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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihr. Egal, wohin sie geht, du bist neben ihr, klar?«
    »Ich folge ihr so treu wie ihr Schatten«, versprach der Nessel-Vampir.
    »Aber bleib hier draußen«, sagte ich. »Gehe nicht in das Apartment, und laß dich vor allem nicht sehen. Shelley Robinson soll ahnungslos und unbeschwert bleiben. Sie soll denken, es wäre alles in bester Ordnung.«
    »Es wird für sie alles in bester Ordnung sein«, bemerkte der Nessel-Vampir selbstsicher und begann seine Dampfgestalt auszudehnen. Sie wurde immer durchsichtiger, und schließlich konnte ich sie nicht mehr sehen.
    Boram war auf dem Posten.
    Und ich war erleichtert
    ***
    Joshua Mackendrick starrte verdattert auf die schwarze Kette. Wie kam sie ins Wohnzimmer? Wer hatte sie auf den Teppich gelegt? Etwa dieser verrückte Homer Sykes? Befand er sich im Haus? Mackendrick lauschte angestrengt. Das Telefon schlug an, und das unverhoffte Schrillen riß den hageren Mann herum. Eiswasser schien mit einemmal durch seine Adern zu fließen, und sein Herz schlug wesentlich schneller.
    Nervös griff er nach dem Hörer. »Ja?«
    Am anderen Ende war Tammy Duvall.
    Mackendrick atmete auf. Er hatte befürchtet, es würde wieder Homer Sykes sein.
    Tammy Duvall war aufgeregt. »Man hat Jerry gefunden!« berichtete sie heiser. »In einem U-Bahn-Tunnel lag er auf den Schienen. Fast wäre er von einem Zug überfahren und zerstückelt worden.«
    »Hat dich die Polizei benachrichtigt?« fragte Mackendrick.
    »Nein, sie rief James Tandy an, und der informierte mich. Er wollte auch dich anrufen, doch ich sagte, das würde ich übernehmen. James hat sich der Polizei zur Verfügung gestellt.«
    »Hoffentlich beantwortet er ihre Fragen nicht zu ausführlich. Er redet gern viel«, meinte Mackendrick.
    »Er würde nie etwas sagen, das der Firma schadet«, gab Tamm Duvall zurück.
    »Mit einer Kette wurde Jerry… erdrosselt«, sagte Mackendrick stockend. »Du hast sie gesehen. Wie sah sie aus? Beschreibe sie!«
    »Wozu?«
    »Bitte, Tammy.«
    »Es war eine Kette mit dicken Gliedern und eisernen Schellen für Hände und Füße.«
    »Tammy…« Mackendrick räusperte sich. »Tammy, eine solche Kette liegt nur wenige Schritte von mir entfernt auf dem Boden!«
    »Ist Sykes auch da?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Mackendrick mit kratziger Stimme.
    »Sieh dich vor, Joshua! Laß dich von Sykes nicht überrumpeln! Mach den Kerl fertig, damit wir alle wieder ruhig schlafen können.«
    Ein leises Klirren veranlaßte Mackendrick, sich umzudrehen. »Ich glaube, ich spinne!« stellte er verblüfft fest.
    »Was ist los?« fragte Tammy Duvall nervös.
    »Die Kette… sie hat sich bewegt.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Da, jetzt bewegt sie sich wieder. Das kann es doch nicht geben. Außer mir ist niemand im Raum, und die Kette kriecht wie eine Schlange über den Boden!«
    »Wohin?« fragte Tammy aufgeregt. »Wohin kriecht sie, Joshua?«
    »Direkt auf mich zu«, stöhnte der Mann, und seine wasserhellen Augen weiteten sich ungläubig.
    Wie an unsichtbaren Fäden hängend und von diesen gezogen, bewegte sich die magische Killerkette durch den Living-room.
    »Joshua!« rief Tammy am anderen Ende. »Joshua, bist du noch da?«
    Er nahm ihre Stimme gar nicht mehr wahr. »Wie… wie ist so etwas möglich?« stammelte er fassungslos.
    »Versuch jetzt nicht, darauf eine Antwort zu finden«, riet ihm Tammy Duvall. »Mach, daß du aus dem Haus kommst, sonst bringt dich diese verfluchte Kette um!«
    »Aber… es ist doch nur eine Kette!«
    »Du siehst doch, daß sie das nicht ist!« rief Tammy laut. »Bring dich in Sicherheit, Joshua!«
    Die Kette erreichte Mackendrick in diesem Augenblick, stellte sich auf wie eine gereizte Kobra und pendelte bedrohlich hin und her. Mackendrick wollte auflegen, traf aber den Apparat nicht mit dem Hörer, sondern legte ihn daneben. Ein heftiges Zittern erfaßte ihn. Er wagte die Kette nicht aus den Augen zu lassen. Große Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Es war verrückt, daß er sich vor einer Kette fürchtete. Aber war es nicht auch irre, daß sich Leben in ihr befand?
    Mackendrick bewegte sich mit vorsichtigen Schritten zur Seite. Er schob sich ganz langsam aus dem Gefahrenbereich. Zunächst schien der Kette das nicht aufzufallen, aber dann reagierte sie: Die Schelle öffnete sich, wurde zum eisernen Maul, das vorstieß und zubiß.
    Der Schmerz ließ Mackendrick aufschreien.
    Schlimmer noch als der Schmerz setzte Mackendrick der Schock zu.
    Er war von einer Kette gebissen

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