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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sobald die Mission beendet war.
    Von da an war Gulby wie umgewandelt. Ihr Gesicht glühte vor Eifer, ihre Augen glänzten, und ihre Benommenheit war verflogen.
     
    6.
     
    Der Gezeichnete, 24. April 1217 NGZ Die Stadt erwies sich als geometrisch geordnete Ansammlung von Wohnungen, Büros, Fertigungsräumen, Lagern, Geschäften und den Abteilungen eines Medozentrums, durchzogen von Korridoren mit Transportbändern und Antigravlifts. Alles war so sauber, daß es fast steril wirkte.
    Auch die dort lebenden Intelligenzen- vor allem Gurrads, aber auch Springer, Terraner, Akonen und ein paar Aras -, sahen sauber und adrett aus.
    Eine Ausnahme bildeten einige ausrangierte Lagerhallen und ihre Bewohner. Zwar herrschte auch dort Sauberkeit, aber die meist älteren Frauen und Männer waren ärmlich gekleidet, weniger gut genährt, und sie wohnten in einfachen Hütten aus Kunststoffplatten.
    Die Hütten waren allesamt genormt und sauber gefertigt. Geschenke einer Wohlstandsgesellschaft an die aus welchen Gründen auch immer Ausgegrenzten.
    Hier trat Gulby in Aktion.
    Von Dilja zur Tarnung mit einem Rucksack voller Krimskrams ausgestattet, schlenderte sie zwischen den Hütten herum.
    Die Bewohner hielten sich überwiegend im Freien auf. Erschreckend viele hingen an der Flasche.
    Die Oxtornerin, Mooram Grujic und Huary Aksund hielten sich zurück, um die Mission der Springerin nicht zu gefährden. Mehrmals mußten sie sich bei Angehörigen des Gesundheitsdienstes ausweisen, die in kurzen Abständen durch diese Gegend patrouillierten, ohne etwas an den Verhältnissen ändern zu können. Oder zu wollen?
    Nach rund drei Stunden kehrte Gulby zurück - mit einer noch relativ jungen Frau im Kielwasser, dem Aussehen nach eine Terranerin. Sie trug eine abgestoßene Synthetiktasche in der linken Hand.
    „Das ist Echna Zappat", präsentierte Gulby. „Eine Konstrukteurin."
    „Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, Echna", sagte die Oxtornerin und stellte sich und ihre Begleiter vor. „Was konstruierst du denn?"
    Echna schlug mit der freien Hand gegen ihre Tasche.
    „Geheime Pläne zur Umformung von Sonnensystemen", sagte sie in verschwörerischem Tonfall. „Was ich hier mit mir herumtrage, ist Milliarden Galax wert. Du siehst aber seltsam aus, Dilja. Bist du keine Terranerin?"
    „Ich bin Oxtornerin", antwortete Dilja freundlich.
    Natürlich glaubte sie der angeblichen Konstrukteurin kein Wort.
    Wahrscheinlich war Echna Zappat psychisch krank.
    Fragend blickte sie die Springerin an. Gulby mußte schließlich einen Grund dafür gehabt haben, die Terranerin mitzubringen. Das hoffte Dilja jedenfalls.
    Gulby verstand die unausgesprochene Frage sofort.
    „Echna hat beobachtet, wie mehrere Bekassu ihre mysteriöse Ware verkauften", berichtete sie.
    Die Hanse-Spezialistin atmete schneller. Allerdings kamen ihr sofort Zweifel.
    Hatte es sich um die Ware gehandelt, hinter der sie her war? Oder um harmlosere Dinge?
    „Was für Gegenstände waren das?" wandte sich Dilja Mowak an die Terranerin.
    Echnas Augen wurden groß; ihr Gesicht rötete sich. Sie ließ ihre Tasche fallen, ohne es zu merken.
    „Wundervolle Dinge!" stieß sie aufgeregt hervor; dabei gestikulierte sie fahrig. „Das Schönste, was ich je gesehen habe. Ich wollte, ich hätte eines der Stücke kaufen können." Sie brach in Schluchzen aus.
    Gulby verabreichte ihr ein paar schallende Ohrfeigen. Schnell hielt Dilja ihre Hände fest.
    „Laß das!" befahl die Oxtornerin.
    „Sie soll sich bloß nicht so anstellen!" schimpfte, die Springerin. „Zu mir sprach sie völlig normal. Da war allerdings Keresch dabei, und auf den nimmt sie immer Rücksicht."
    „Keresch?" fragte Dilja. „Wer ist das?"
    „Ein Gurrad, mit dem sie zusammenlebt", erwiderte Gulja. „Ein Schizo."
    „Was hat sie zu dir gesagt?" warf Mooram ein. „Hat sie die Dinge genauer beschrieben?"
    „Es sollen Kontrollkonsolen für Syntrons gewesen sein - und ein paar Holo-Tuner", erwiderte die Alte. „Nichts Besonderes. Aber ein paar Emporkömmlinge aus der hiesigen Oberklasse haben ein halbes Vermögen für solche Dinge ausgegeben. Ich weiß nicht, was daran wundervoll gewesen sein soll."
    „Alles daran war wundervoll!" schrie Echna. „Das Schönste, was ich je sah. Ich bin ganz krank vor Sehnsucht danach."
    „Vielleicht kaufen wir dir ein solches Ding", log Mooram Grujic. „Du mußt uns nur zu jemandem führen, der diese Ware anbietet."
    „Du lügst", stellte Echna erstaunlich normal fest. „Alles

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