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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern auch Sir James und Glenda Perkins, unsere Assistentin.
    Dass es ihm nicht gelungen war, hatte weniger an uns gelegen, sondern mehr an Glenda Perkins. Sie war praktisch über sich selbst hinausgewachsen und hatte dafür gesorgt, dass dieser Fall zu unseren Gunsten ausgegangen war.
    Jedenfalls hatte unser Chef, Sir James, erlebt, wie schnell man an die Grenze zum Jenseits gelangen konnte. Zum Glück hatte er es überstanden.
    Die Sache lag jetzt hinter uns. Suko war ganz normal nach Hause gefahren und ich hatte mich auf den Weg zu meiner alten Freundin Jane Collins gemacht, die mich jetzt in der offen stehenden Haustür erwartete.
    Ich lächelte ihr zu und rief: »Bin ich nicht pünktlich?«
    »Es geht.«
    Ich ging den letzten Schritt, bevor ich sie umarmte.
    »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, John, und jetzt…«
    »… wirst du mich zum Abendessen einladen. Oder zu einem feinen Dinner, sage ich mal.«
    »Irren ist menschlich.«
    Ich ließ sie los. »Nicht?«
    »So ist es.«
    »Und worum geht es dann?«
    »Das sage ich dir, wenn wir im Haus sind.«
    »Okay.« Ich betrat den Flur. »Gehen wir zu dir hoch, oder bleiben wir hier unten?«
    »Nein, nein, wir gehen nach oben.« Ich schaute schräg gegen die Decke. »Ist deine nette Mitbewohnerin auch da?«
    »Ja, das ist sie.«
    Wir wussten beide, über wen wir sprachen. Es ging um die Vampirin Justine Cavallo, die bei Jane Collins wohnte und sich dort schlichtweg eingenistet hatte. Für Jane war es nicht mehr möglich, sie aus dem Haus zu bekommen. Zudem fühlte sie sich als unsere Partnerin, das schob mir Justine immer wieder unter.
    Und so ganz falsch war es auch nicht, denn nicht nur einmal hatte sie uns geholfen, und umgekehrt wurde auch ein Schuh daraus. Wir hatten uns sogar gegenseitig das Leben gerettet, wobei man bei Justine Cavallo mehr von einer Existenz als von einem normalen Leben sprechen konnte.
    Ich kannte den Weg, ließ Jane aber trotzdem vorgehen und schaute dabei auf ihr straffes Hinterteil, über das sich der Stoff einer lindgrünen Jeans spannte.
    »Nicht schlecht«, murmelte ich, »wahrlich nicht schlecht.«
    »Hör auf mit so einem Zeug.«
    »Seit wann bist du so prüde?«
    »Ich bin eben nicht in der Stimmung, und du wirst gleich auch anders denken.«
    »He, dann hast du mich nicht eingeladen, um einen schönen Abend mit mir zu verbringen?«
    »So ist es.«
    »Schade. Dabei hätte ich ein wenig Entspannung gut gebrauchen können. Ehrlich.«
    »Schon gut.«
    Wir hatten die Treppe hinter uns gelassen und betraten Janes Wohnzimmer, wo sie schon einige Getränke bereitgestellt hatte. Es gab Rot-und Weißwein, aber auch Mineralwasser.
    Ich ließ mich in den Sessel fallen und fragte wie nebenbei: »Bekommen wir noch Besuch?«
    »Genau das.«
    Da Jane die Antwort nicht eben mit einer Begeisterung in der Stimme gegeben hatte, brauchte ich nicht lange nachzudenken und sagte: »Justine Cavallo?«
    »Ja, sie.«
    Ich verzog säuerlich meine Lippen. »Und was will sie?«
    »Das wird sie dir selbst sagen.«
    Ich blickte Jane Collins skeptisch an.
    Sie goss sich in aller Ruhe ein Glas Wein ein. Dann sagte sie: »Guck nicht so skeptisch. Ich weiß nicht, um was es geht.«
    »Auch nicht ungefähr?«
    Sie trank und dachte nach. Ihre Stirn legte sich dabei in Falten.
    »Nun ja, etwas angefressen hat sie schon gewirkt.«
    »Aha.«
    »Da muss etwas passiert sein.« Sie hob die Schultern. »Aber das wollte sie erst erzählen, wenn du da bist.«
    »Wann kommt sie?«
    »Keine Ahnung. Sie wird wissen, dass wir hier sitzen. Justine muss nur über den Flur gehen.«
    Ich sagte erst mal nichts. Justine Cavallo, die Vampirin, hatte ein Problem. Das sah zumindest so aus. Und ich sollte ihr dabei helfen, das Problem zu lösen. Es war eigentlich zum Lachen, doch bei einer Unperson wie Justine Cavallo war das fehl am Platz. Bei ihr ging es immer ernst zur Sache.
    Jane Collins lächelte mich an. Anscheinend schien sie doch mehr zu wissen. Ich wollte sie darauf ansprechen, als die Tür geöffnet wurde und Justine Cavallo erschien.
    Sie kam und sie hatte ihren Auftritt. Das gehörte zu ihr, Justine musste einfach so reagieren, und als ich hoch schaute, sah ich sie auf der Türschwelle, wo sie auch stehen blieb. Sie lächelte.
    Es war ein Vampirlächeln. Ein Fletschen der Zähne, damit ich deutlich sah, wer sie war. Äußerlich eine attraktive Frau, aber sie als Mensch zu bezeichnen wäre völlig absurd gewesen. Dass Justine existierte, lag am Blut unschuldiger Menschen,

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