Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1522 - Teuflische Gespielinnen

1522 - Teuflische Gespielinnen

Titel: 1522 - Teuflische Gespielinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»daran müsst du immer denken. Schon früher haben es die Menschen versucht. Gut, sie haben ihn bannen und einsperren können, aber er ist nicht vernichtet worden. Du hast dich zu früh gefreut.«
    »Du meinst, dass es ihn noch immer gibt?«
    »Und wie!«
    »Dann zeig ihn mir.«
    »Im Spiegel, John Sinclair. Er ist seine Heimat geworden. Nur in dieser Welt hält er sich auf.«
    »Sollen wir nachsehen?«
    »Ja, bitte.«
    Blanche und Sidney schauten sich an. Erst als beide genickt hatten, standen sie Hand in Hand auf.
    Ich machte ihnen Platz, damit sie an mir vorbeigehen konnten. Dicht neben mir hielt Sidney für einen Moment an.
    »Er ist immer stärker als die Menschen, John. Er ist in der Zwischenzeit noch stärker geworden.«
    »Dann freue ich mich auf ihn.«
    »Das kannst du.«
    Wir gingen zum Spiegel, und ich spürte, dass die beiden Freundinnen wieder an Kraft gewannen. Sie gingen so forsch, sie waren so sicher, und sie blieben dann vor dem Spiegel stehen, um hineinzuschauen.
    Ich baute mich hinter den beiden auf und schaute an ihnen vorbei.
    Der Spiegel war da. Seine Fläche hätte eigentlich völlig eben sein müssen, aber das war sie nicht. Wenn ich den Kopf drehte, egal in welche Richtung, dann schien es mir, als hätte sie eine dunklere Farbe angenommen. Man konnte beinahe davon ausgehen, dass dieser Standspiegel ein Eigenleben hatte.
    Ich wartete darauf, dass die Frauen etwas unternahmen, denn ich glaubte nicht, dass sie einfach nur vor dem Spiegel stehen bleiben und ihn anstarren würden.
    Lange musste ich nicht warten. Diesmal sprach Blanche, und sie flüsterte: »Er ist noch da, Sid. Ja, er ist noch da. Er ist nicht vernichtet worden.«
    »Man kann es nicht.«
    »So ist es.«
    »Spürst du ihn denn?«
    Blanche nickte. »Ja, ich spüre ihn sehr deutlich. Er will - ich meine, der Kontakt ist da. Etwas bewegt sich durch meinen Kopf. Ich finde es wunderbar.«
    »Ja, ich spüre es ebenfalls.«
    In den folgenden Sekunden schwiegen sie, und auch ich sagte nichts.
    Ich stand im Hintergrund wie ein stiller Beobachter. Die Frauen hatten mich vergessen.
    Obwohl sie anscheinend mit ihrem Dschinn Kontakt aufgenommen hatten, war für mich nichts zu sehen. Ich entdeckte auf der Fläche keine Veränderung. Auch dieses gelbe Gesicht, von dem Suko mir erzählt hatte, zeigte sich dort nicht.
    Es lag wohl daran, dass seine Gespielinnen einen besseren Kontakt zu ihm hatten, aber ich war noch nicht aus dem Rennen. Ohne dass es den Frauen aufgefallen war, hatte ich mein Kreuz hervorgeholt und es in meiner Seitentasche verschwinden lassen.
    Noch sah ich keinen Grund, es hervorzuholen, um einen Angriff zu starten. Ich konzentrierte mich auf die beiden Frauen und natürlich auf den Spiegel. Da bewegte sich in der Fläche immer noch nichts. Sie blieb weiterhin recht dunkel und auch leicht verbeult. Zumindest sah sie so aus.
    Blanche hob ihre linke Hand. Mit der anderen hielt sie Sidneys Linke umfasst.
    Sie wies nach vorn. »Ich glaube, dass wir uns für ihn bereit machen sollten.«
    »Findest du?«
    »Ja. Der Kontakt wird stärker.«
    »Gut, dann…«
    Den Satz vollendete sie nicht, denn drei Augenpaare - ich eingeschlossen - sahen, was innerhalb der Spiegelfläche geschah.
    Von Suko wusste ich, wie das Gesicht aussah.
    Jetzt sah ich es mit meinen eigenen Augen!
    ***
    Es war tatsächlich so etwas wie ein gelber Schädel, unter dem sich kein Körper abbildete. Ein verkniffenes Gesicht mit dunklen, düsteren Augen, einer hohen Stirn, einem verzogenen Mund, dessen Winkel nach unten wiesen, und einem recht großen Kinn.
    Ja, das war ein Wesen, das den Menschen einen bösen Blick schicken konnte.
    Der Kopf schwebte in der oberen Hälfte des Spiegels. Er war nicht so richtig klar zu sehen. An den Rändern kam er mit schon leicht verschwommen vor, und wenn ich mir das Gesicht näher betrachtete, so hatte ich den Eindruck, dass es zusammengezogen und irgendwie komprimiert war, sodass diese gelbe Haut noch stärker hervortreten konnte.
    »Und das ist euer Dschinn?«
    »Ja!«
    Ich musste leise lachen. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man zu ihm Vertrauen habe kann. Er ist in einem Spiegel gefangen, er kann da nicht weg und…«
    »Er war darin gefangen«, sagte Blanche. »Aber wir haben ihn befreit. Wir werden von ihm unsere Belohnung bekommen, das hat er uns versprochen, und er ist jemand, der seine Versprechen immer einhält, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wie soll sie denn aussehen, eure Belohnung?«
    »Er zeigt uns

Weitere Kostenlose Bücher