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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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Charakterdurchgemacht hatte, er wäre niemals in der Lage, dieses Rätsel ungelöst zu lassen.
    Raffinierterweise jedoch – und das war Marenas Idee gewesen – waren die Posts ziemlich gut versteckt. Sie erschienen zweimal am Tag, und jeder enthielt ein bisschen mehr Information als der vorherige. Wir konnten nicht feststellen, von wo er darauf zugriff – dafür war er zu vorsichtig –, aber wenn wir es schafften, Jed 1 zu bewegen, darüber zu reden, konnten wir vielleicht herausfinden, welchen Post er als Letztes gelesen hatte, und womöglich sogar, wann, und das konnte uns ein Gefühl dafür geben, wie sehr er am Ball war. Viel war es nicht, aber im Augenblick hatten wir nicht mehr.
    Davon abgesehen gab ich Interviews zum Trailer, was das Zeug hielt – allerdings nur per Telekonferenz –, damit weiter der Eindruck herrschte, ich wäre schon bald der nächste Chris Helmsworth. Ich schlug mich wacker, aber zwischen den Auftritten litt ich unter Anfällen grundloser Gereiztheit. Albernerweise bestand mein größtes emotionales Problem darin zu wissen, dass Marena glaubte, No Way hätte uns an das guatemaltekische Militär verkauft, aber da irrte sie sich. Sie dachte, ich könnte die Tatsache nicht akzeptieren, aber ich kannte No Way, und es war undenkbar, dass er es getan hatte. Er ist tot, dachte ich. Trotzdem, ich kann mich erst später damit befassen. Falls es ein Später gibt.
    Wie ich empfohlen hatte, ließen wir weiterhin kleine Informationsfetzen durch. Zum Beispiel posteten wir am frühen Morgen des Samstag, 17. November, um 4.55 Uhr EST , an schwer aufzufindender Stelle etwas Codiertes über Kristen Stewart, das Mädchen aus den Bis(s)- Filmen. Dann warteten wir ab, ob wir etwas vom Jedster hören. Kurz nach sieben Uhr morgens klingelte Marenas privatestes Privattelefon, und auf der Anruferanzeige stand nur JED .



(88)
    »Hi, hier ist Jed«, sagte Jed 1 . Seine Stimme war stark verfremdet durch die Filter, die sämtliche Hintergrundgeräusche entfernen sollten, aber Anas Audiotechniker konnten trotzdem rasch bestätigen, dass er es wirklich war. Man hörte ihm an, dass er grinste.
    Ana stürzte sich sofort hinein. »Okay, das zweite Relais ist drin.« Damit meinte sie den Ruflocator. »Das ist in den USA . Es ist … Moment mal …«
    Antonio sagte: »Pawleys Island. North Carolina. Jeds altes Strandhaus.«
    »Sicher?«
    »Wahrscheinlich«, fauchte Ana.
    »Okay.«
    »Zwei Stunden Autofahrt bis dahin.«
    »Verstanden«, sagte Ana. »Okay, Antonio, Sie nehmen den großen Hubschrauber. Ein Auto bekommen wir vor Ort.«
    »Nicht nötig, ich lade ein Motorrad ein.«
    »Ein Chopper in einem Chopper?«, fragte ich.
    »Genau.«
    »Gut«, sagte Ana. »Aber halten Sie die Augen nach Täuschrelais offen. Und nach Bomben und dem üblichen Mist.«
    »Er wird sein Haus doch nicht verminen«, sagte ich.
    »Nicht Ihr Stil, was?«, entgegnete sie. Ich starrte sie an. »Hat mehr Klasse, gleich den ganzen Planeten zu sprengen, was?«
    »Okay, jetzt hören wir aber auf, Jed in die Eier zu treten«, sagte Marena. »Jed 3 , meine ich.«
    »Was noch davon übrig ist«, sagte ich.
    »Tut mir leid«, sagte Ana.
    Ich ging davon aus, dass Jed eine Kette von physischen Relais einsetzte – Telefone an unterschiedlichen Punkten im ganzen Land, die das Gespräch weiterleiteten –, um das Nachverfolgen des Anrufs zu erschweren, und wenn wir den nächsten Punkt in der Kette entdeckt hatten, war Jed 1 schon längst nicht mehr am Apparat. Trotzdem bedeutete es für das Team einen riesigen Schritt nach vorn, und ich übernahm das Gespräch und versuchte zu ignorieren, wie eigenartig es war, mit sich selbst zu sprechen.
    »Bist du nicht neugierig, was die Zukunft bringt?«
    »Es gibt keine Zukunft.«
    »Möchtest du Kristen Stewart denn nicht kennenlernen?«, fragte ich. »Sie hat gerade für die Fortsetzung unterschrieben.«
    »Das weiß ich«, erwiderte er.
    »Oh.« Hmm, dachte ich.
    »Steckt eure Köpfe zusammen und gebt mir Nachricht auf HarpoCrazy«, sagte er. HarpoCrazy war eine Site für anonyme Botschaften, die ich – oder er – schon benutzt hatte, um mit der Posse bei La Sierra zu sprechen. Normalerweise gab es dort natürlich nichts, was die Datenspione bei Warren nicht knacken konnten, aber Jed 1 würde seine digitale Spur sowieso verwischen, ehe die Botschaft die Site erreichte. Ihm ging es also nur darum, dass niemand sonst auf unser »Gespräch« stieß, denn auf eines verstand sich HarpoCrazy wirklich gut: zu

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