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1550 - Die Frau aus der Knochengrube

1550 - Die Frau aus der Knochengrube

Titel: 1550 - Die Frau aus der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja.«
    Er holte eine Zigarette aus der Schachtel und verqualmte die Luft noch mehr.
    »Und warum sind Sie jetzt hergekommen? Ist der Tod meines Sohnes so wichtig?«
    »Ja, und auch der Tod der anderen fünf jungen Menschen«, sagte Suko.
    Farina blies den Rauch aus. Dabei nickte er und sprach von einem nicht erklärbaren Phänomen.
    »Und doch muss es einen Grund geben«, sagte ich.
    »Lebensmüde.«
    »Warum?«
    Michele Farina trank aus der Flasche einen Schluck Wasser. »Ich habe keine Ahnung. Es war wohl ein Fehler, dass meine Frau und ich uns so wenig um den Jungen gekümmert haben. Aber wir sind beide berufstätig und arbeiten noch in derselben Firma. Da sind wir oft unterwegs. Rudy war auch an den Abenden viel allein. Andere in seinem Alter gehen aus. Er hat es nicht getan. Außerdem ist hier nicht viel los. Er war glücklich, als er einen Computer bekam. Der ist zu seinem Hobby geworden. Stundenlang hat vor dem Bildschirm gesessen und war mit der ganzen Welt verbunden. Wir sind davon ausgegangen, dass es ihm Freude gemacht hat. Dass es allerdings so enden würde, hätten wir niemals gedacht.« Seine Augen wurden wieder feucht. »Selbstmord - so etwas macht man doch nicht.«
    Ich fragte: »Haben Sie bei Ihrem Sohn in der letzten Zeit eine Veränderung festgestellt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »War er vielleicht stiller als sonst? Hat er sich Ihnen entzogen, wenn Sie mal mit ihm sprechen wollten?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Ich gebe zu, dass wir uns zu wenig um ihn gekümmert haben. Wir sind beide froh gewesen, dass er sich mit dem Computer beschäftigte. Darin hat er seine Seligkeit gefunden. Aber das ist jetzt vorbei.«
    Er senkte den Blick und schaute auf die Zigarette, die zwischen seinen Fingern verqualmte.
    »Können wir uns sein Zimmer anschauen?«, fragte Suko.
    »Sicher.«
    Farina drückte den Glimmstängel aus und stand auf. Er trug eine schwarze Stoff hose, die zerknittert war, und ein weißes Hemd, auch nicht mehr ganz frisch.
    Wir hatten damit gerechnet, in die erste Etage gehen zu müssen, doch das traf nicht zu, denn im Hintergrund des Zimmers befand sich eine schmale Tür, auf die der Mann gebeugt zuging.
    Wir betraten ein kleines Zimmer mit einem kleinen Fenster, vor dem ein heller Schreibtisch stand. Es war auch der Platz für den Laptop, dessen Deckel zugeklappt war.
    »Hier hat sich unser Sohn die meiste Zeit aufgehalten. Hier ist er glücklich gewesen.«
    »Und Sie haben nie gewusst, mit wem Ihr Sohn Kontakt gesucht hat?«
    »Nein, Mr Suko.«
    »Aber Sie wissen, dass das Internet ein gefährliches Medium sein kann?«
    »Ich habe davon gehört. Aber wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mich dafür kaum interessiert. Beruflich habe ich wenig mit Computern zu tun gehabt. Außerdem bin ich kein großer Fan von diesen Dingen. Meine Frau und ich gehen lieber spazieren und genießen die Natur.«
    »Das ist auch besser.«
    Ich hatte mich an Suko und Farina vorbei geschoben und stand vor dem Laptop. Ich klappte den Deckel hoch und schaltete das Gerät ein.
    »Ich darf doch, oder?«
    »Ja, natürlich, Mr Sinclair, bedienen Sie sich.«
    Ich konnte mittlerweile auch damit umgehen. Ich ging ins Internet, was ohne Problem möglich war, da er sein Passwort gespeichert hatte, und klickte unter Favoriten eine Seite an, die ganz vorn stand und ETERNITY hieß.
    Ewigkeit?
    War das eine Spur?
    Ich sah mir dann die E-Mails an, die Rudy Farina geschrieben und die er auch bekommen und nicht gelöscht hatte.
    Es wurde interessant. Texte, die sich mit dem beschäftigten, was jenseits des Lebens lag. Es waren Botschaften, bei denen es mir kalt den Rücken hinab rann, denn hier wurde der Tod verherrlicht, der nur dann zu genießen war, wenn er mit einem Suizid begann.
    Auch Suko war inzwischen neben mich getreten. Da auch Namen auf dem Bildschirm erschienen, schrieb er fleißig mit. Hier standen junge Menschen miteinander in enger Verbindung, die ihres Lebens überdrüssig waren. Die den Tod als etwas Besonderes betrachteten, als das Höchste überhaupt. Das ewige Glück, das nie aufhören würde.
    Eternity - Ewigkeit eben!
    Ich spürte Sukos Berührung an der Schulter.
    »John, das ist unsere Spur.«
    »Stimmt. Nur ist alles Theorie. Sie diskutierten über Tod und Selbstmord, aber ihnen wird nicht der Weg gezeigt, den man gehen muss, um die Ewigkeit zu erreichen.«
    »Das kommt vielleicht noch.«
    »Mal sehen.«
    Bisher hatten wir nur die E-Mails gelesen, die mal kürzer und mal ausführlicher waren. Texte,

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