ein tiefes Grab gefallen, aber es war nicht der normale Tod gewesen, sondern einer, der wieder ins Leben führte. Nur war das ein Leben gewesen, mit dem sie nichts hatte anfangen können, noch nicht. Bis dieses Erwachen gekommen

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