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1550 - Die Frau aus der Knochengrube

1550 - Die Frau aus der Knochengrube

Titel: 1550 - Die Frau aus der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Artikel.«
    »Okay.«
    Glenda konnte sich nur wundern. »He, was ist das denn für eine Reaktion, John?«
    »Wieso?«
    »Die Taten sind…«
    Ich winkte ab. »Es könnte sein, dass wir indirekt gestern Abend damit konfrontiert worden sind.«
    »Dann weißt du mehr als ich.«
    »So ist es.«
    Suko hatte den Bericht gelesen und schob mir das Blatt wieder rüber.
    Sein Gesicht sah ernst aus, als er sagte: »Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns damit beschäftigen sollten.«
    »Du sagst es.«
    »Aber warum?«, fragte Glenda.
    »Wegen der erwähnten Geisterfrau«, erklärte ich.
    »Und?«
    »Es kann sein, dass sie Suko und mir gestern begegnet ist. Es kann weiterhin sein, dass es genau diese Unperson ist, die Menschen in den Suizid treibt.«
    »He, he, John, komm auf den Teppich zurück. Ist das nicht zu weit hergeholt?«
    »Möglich«, gab ich zu und sprach dann weiter: »Wenn ich jedoch daran denke, welchen Spuren wir schon nachgegangen sind, die dem ersten Anschein nach nichts miteinander zu tun hatten, dann müssen wir hier einfach nachhaken.«
    »Das ist euer Fall«, sagte Glenda und fragte dann: »Ihr habt diese Geisterfrau tatsächlich gesehen?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Wobei ich nicht weiß, ob es die erwähnte Schattenfrau ist oder nicht.«
    »Die Orte liegen zudem recht weit auseinander«, meinte Suko.
    »Wie sah sie denn aus?«
    Ich lächelte Glenda an.
    »Leicht zu beschreiben ist sie nicht, das mal vorweg gesagt. Wenn wir richtig gesehen haben, war sie kein Mensch aus Fleisch und Blut. Eben eine Geisterfrau, ein Schattenwesen oder was auch immer.«
    »Und wo habt ihr sie gesehen?«
    »In einer Knochengrube.«
    Mit dieser Antwort hatte ich Glendas Neugierde erst recht geweckt.
    Bevor sie groß Fragen stellen konnte, berichtete ich ihr, wo wir gestern Abend gewesen waren.
    Sie musste lachen. »Hört sich wirklich unheimlich an.«
    »Das ist es auch gewesen.«
    »Aber diese Selbstmorde sind woanders verübt worden, wie wir in dem Artikel lesen konnten.«
    Suko hatte den Namen behalten.
    »Um Midhurst herum. Das ist zumindest der nächst größere Ort.«
    Wir wussten, wo er ungefähr lag, und ich musste mit Suko nur einen Blick tauschen, um zu wissen, dass er das Gleiche dachte wie ich.
    »Wann starten wir?«
    »So schnell wie möglich.«
    Glenda mischte sich ein.
    »Und was ist mit Sir James? Wolltet ihr nicht mit ihm reden?« Sie wies auf mich. »Außerdem hast du ihm noch von deinem letzten Fall berichten wollen.«
    »Stimmt, aber das hat Zeit. Wenn er kommt, grüße ihn von uns und weihe ihn ein. Wir beide machen uns auf die Suche nach der Schattenfrau.« Ich hob den Artikel an. »Den darf ich doch mitnehmen oder?«
    Glenda verdrehte die Augen.
    »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    »Danke.« Ich grinste sie an.
    »Ja, du mich auch…«
    ***
    Ab aufs Land!
    So kam ich mir vor, und Suko erging es bestimmt ähnlich.
    Allerdings mussten wir nicht nach Midhürst fahren, sondern in einen Ort östlich davon. Er hieß Selham und konnte nicht mehr als ein Dorf sein.
    Von dort stammte Rudy Farina, und auf dem Friedhof von Selham hatte er sich auch erhängt.
    Wir hätten uns seinen Leichnam anschauen können, worauf wir verzichteten. Wir wollten erst einmal mehr über die Hintergründe der Tat erfahren, und da würden uns möglicherweise die Eltern des Jungen helfen können.
    Der Ort lag in einer flachen Gegend. Weite Felder, Grasflächen, auf denen Schafe weideten, hin und wieder ein Gehölz und eben die kleinen Ortschaften.
    Man konnte von einem idyllischen Ort reden. In Selham war alles sauber, selbst zu dieser tristen Jahreszeit konnte man den Ort mögen, aber es war sicher auch einiges nur Fassade. Wir ließen uns von dem äußeren Schein nicht täuschen.
    Beide gelangten wir zu dem gleichen Ergebnis.
    »Es ist ziemlich ruhig hier«, stellte Suko fest.
    »Ja. Der Tod des Jungen scheint die Bewohner getroffen zu haben. Fahr mal nach links auf die Rampe zu. Ich möchte mich erkundigen, wo wir die Farinas finden.«
    Suko bog auf einen Platz ab. Dort stand ein flaches Gebäude mit einer Rampe. Auf ihr waren Säcke nebeneinander gestapelt. Ein Mann im grauen Kittel ging sie ab und schrieb etwas auf ein Blatt Papier, das auf einem Klemmbrett steckte.
    Da es ruhig war, hörte der Mann meine Schritte und dreht sich um. Um besser sehen zu können, schob er den Schirm seine Kappe hoch.
    Farblose Augen schauten mich an.
    Ich grüßte freundlich, wobei mein Gruß kaum erwidert wurde, dann fragte ich nach den

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