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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Männern, nicht mit drei treffen. Und Briten. Außerdem ist nicht genug Platz; nur ein Stuhl.«
    »Sehen Sie sich den kräftig gebauten Mann rechts an. Das Kennzeichen ist an den Schuhen. Flecken von orangeroter Farbe, nicht viel, aber sichtbar. Er ist der Korse. Die zwei anderen sind Engländer. Gehen Sie hinüber und sagen Sie: >Unsere Fahrt war ohne besondere Ereignisse.< Dann wird der Mann mit den Schuhen aufstehen. Sie können dann seinen Platz einnehmen.«
    »Und du?«
    »Ich komme in einer Minute nach. Ich muß mit dem Corso sprechen.«
    Vittorio tat, wie der andere es ihm aufgetragen hatte. Der untersetzte Mann mit den Farbflecken an den Schuhen stand auf, wobei er durch ein tiefes Stöhnen zu erkennen gab, wie wenig wohl er sich auf dem zerbrechlichen Stuhl gefühlt hatte. Fontini-Cristi setzte sich. Der Brite, der ihm gegenübersaß, sprach. Sein Italienisch war grammatikalisch korrekt, aber stockend; er hatte die Sprache gelernt, nicht das Idiom.
    »Unser tiefempfundenes Bedauern. Absolut schrecklich. Wir werden Sie rausholen.«
    »Danke. Würden Sie lieber englisch sprechen? Ich beherrsche Ihre Sprache fließend.«
    »Gut«, sagte der zweite Mann. »Wir waren nicht sicher. Wir hatten furchtbar wenig Zeit, uns über Sie zu informieren. Man hat uns heute morgen aus Lakenheath hergeflogen. Die Corsos haben uns in Pietra Ligure abgeholt.«
    »Alles ging schnell«, sagte Vittorio. »Ich bin noch nicht über den Schock hinweg.«
    »Ich wüßte auch nicht, wie man das könnte«, sagte der erste Mann. »Aber wir sind noch nicht durch. Sie werden gut aufpassen müssen. Wir haben Anweisung, verdammt genau sicherzugehen, daß wir Sie nach London bringen. Wir sollen nicht ohne Sie zurückkommen, und das ist ein Befehl.«
    Vittorio sah die zwei Männer abwechselnd an. »Darf ich Sie fragen, warum? Verstehen Sie mich bitte richtig, ich bin Ihnen dankbar, aber Ihre Sorge scheint mir außergewöhnlich. Ich bin nicht bescheiden, aber ich bin auch kein Narr. Warum bin ich für die Briten so wichtig?«
    »Verdammt will ich sein, wenn wir das wissen«, erwiderte der zweite Agent. »Aber ich kann Ihnen sagen, daß gestern abend der Teufel los war. Die ganze Nacht durch. Wir waren von Mitternacht bis vier Uhr früh im Luftfahrtministerium. Sämtliche Radioskalen in jedem einzelnen Einsatzraum blitzten wie verrückt. Wir arbeiten mit den Korsen zusammen, das wissen Sie doch wohl.«
    »Ja, das hat man mir gesagt.«
    Der Partisan bahnte sich seinen Weg zum Tisch. Er zog sich den leeren Stuhl heraus und setzte sich, ein Glas Grappa in der Hand. Das Gespräch wurde in Italienisch fortgesetzt.
    »Wir hatten Ärger auf der Canelli-Straße. Ein Kontrollpunkt. Wir mußten zwei Wachen erledigen.«
    »Wie lange ist die A-Spanne?« fragte der Agent, der rechts von Fontini-Cristi saß. Er war ein schlanker Mann, der irgendwie eindringlicher als sein Partner wirkte. Er sah Vittorios verblüfften Gesichtsausdruck und fügte hinzu: »Wie lange glaubt er, daß wir Zeit haben, ehe der Alarm ausgelöst wird?«
    »Mitternacht. Wenn die Zwölfuhrschicht eintrifft. Niemand kümmert sich hier um Telefone, an denen sich keiner meldet. Die Anlagen versagen die ganze Zeit.«
    »Gut gemacht«, sagte der Agent auf der anderen Tischseite. Er war im Gesicht runder als sein Landsmann. Er sprach langsamer, als müßte er die ganze Zeit nach Worten suchen. »Sie sind Bolschewik, nehme ich an.«
    »Ja«, erwiderte der Partisan ein wenig feindselig.
    »Nein, nein, bitte«, fügte der Agent hinzu, »ich arbeite mit Leuten wie Ihnen gern zusammen. Sie sind sehr gründlich.«
    »Übrigens«, sagte der Brite rechts von Vittorio, »ich bin Apfel, er ist Birne.«
    »Wir wissen, wer Sie sind«, sagte Birne zu Fontini-Cristi.
    »Und mein Name ist nicht wichtig«, sagte der Partisan und lachte erleichtert. »Ich komme nicht mit.«
    »Wollen wir einmal alles durchgehen, ja?« Apfel war besorgt, hielt sich aber so gut unter Kontrolle, daß er fast reserviert wirkte. »Den ganzen Plan. Außerdem möchte London eine bessere Kommunikation aufbauen.«
    »Wir wußten, daß London das wünscht.«
    Die drei Männer begannen ein professionelles Gespräch, das Vittorio außergewöhnlich fand. Sie sprachen von Routen und Codes und Radiofrequenzen, als diskutierten sie Börsennotierungen. Dabei berührten sie auch die Notwendigkeit, gewisse Leute in speziellen Positionen zu erledigen, zu eliminieren - nicht Menschen, nicht menschliche Wesen, sondern Faktoren, die getötet werden

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