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1627 - Panik

1627 - Panik

Titel: 1627 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch erzählen, John? Nichts, gar nichts. Es war ein normaler arbeitsreicher Tag, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Es war die letzte Begegnung zwischen Commissioner Finch und mir. Wenn Sie nach Gemeinsamkeiten suchen, dann müssen Sie dort anfangen.« Er setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. »Ich habe mit jedem der Teilnehmer ein paar Worte gewechselt, das ist alles gewesen. Weitere Gemeinsamkeiten zwischen mir und Finch kann ich nicht erkennen.«
    »Wie groß war denn die Gruppe?«, fragte Suko.
    Sir James musste nachdenken. »Ich glaube, wir waren nicht mehr als sechs Leute.«
    »Die Namen kennen Sie noch?«
    »Ja, ich werde sie zusammenbekommen, wenn es sein muss. Es gibt außerdem ein Protokoll.«
    Jetzt mischte ich mich wieder ein. »Und wie lief dieses Treffen ab, Sir? Haben Sie nur miteinander diskutiert oder wurden von anderer Stelle auch Fakten auf den Tisch gelegt?«
    Sir James überlegte. Nach einer kurzen Pause nickte er. »Ja, das ist so gewesen. Ein Mensch, der sich als Kenner der Materie ausgab, hielt einen Vortrag. Er sprach über Bedrohungen im Allgemeinen und auch im Besonderen. Er kam von der Masse auf das Individuum zu sprechen, dabei ging es um innere Einstellungen, zu denen wir hingebracht werden sollten.«
    »Das klingt allgemein.«
    »Ich weiß. Es wurde auch das Thema Angst in den Mittelpunkt gestellt.«
    Nach diesem Satz zuckte Sir James zusammen. »Moment mal, habe ich Angst gesagt?«
    »Haben Sie«, bestätigte Suko. »Und das sollte man jetzt aus einem anderen Blickwinkel sehen.«
    »Stimmt.«
    »Wie wurde denn über das Thema gesprochen, Sir?«, fragte Suko.
    »Können Sie sich daran noch erinnern? Wie ging man mit dem Thema um? Mehr allgemein oder auch in Einzelheiten?«
    »Beides, Suko.«
    Ich fragte: »Könnte es sein, Sir, dass wir so etwas wie einen Aufhänger gefunden haben?«
    »Das kann ich noch nicht so klar sehen. Aber es ist ein Anfang, das gebe ich zu.« Er krauste die Stirn. »Jetzt fällt mir ein, dass das Thema Angst sehr im Mittelpunkt gestanden hat. Aufgearbeitet an jedem Einzelnen. Wir haben über unsere Angst gesprochen und sind dann darauf gekommen, wie man sich darauf vorbereitet, anderen Menschen ihre Angst und Panik zu nehmen. Schließlich waren wir alle Vorgesetzte, die wissen sollten, wie man in extremen Situationen zu reagieren hat, um andere Menschen aus der Schusslinie zu halten.«
    »Darf ich fragen, wer diesen Vortrag gehalten hat?«
    Sir James blieb mir zunächst eine Antwort schuldig. Er musste nachdenken und sagte dann: »Es war auf keinen Fall einer von uns. Also kein Polizist.«
    »Einer vom Innenministerium?«
    »Keine Ahnung, John. Es kann sein, dass man ihn von dort geschickt hat. Möglicherweise war er auch für irgendeinen Dienst tätig. Ich denke da an einen Angstforscher, so etwas gibt es ja.«
    »Erinnern Sie sich an den Namen?«
    Sir James schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Er war zwar ein Brite, aber ein Farbiger. Er hieß Suharto. Ja, Abel Suharto. Jetzt fällt es mir wieder ein.« Er nickte heftig. »Ich erinnere mich deutlich an seinen Vortrag, den er voller Leidenschaft gehalten hat. Er machte uns klar, dass es Menschen gibt, die mit der Angst spielen können. Die in der Lage sind, sie zu erzeugen. Durch Drohungen, durch Taten, wie auch immer. Da war er schon sehr überzeugend, muss ich zugeben.«
    War das der Hinweis, auf den wir gewartet hatten? Ich wollte noch nicht euphorisch sein und erkundigte mich bei Sir James, wie er diesen Mann gesehen hat.
    »Wie meinen Sie das, John?«
    »Wie hat er auf Sie persönlich gewirkt?«
    Die Antwort erfolgte schnell. »Sehr kompetent, das muss ich zugeben. Ja, er war ein Meister seines Fachs. Man kann sagen, dass er seinen Vortrag selbst mit durchlebte. Er redete sich in Rage. Man glaubte ihm, was er sagte. Ich bin davon überzeugt, dass er Menschen für eine Sache begeistern kann.«
    »Ein Demagoge?«
    »Kann sein. Ich erinnere mich, dass er auch von Urängsten gesprochen hat.« Sir James stoppte mit seiner Rede. »Urangst. Auch ich habe sie erlebt. Verdammt, das ist es doch! Ich habe sie am eigenen Leib mitbekommen! Das, was ich in der Theorie erlebt habe, wurde in die Praxis umgesetzt. Da hat die Panik zugeschlagen, von der Suharto sprach.«
    Allmählich näherten wir uns unserem eigentlichen Ziel. Dieser Suharto schien ein besonderer Mensch zu sein. Möglicherweise sogar faszinierend, was nicht immer nur positiv sein musste. Es gibt auch die Faszination des Bösen, und dabei

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