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18 Gänsehaut Stories

18 Gänsehaut Stories

Titel: 18 Gänsehaut Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Kluge
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ar­bei­ten soll?«
    Mac­Gui­re zuck­te un­be­hag­lich mit den Schul­tern.
    »Hö­ren Sie, Bob, wir … wir müß­ten auch noch über et­was an­de­res re­den«, fuhr er zö­gernd fort.
    Bob starr­te fins­ter ge­ra­de­aus.
    »Wie Sie wis­sen, sind wir hier in man­cher Be­zie­hung recht nach­sich­tig«, sag­te Mac­Gui­re. »Wir drücken ein Au­ge zu, wenn sich je­mand einen antrinkt oder sei­ne Freun­din mit ins Ob­ser­va­to­ri­um bringt. Aber es gibt et­was, das man in ei­ner rein wis­sen­schaft­li­chen In­sti­tu­ti­on auf kei­nen Fall tun darf: Astro­no­mie und Astro­lo­gie ver­men­gen.«
    »Mei­nen Sie da­mit zu­fäl­lig mei­ne Frau?«
    Mac­Gui­re nick­te trau­rig.
    »Aber das ist doch nicht mei­ne Schuld, ver­dammt noch mal!« pro­tes­tier­te Bob. »Mac, ich bin ge­nau­so da­ge­gen wie …«
    »Klar, Bob, das ha­be ich dem Ko­mi­tee auch ge­sagt. Und wenn Thorn­ton nicht ge­we­sen wä­re, hät­te es viel­leicht gar kei­ne Schwie­rig­kei­ten ge­ge­ben.«
    »Thorn­ton?«
    »Sie wis­sen doch, daß er ver­sucht hat, aus dem Aus­schuß für astro­no­mi­sche Pro­jek­te ein paar Mil­lio­nen für einen Schwer­kraft­wel­len­de­tek­tor her­aus­zu­lo­cken. Der AAP will von Jahr zu Jahr we­ni­ger Mit­tel be­wil­li­gen, aber Thorn­ton hat na­tür­lich gu­te Be­zie­hun­gen. Das Ren­nen schi­en be­reits ge­lau­fen zu sein, als be­kannt wur­de, daß Da­gny zur Staats­he­xe von Ka­li­for­ni­en er­nannt wor­den ist.
    Nun, da­mit war al­les ver­lo­ren. Die Ab­ge­ord­ne­ten ha­ben uns aus­ge­lacht. Sie ha­ben be­haup­tet, wir sei­en auch nicht bes­ser als die­se an­de­ren Spin­ner.«
    Bob run­zel­te die Stirn.
    »Ei­ne Fra­ge, Mac. Hat Thorn­ton Da­gny na­ment­lich er­wähnt?«
    »Hmmm, dar­an kann man sich nicht oh­ne wei­te­res er­in­nern …«
    »Hat er von ihr ge­spro­chen?«
    »Das möch­te ich nicht aus­schlie­ßen …«
    Bob sprang auf.
    »Die­ser Schwei­ne­hund! Da­für rei­ße ich ihm den Arsch auf!«
    Aber Mac­Gui­re stieß ihn in sei­nen Ses­sel zu­rück.
    »Nein, erst hö­ren Sie mir ganz ru­hig zu«, sag­te er streng. »Den­ken Sie ge­fäl­ligst erst ein­mal nach, be­vor Sie hier hand­greif­lich wer­den.«
    Bobs Al­ko­hol­ka­ter mach­te sich plötz­lich doch noch be­merk­bar. Sei­ne Hän­de, sei­ne Ar­me be­gan­nen zu zit­tern. Er konn­te die­ses Zit­tern nicht un­ter­drücken.
    »Ich kün­di­ge«, sag­te er be­nom­men.
    Mac­Gui­re klopf­te ihm auf die Schul­ter.
    »Un­sinn, Bob. Fah­ren Sie nach Hau­se. Trin­ken Sie einen. Ich glau­be, daß Sie einen an­stän­di­gen Drink nö­tig ha­ben.«
    Bob gab kei­ne Ant­wort.
    Da­gny und Mar­ga­ri­ta sa­ßen auf der Ve­ran­da, als Bob sich mit ei­nem Drink zu ih­nen ge­sell­te. Da­gny schlürf­te To­ma­ten­saft mit Eis­wür­feln. Mar­ga­ri­ta, die zu­sam­men­ge­rollt auf ih­rem Schoß lag, nahm Bobs An­we­sen­heit nur flüch­tig zur Kennt­nis und schlief dann wei­ter.
    »Du hast al­so heu­te Är­ger im Bü­ro ge­habt?« er­kun­dig­te sich Da­gny.
    Bob wünsch­te sich, ih­ren Ge­sichts­aus­druck zu er­ken­nen, aber auf der Ve­ran­da war es zu dun­kel.
    »Ich glau­be, du bist tat­säch­lich ei­ne He­xe«, mur­mel­te er.
    Da­gny lach­te.
    »Es gibt Din­ge, die man weiß, oh­ne ei­ne He­xe zu sein. Manch­mal ge­nügt es schon, Ehe­frau zu sein.«
    Bob mach­te sei­nem Her­zen Luft. Da­gny hör­te sich die gan­ze Ge­schich­te schwei­gend an.
    »So sieht’s aus«, schloß er. »Thorn­ton ist zur Ju­pi­ter­be­ob­ach­tung auf Ha­waii, wäh­rend ich hier sei­ne gan­ze Ar­beit ma­che!«
    »Ist das wirk­lich so schlimm?«
    »Schlimm? Das ist ei­ne Schan­de!«
    »Warum sprichst du nicht selbst mit Dok­tor Thorn­ton? Viel­leicht läßt er mit sich re­den.«
    »Mit ei­nem Kerl wie Thorn­ton kann man nicht ver­nünf­tig re­den.«
    »Ist er so ein Un­ge­heu­er?«
    »Nein. In man­cher Be­zie­hung ist er gar nicht übel. Nur un­mensch­lich, das ist al­les.«
    »Aus­ge­schlos­sen!« pro­tes­tier­te Da­gny.
    »Frei­lich, er hat auch mensch­li­che Zü­ge. So­viel ich ge­hört ha­be, trinkt er manch­mal ein biß­chen zu­viel.« Bob starr­te in sein lee­res Glas.
    Da­gny schwieg nach­denk­lich.
    »Hast du dir schon ein­mal über­legt,

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