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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Zimmertür geklopft hatte. Er war am nächsten Morgen nicht zurück nach München geflogen. Es war noch nicht die Zeit dafür, es war jetzt alles anders, ganz plötzlich, obwohl es sich schon einige Zeit vorher angekündigt hatte. Er liebte Florence und sie liebte ihn. Sie waren beide noch ein paar Tage auf Tahiti geblieben. Sie wollten zusammen sein, ohne sich von irgendetwas stören zu lassen, sie wollten reden, sich kennen lernen, anders als sie sich zuvor kennen gelernt hatten. Nach einer weiteren Woche auf Tahiti hatte Georg die Idee mit dem Hotel auf Moorea , Urlaub auf Moorea , Urlaub für Verliebte. Dann waren sie zurück nach Tahiti gefahren und hielten weiter aneinander fest, solange bis Georg endgültig fort musste. Florence hatte mehrmals mit ihrem Bruder telefoniert. Es war ihr egal, dass er sich in dieser Zeit alleine um das Geschäft kümmern musste. Florence sollte es in wenigen Monaten nicht anders ergehen, wenn der Plan ihres Bruders aufging und er die Apotheke auf Tahiti übernehmen konnte. Florence nahm sich ihre Auszeit. Georg wusste allerdings nicht, was sie über ihn erzählte, er wusste nicht, ob ihre frische Liebe noch allein ein Geheimnis zwischen Ihnen beiden war, es war ihm auch nicht wichtig. Es zählte die Zeit, die sie miteinander verbringen konnten. Sie wussten auch nicht, wann sie sich wiedersehen würden. Georg musste zurück nach München, aber er überlegte oft, ob er überhaupt etwas musste, außer mit Florence zusammen zu sein. Georg dachte jetzt an die letzten vier Wochen zurück. Es war gut, so wie er es gemacht hatte, wie sie es gemacht hatten. Es war wichtig für ihn und auch für Florence.
    Georg hatte sich schon gestern mit Simon getroffen und einen ersten Bericht abgegeben. Heute sollte die große Besprechung stattfinden, heute sollte die Versteigerung des Gauguins geplant werden. Das Besprechungszimmer war voll besetzt. Edmund Linz, Heinz Kühler und auch der Kunstsachverständige Claudius Brahm saßen bereits an dem großen runden Tisch, als Simon und Georg den Raum betraten. Zur Begrüßung standen alle wieder auf. Georg sah sich um. In einer Ecke des Besprechungszimmers war die Staffelei mit dem Gemälde aufgebaut. Er ging hin und betrachtete sich das Bild. Er dachte kurz an Florence. Sie hätte das Original so gerne selbst einmal gesehen.
    »Demnächst wirst du nicht mehr so dicht an das Bild herankommen, hoffe ich zumindest«, sagte Simon.
    Georg sah ihn an. »Wie meinst du das?«
    »Ich denke in einem Museum wirst du es nur noch hinter einer Absperrung betrachten können, oder du bekommst es gar nicht mehr zu sehen, wenn ein Privatsammler es kauft und es nicht ausstellt.«
    Edmund Linz stellte sich zu Ihnen. »Ich möchte mich bedanken, Herr Staffa, sie haben gute Arbeit geleistet.«
    Georg drehte sich zu ihm um. »Ich habe am Ende nur Glück gehabt, dass es doch noch so schnell ging, wo wir doch Anfangs überhaupt keine richtigen Anhaltspunkte hatten.«
    »Der Zufall hat hier wirklich eine große Rolle gespielt, keine Frage«, sagte Simon. »Es ging schon damit los, dass Madame Uzar die Fotografien von dem kleinen Mädchen gefunden hat.« Er zögerte kurz. »Aber letztendlich hat eiserne Recherche zu den wichtigsten Beweisen geführt. Also, meine Herren, lassen sie uns zum Thema kommen. Wir werden heute das weitere Vorgehen zur Versteigerung des Gauguins planen.«
    Simon wies auf den Besprechungstisch und sie setzten sich. Georg holte seine Unterlagen aus dem Umschlag, den er auf den Tisch gelegt hatte. Claudius Brahm saß neben ihm und beugte sich über den Zeitungsartikel.
    »Herr Brahm, bitte prüfen sie noch einmal die Unterlagen, die Herr Staffa mitgebracht hat«, fordert Simon ihn auf.
    Claudius Brahm nahm die beglaubigte Kopie des Zeitungsartikels und blätterte die Seiten durch. »Ich kenne den Inhalt ja bereits. Ich denke es ist reine Formsache. Ich habe den Entwurf meines Gutachtens dabei. Ich habe noch einmal alles zusammengefasst, die Materialergebnisse, die Expertise und die Schlüsse, die sich aus den Dokumenten ergeben, die Herr Staffa ausfindig gemacht hat. Ich kann es Ihnen gerne erklären, bevor sie es selbst lesen.«
    Simon nickte. »Es wird uns ein Vergnügen sein.« Er blickte sich in der Runde um. Heinz Kühler, Edmund Linz und Georg stimmten zu.
    »Gut, meine Herren, also dann ein kleiner Vortrag«, begann Claudius Brahm und lächelte. »Zunächst möchte ich auf das Thema Paul Gauguin einstimmen. Dies müssen sie mir zugestehen, ich bin

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