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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht gerechnet.
    Plötzlich war eine Stimme da, und sie hörte sie nicht normal laut, sondern in ihrem Kopf.
    »Willst du eine Schwester erschießen, Jane? Denk daran, in dir steckt noch etwas. Du gehörst zu uns. Wir wollen dich wieder zurückhaben. Du bist sehr wertvoll…«
    Die Spannung wich.
    Janes Hand zitterte.
    Und die Grauhaarige nahm den Kontakt erneut auf. »Na, weißt du nun Bescheid? Erinnerst du dich?«
    Jane Collins kämpfte gegen diesen Angriff an. Sie musste sich ungeheuer anstrengen, und sie gab die Antwort mit einer geflüsterten und heiseren Stimme.
    »Ihr seid nicht meine Schwestern! Das ist lange her, und das wird auch so bleiben!«
    »Irrtum!«
    »Nein!«, schrie Jane. »Nein, das ist nicht wahr!«
    »Komm her!«
    »Ich schieße!« Sie hatte sich wieder gefangen. »Ich bin keine Hexe mehr. Ich habe diese schreckliche Zeit hinter mir.«
    »Das bestimmst nicht du.«
    »Wer dann?«
    Jane Collins erhielt eine Antwort, und die raubte ihr den Atem. Da tat sich ein neues Feld auf, und es fiel ein Name, mit dem sie nie und nimmer gerechnet hatte.
    »Lilith will ab jetzt über dich bestimmen. Sie hat uns geschickt, um dich auf unsere Seite zu holen. Und wen sie haben will, den bekommt sie auch, Jane…«
    ***
    Die Lage hatte sich für Jane Collins äußerlich nicht verändert, innerlich schon. Da war ein Name gefallen, der bei ihr längst in Vergessenheit geraten war. Sie hatte auch geglaubt, dass es den Lilith-Kult nicht mehr geben würde, aber er schien tatsächlich noch herumzugeistern, und das versetzte ihr einen Schock.
    Lilith, die erste Hure des Himmels. So wurden sie von den Eingeweihten genannt, und ihre Existenz ging zurück bis zum Beginn der Zeiten, wo sie zusammen mit Luzifer die Macht haben wollte, was beiden aber nicht gelungen war. Dennoch war sie nicht in Vergessenheit geraten. Als die Menschen sich entwickelten und auch reif genug für gewisse Anfechtungen waren, war sie wieder aufgetaucht.
    Man durfte sie nicht unterschätzen. Lilith war kein Spukgebilde, und es gab immer wieder Menschen, die sie in ihren Kosmos hineinzog.
    »Wer seid ihr? Woher kommt ihr?«, fragte Jane mit kratziger Stimme.
    Die Grauhaarige grinste bösartig. »Rechne damit, dass wir aus der Hölle kommen. Wir haben sie gesehen. Sie ist wunderschön, sie ist eine Königin, und wir werden sie…«
    Ein Schrei erklang!
    Aber nicht Jane Collins hatte ihn ausgestoßen, sondern eine der Hexen vor dem Wagen. Es musste ein Warnruf gewesen sein, denn die Grauhaarige am Heck des Wagens zog sich zurück, nachdem sie Jane einen letzten wilden Blick zugeworfen hatte.
    Sie war plötzlich verschwunden, und die Detektivin hatte für einen Moment den Eindruck, auf einer Insel der Ruhe zu sitzen. Nichts störte sie mehr.
    Sie drehte sich um. Dabei sah sie, dass auch die Motorhaube frei war.
    Nur eine Beule war zurückgeblieben.
    Sie warf einen Blick aus dem Seitenfenster. Es gab keine Hexen mehr.
    Sie hatten sich in Sekundenschnelle zurückgezogen und waren verschwunden.
    Was war der Grund?
    Jane sah ihn vom Wagen aus nicht. Sie löste die Verriegelung, stieg aus und sah die Bewegung zwischen den Bäumen. Zwei Männer hatten die Stämme in der nächsten Sekunde passiert und liefen auf die Detektivin zu.
    Jane Collins wusste selbst nicht, warum sie so heftig zitterte. Dabei wurden ihr die Knie weich, und sie war froh, sich gegen ihren Golf lehnen zu können, wo sie John Sinclair und Suko erwartete…
    ***
    Schon von Weitem hatte ich gesehen, dass es Jane nicht eben gut ging.
    Sie wirkte erschöpft, völlig von der Rolle, aber sie lebte.
    Bevor ich sie erreichte, schaute sie hoch. Dann warf sie sich in meine Arme, und ich spürte, dass sie am ganzen Leib zitterte, als hätte man sie soeben aus einem Bottich mit eiskaltem Wasser gezogen.
    Wir hatten zwar nicht als Kämpfer eingreifen können, aber unser Kommen musste Janes Feinde vertrieben haben. Uns waren sie nicht entgegen gekommen, so blieb nur der Friedhof, und den nahm sich Suko vor.
    Er lief nicht durch das kleine Tor auf das Gelände, sondern nahm den kürzesten Weg. Er sprang die Mauer hinauf und schaute über den Friedhof hinweg. Ich rechnete auch damit, dass er hinunter springen würde, aber das tat er nicht. Nachdem er mehrmals den Kopf geschüttelt hatte, gab er auf. Die andere Seite hatte es verstanden, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen.
    Ich hatte Jane inzwischen losgelassen. Sie lehnte sich noch immer gegen den Wagen und musste erst mal zu Atem kommen. Ich aber

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