1531 - Besuch auf Terra
entsprechen. Also gibt es für mich nur einen Weg. Ich bleibe an Bord der ANEZVAR. Und du gehst mit."
„Ich verstehe dich nicht!"
„Sieh her! Dieses kleine Gerät an der Kette nimmst du mit. Du hängst es dir um den Hals. Es wirkt wie ein exotisches Schmuckstück. Zwei miteinander verschlungene Halbmonde. Solange du es trägst, kann ich aus der Ferne an der Exkursion teilnehmen."
„Selbst dann geht es nicht. Ich bin zwar auf Terra nicht gerade bekannt, aber über kurz oder lang wird irgend jemand in mir die Tochter des sagenhaften Perry Rhodan erkennen. Ab dann wäre der Ausflug ein Greuel und eine Farce. Nein, Willom, ich gehe nicht. Lieber warte ich hier an Bord, bis du das Gespräch mit ihm geführt hast. Und wenn das Wochen oder Monate dauern sollte. Meine Entscheidung ist ..."
„Du kannst in einer Maske teilnehmen. Homunk hat sein Äußeres auch verändert. Du kannst natürlich allein entscheiden, aber bedenke dabei, daß ich dich um die Teilnahme bitte."
„Du bittest mich um etwas?"
„Genauso ist es, Idinyphe. Ich weiß bereits, daß du mir diesen Wunsch nicht abschlagen wirst.
Beende besser deine Grübeleien und überlege dir, welche Haarfarbe du wählen möchtest. Und welchen Namen."
*
Kelamar Tesson: Der linguidische Friedensstifter war ein mittelgroßer, untersetzter und kräftiger Typ. Figürlich ähnelte er mit seinen 1,78 Metern Körpergröße stark Reginald Bull. Das allein schon hatte nach dem Auftauchen Tessons das Mißtrauen von Perry Rhodans ältestem Freund geweckt.
Die Linguiden legten auf ihre Haarpracht besonderen Wert. Von Natur aus war ihre gesamte Körperbehaarung ungewöhnlich stark. Daraus hatte sich ein Modekult entwickelt, der darin bestand, daß kein Linguide die Haare so trug oder schnitt oder färbte wie ein anderer. Jeder verfolgte seinen persönlichen Stil. Der bestand in erster Linie darin, möglichst keine Ähnlichkeit mit einem anderen Linguiden zu haben.
Kelamar Tessons Körperhaar war von Natur aus schwarz. An vielen Stellen ließ sich das auch erkennen. Seine Hautfarbe war hellbraun. Daß er sich im gesamten Gesichtsbereich rasierte, war ungewöhnlich.
Es unterstrich aber die Ähnlichkeit mit den Terranern.
Seine Kopfhaare und auch die Haare auf den Handrücken hatte er rostrot gefärbt. Da er insbesondere die Kopfhaare in der Form einer kurzgeschnittenen Bürste hielt, ergab sich so eine weitere Parallele zu Bully.
Daran änderte auch das leicht fliehende Kinn nichts. Die blauen Augen hingegen paßten wieder zu diesem Vergleich.
Da die Gesichter der Linguiden stets etwas Greisenhaftes an sich hatten, ließ sich sein Alter schwer schätzen.
Rhodan taxierte ihn auf etwa 30 Jahre.
Drei Schüler, alle männlich, hatte Kelamar Tesson mitgebracht. Bisher war Rhodan nur einem davon begegnet, der sich Imodo Perenz nannte. Der Hauptschüler des Friedensstifters war ein Abziehbild seines Lehrherrn.
Obwohl Perenz sehr hellhäutig war und blonde Haare besaß, ähnelte er seinem Meister stark. Er imitierte dessen Äußeres, wenngleich das dem Modekult widersprach.
Kelamar Tesson ließ seinen Schüler gewähren, denn die Imitation war zu offensichtlich.
Vielleicht war sie ein Ausdruck der Ergebenheit.
Die vier Linguiden bewohnten nicht mehr ihr Delphin-Schiff, das seit August 1170 auf dem Raumhafen von Terrania stand. In einem modernen LFT-Gebäude nah dem Raumhafen war ihnen eine geräumige Unterkunft zugewiesen worden. Hier standen Tesson und seinen Schülern auch umfangreiche Kommunikationssysteme zur Verfügung sowie Beschaffungsmöglichkeiten für die täglichen Bedürfnisse. Zwei terranische Mitarbeiter aus dem Sonderministerium kümmerten sich darüber hinaus um die Gäste, so daß es ihnen an nichts fehlte.
Perry Rhodan hatte sein Kommen ankündigen lassen. Als er von dem zehnstöckigen Gebäude aus seinem Einpersonengleiter stieg, erwartete ihn dort Imodo Perenz. „Mein Herr freut sich auf dieses Zusammentreffen." Der junge Linguide verneigte sich ganz kurz. „Darf ich dir den Weg zeigen?"
Rhodan folgte Perenz ins Gebäude, das die Form eines Zylinders hatte. In der mittleren Zone befanden sich vier Antigravlifte mit transparenten Wänden. Je zwei waren nach oben und nach unten gepolt.
Jede Etage verfügte über vier Wohneinheiten von der Form eines Kreissektors. Zwischen jedem Sektor befand sich eine mehrere Meter breite Fensterflucht, so daß das Tageslicht von allen vier Seiten ins Gebäude fallen konnte. .Ähnlich war auch die Aufteilung
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