2425 - Zwei gegen INTAZO
nächsten Tage auch benötigte.
Mit Glinvaran im Schlepptau durchforschte er den Friedhof der Traitanks und beschäftigte sich intensiv mit den Bakosh‘wish und anderen Dienst tuenden Völkern. Er erfuhr von den Thermodyn-Ingenieuren, die eine herausragende Position in INTAZO innehatten. PFORTE und KORRIDOR DER ORDNUNG wurden zu Begriffen, mit denen er sich ausführlich beschäftigte.
Die Kämpfe der Flotten ARCHETIMS, die sich gegen Chaotische Zellen in Tare-Scharm richteten, wurden zu einem weiteren Thema ihres Wissensfeldzuges.
Auch wenn sehr rasch feststand, dass hier lediglich Nebenschauplätze einer viel größeren Schlachtplanes beackert wurden. Aktionen gegen Chaotische Zellen besaßen lediglich aufschiebende Wirkung. Die Genese der Negasphäre würde dadurch verlängert werden; doch die Entstehung konnten ARCHETIMS Trupps unter keinen Umständen verhindern. Dies mussten auch die hiesigen Befehlshaber wissen. Sie würden nicht so vermessen sein und glauben, durch ein paar Nadelstiche ein riesiges Raubtier töten zu können.
Was also steckte tatsächlich hinter diesen Aktionen? Was wollten Kamuko und Konsorten?
„Wir könnten mit einem der Schiffe durch die PFORTE nach Tare-Scharm vordringen", schlug Atimoss vor. „Wir verbergen uns und beobachten, was geschieht. Um anschließend hierher zurück zu kehren. TRAITOR wäre sicherlich erfreut, würden wir diese Informationen beibringen."
„Nein", sagte Glinvaran leise. „Das werden wir nicht riskieren." Sein Kopf, nur verschwommen hinter all dem Licht zu erkennen, das er ausstrahlte, neigte sich nach oben, als folgte er mit seinen Blicken der Bahn der Sonne. „Viele dieser Einheiten kehren nicht ins INTAZO zurück. Ich riskierte, getötet zu werden und TRAITOR wichtige Informationen vorzuenthalten."
Ich.
Der Terminale Herold beharrte nach wie vor darauf, den Dual als nichtswürdig zu betrachten, als totes Fleisch.
„Wir sollen also hier bleiben, um was zu tun?", fragte Ekatus Atimoss mit möglichst nüchterner Stimme.
Ein Klingklang tönte aus Glinvarans Körper. Der Laut hörte sich wie ein Lachen an, und ein plötzlicher Schwall unermesslicher Hitze begleitete den unerwarteten und unerklärlichen Gemütsausbruch.
„Ich denke, wir werden den ganzen Hyperkokon zerstören", sagte der Terminale Herold, als spräche er über einen einfachen astrogatorischen Kurs.
*
„Du brauchst mich", beharrte Ekatus. „Du kannst deinen Plan unmöglich alleine verfolgen. Ohne meine Fähigkeiten bist du verloren."
Woher kam dieser Widerstandsgeist?
Warum hingen beide Teile des Duals derart an ihrer entarteten Existenz, die von Schmerz, Desorientierung und vielfältigen körperlichen Mängeln geprägt war?
„Die Loyalität zu TRAITOR ist etwas Selbstverständliches", sagte Glinvaran mit entrückt klingender Stimme. Er breitete seine Arme weit aus. „Kein Angehöriger der Terminalen Kolonne darf sein persönliches Schicksal über die Ziele der Kolonne stellen." Lichttropfen schienen aus Hand- und Fußgelenken zu tropfen, so als blute er. „Ich verstehe nicht, dass es dich eine derartige Überwindung kostet, die Weisheit TRAITORS in aller Konsequenz anzuerkennen."
„Wir wollen leben!", schrie Ekatus unvermittelt los. „Verstehst du das denn nicht?" Er produzierte einen jämmerlich aussehenden Parapolisator-Tropfen, der schwer zu Boden platschte und sich sofort auflöste.
„Nein. Ich verstehe nicht."
Glinvaran zog sich in eine Ecke ihres Verstecks zurück, das sie sich im Wirrwarr großzügig angelegter Lüftungsschächte des Modulardocks ANC 88 eingerichtet hatten. Er blieb dort stehen und verharrte in absoluter Ruhe. Seine suggestive Einflussnahme war kaum zu spüren; besser gesagt: Ekatus Atimoss sprach nur noch selten darauf an.
Der Dual fühlte sich viel kräftiger und gesünder, seitdem sie den Hyperkokon erreicht hatten. Anfänglich hatte er seine körperliche und geistige Erholung als völlig normal eingeschätzt. Bis er aus den abgesogenen Datenkonvoluten mehr Informationen über den Hyperraumkokon in Erfahrung gebracht hatte.
Der Intazische Staub, der aus psimateriellen Teilchen des Leichnams der ehemaligen Superintelligenz ELEDAIN bestand, tat ihm gut. Der Dual nährte sich am Staub, suhlte sich und badete in ihm.
Die intensiven psionischen oder paramateriellen Rückstände erhöhten Ekatus‘ Leistungspotenzial auf ein ungeahntes Niveau und sorgten gleichzeitig für Ruhe und Ausgeglichenheit beider Seiten. Atimoss fiel es ungemein
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