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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorgesetzten wechselte. Den Kollegen winkte sie noch zu, dann hatte sie ihren Arbeitsplatz verlassen und atmete draußen die bessere Luft ein. Ein Auto fuhr sie nicht, es lohnte sich nicht, hier in der Stadt herumzukurven. Da gab es nur Staus, die wiederum in einem Frust endeten, und dem wollte sie entgehen.
    Es gab Dinge, die sie hasste. Dazu gehörten die unterirdisch gelegenen Haltestellen der Bahn. Die Luft dort konnte man vergessen und auch die Gerüche innerhalb der Wagen, aber es gab eben keinen schnelleren Weg.
    Sie drückte sich in den Wagen hinein, der zwar voll, aber nicht überfüllt war. Sogar einen Sitzplatz ergatterte sie noch. Sie war froh, sich dort niederlassen zu können, denn so konnte sie besser ihren Gedanken nachgehen.
    Was war mit ihr geschehen?
    Jemand hatte Macht über sie bekommen, und dieser Jemand sah schlimm aus. Er hatte ihr seine Fratze gezeigt, und noch im Nachhinein lief ihr ein Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, und sie war sich sicher, dass es nicht bei dieser einen Begegnung bleiben würde.
    Sie schaute auf ihre Hände und die Unterarme. Das Zeichen malte sich dort nicht ab. Sie hatte es nicht vergessen und glaubte nicht an eine Einbildung. Dieses Zeichen musste etwas mit der schaurigen Erscheinung zu tun haben.
    Kehrte sie zurück?
    Angela wünschte es sich nicht, doch ihr war klar, dass sich diese Macht nur zurückgezogen hatte. Sie war sicher, dass da noch etwas auf sie zukam.
    Sechs Haltestellen weit musste sie fahren. Dann war sie froh, sich aus dem Wagen drängen zu können. Der Wirrwarr der Stimmen um sie herum hatte ihr nicht gefallen.
    Zu ihrer Wohnung ging sie zu Fuß. Der Wohnturm überragte die meisten Häuser in dieser Gegend. Zehn Stockwerke zählte er, kleine Räume, mehr Apartments, und in einem davon lebte sie.
    Mit dem Lift fuhr sie hoch und war wenig später froh, die Tür hinter sich schließen zu können. Der erste Weg führte sie in die Küche, um den Durst zu löschen. Danach hatte sie sich schon unterwegs gesehnt. Sie trank aus der Flasche und dachte daran, erst mal eine Dusche zu nehmen. Danach wollte sie etwas essen und sich vielleicht auch hinlegen.
    In der Wohnung war es stickig. Deshalb öffnete sie die Fenster, um frische Luft einzulassen.
    Mit der Flasche in der Hand ließ sie sich in einen Sessel fallen. Als die Flasche leer getrunken war, wollte sie aufstehen, aber das schaffte sie nicht mehr.
    Plötzlich spürte sie ein Ziehen am linken Unterarm. Sie wusste, was folgen würde, wollte gar nicht erst hinschauen und tat es dennoch.
    Es war wieder da.
    Das Zeichen, das so violett leuchtete und sie daran erinnerte, dass es noch andere Mächte gab…
    ***
    In den folgenden Sekunden saß sie reglos da. Sie atmete kaum, ihr Blick wurde starr und sie krampfte die Hände zu Fäusten zusammen.
    Nur langsam bewegte Angela Fox ihre Augen. Sie blickte nach unten und hörte ihren eigenen rasselnden Atem.
    Es ging also wieder los!
    Sie starrte zwar gegen das Zeichen auf ihrem Arm, dachte aber an etwas anderes. Diese Fratze konnte sie einfach nicht vergessen. Sie stand immer wieder vor ihren Augen und musste einfach in Verbindung mit dieser Botschaft auf dem Unterarm stehen.
    Angela war klar, dass sie in etwas hineingeraten war, für das eine Erklärung so gut wie unmöglich war. Warum hatte es ausgerechnet sie erwischt? Aber hatte der Teufel ihr nicht gesagt, dass sie eine Erbin war? Sie wusste nur noch nicht, von was oder wem.
    Sie wollte aufstehen, musste sich dabei einen inneren Ruck geben, was sie nicht schaffte. So blieb sie sitzen und wartete darauf, dass es weiterging.
    Zuerst war es nur die Luft, die sich um sie herum veränderte. Sie wurde kälter und Angela hatte den Eindruck, als würde sich ein dünnes Tuch auf ihr Gesicht legen.
    Es war nicht normal, das wusste sie. Sie spürte die Angst in ihrem Innern und wusste die Kälte auch einzuschätzen.
    Er fehlte noch.
    Der mit der Fratze.
    Als sie daran dachte, verkrampfte sie sich – und vernahm im selben Augenblick die leise Stimme.
    »Da bin ich wieder…«
    Die Anrede hatte sich angehört, als würde der Sprecher eine Antwort verlangen, aber so war es nicht. Die hätte Angela auch nicht geben können. Sie fühlte sich von der anderen Macht eingekesselt und wartete darauf, dass noch etwas passierte.
    Sie sollte sich nicht geirrt haben, denn plötzlich war die Fratze wieder zu sehen. Dieser Knochenkopf mit der dünnen Haut und den roten Augen. Er schien in einer Nebelwand zu schwimmen,

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