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162 - Das Grauen aus der Baring Road

162 - Das Grauen aus der Baring Road

Titel: 162 - Das Grauen aus der Baring Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Pot?" wollte Dorian wissen.
    Sullivan verzog das Gesicht. „Fleisch-Gemüse-Eintopf', seufzte er. „Also auf in den nächstbesten Landgasthof."
    „Wenn der Eintopf gut gekocht ist, ist er ein wahres Gedicht", schwärmte Dorian.
    „Vor allem für den Geldbeutel, ich weiß."
    „Sie brauchen nicht mitzukommen, wenn Sie nicht wollen, Trevor." Dorian hob die Schultern und ging zur Garderobe, schlüpfte in seinen Mantel und suchte nach dem Autoschlüssel.
    „Natürlich lasse ich Sie nicht alleine gehen." Sullivan hatte es plötzlich ebenfalls eilig.
    Sie nahmen den Rover, der einst Don Chapman gehört hatte. Die Jugendstilvilla lag im hinteren Teil des Grundstücks; vor einiger Zeit hatte Dorian eine Garage anbauen lassen, in der auch Cocos Mini Cooper stand.
    Unter den Reifen des Rovers knirschte der noch nasse Kies ungewöhnlich laut. Sullivan stieg aus, um das Tor zu öffnen. Dabei stellte er fest, daß die Sonne zum erstenmal an diesem Tag durch die dichte Wolkendecke brach, wenn auch nur für weinige Sekunden. Allmählich hatte er den Winter mit seinen ständigen Kapriolen satt.
    Sie bogen in nördlicher Richtung in die Baring Road ein. Dorian mußte an der Ampel warten und steckte sich eine Zigarette an. Ungeduldig trommelten seine Finger aufs Lenkrad.
    „Wohin fahren wir?" wollte Sullivan wissen.
    Dorian grinste ihn herausfordernd an. „Ich zahle", sagte er. „Also bestimme ich auch, wo wir essen. Warten Sie's einfach ab, Trevor."
    Sie überquerten die St. Mildred's Road und blieben weiter auf der geraden Strecke. Sullivan schimpfte über irgend etwas, was Dorian überhaupt nicht beachtet hatte. Wieder war er zum Anhalten gezwungen; um diese Zeit herrschte ziemlich starker Verkehr. Er beabsichtigte, östlich von Greenwich Park auf das Autobahnteilstück aufzufahren und die Themse im Blackwall Tunnel zu unterqueren. An den Docks vorbei über die Brunswick Road und die St. Leonhard's Street führte der kürzeste Weg nach South Hackney, wo er aus früherer Zeit einige erstklassige Gasthöfe kannte. Nichts für Touristen, die zu dieser Jahreszeit ohnehin nicht in Scharen einfielen, sondern eher ein gemütlicher Treff für eingefleischte Londoner.
    Plötzlich stieß Sullivan einen überraschten Ausruf aus. „Sehen Sie, Dorian! Das darf doch nicht wahr sein!"
    Dem Dämonenkiller blieb kaum Zeit, seinen Blick von der Straße abzuwenden. Es ging wieder weiter. Irgendwie war ihm jedoch, als höre er seinen Namen rufen. Und als kenne er die Stimme. Das Motorengeräusch verzerrte sich lediglich ein wenig.
    „Fahren Sie links ran!" kommandierte Sullivan.
    „Wenn Sie mir verraten, warum."
    „Ich weiß es selbst noch nicht."
    Dorian Hunter schaltete in den zweiten Gang zurück und tippte die Bremse an. Interessiert folgte er Sullivans Blickrichtung mit den Augen. Er mußte ein klein wenig suchen, bis er am rechten Straßenrand Miß Pickford entdeckte, die aufgeregt winkte und ihnen Zeichen gab, anzuhalten. Sie waren schon fast an ihr vorbei.
    Dorian grinste genüßlich. „Wenn sie sich einbildet, daß ich sie zur Villa fahre, hat sie sich getäuscht. Ich darf hier nicht einmal anhalten." Er deutete auf die doppelte gelbe Linie entlang der Bordsteinkante.
    „Aber dort vorn könnten Sie heranfahren", sagte Sullivan. „Miß Pickford scheint mir recht aufgeregt zu sein."
    „Sie sind ein Quälgeist, Trevor, wissen Sie das?" Dorian ließ den Rover langsam ausrollen und hielt dann unmittelbar vor einer Hauseinfahrt. Vergeblich versuchte er, im Rückspiegel die Haushälterin zu entdecken. Er zündete sich eine zweite Players an und rauchte hastig.
    „Vielleicht sollten wir aussteigen", schlug Sullivan vor.
    „Verschonen Sie mich damit. Bitte. Ich habe nicht vor, Miß Pickford auch noch nachzulaufen."
    „Das brauchen Sie nicht, Mr. Hunter", erklang unvermittelt ihre Stimme. Die Seitenscheibe war einen Spalt breit geöffnet. Lange konnte die Frau allerdings nicht neben dem Rover gestanden und gelauscht haben. Und selbst wenn, Dorian war es herzlich egal.
    „Was wollen Sie?" brummte er mißmutig. „Nachdem Sie uns schon halb verhungern lassen."
    „Was ich herausgefunden habe, interessiert Sie bestimmt."
    „So, was Sie herausgefunden haben." Dorian ahmte ihren Tonfall nach. „Hoffentlich hat es nichts mit dem Vampir zu tun?" Die Frage entsprang eigentlich mehr seinem Ärger, aber sie traf den Nagel auf den Kopf. „Verschonen Sie mich mit Ihren Ratschlägen", stöhnte er, als Martha Pickford heftig zu nicken begann.

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