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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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seiner Führung würde sich die Welt vor den Stahltoren in einen blühenden Garten verwandeln. Es würde ein harter Weg werden, darüber machte Rage sich keine Illusionen. Doch der HERR war mit ihnen und würde ihn und sein auserwähltes Volk führen.
    »Steh auf. Es wartet noch viel Arbeit auf uns.«
    Torture erhob sich.
    »Gut so«, murmelte Rage. »Du musst nicht vor mir knien, Bruder. Ich vergebe dir.«
    Alles lief so, wie er es sich wünschte. Selbst Tortures Verfehlung kam ihm zugute und verhinderte ein Auflehnen des Inquisitors gegen seine Herrschaft. »Geh und sieh nach deinem zukünftigen Weib. Sobald wir wissen, was mit dieser Gordie ist, werden wir den weiteren Weg planen und eine Sitzung mit den anderen Parteien dieser Anlage vereinbaren.«
    ***
    »Sie wird es schaffen«, meinte Laurenzo nach einer guten Stunde erleichtert. »Sie hat viel Blut verloren, aber sie ist jung und stark. Die Operation war erfolgreich.«
    Über Stardusts Wangen liefen Tränen. »Kann ich bei ihr bleiben?«
    »Wenn du das möchtest. Sie wird lange schlafen. Ich habe ihr ein starkes Mittel gegeben.« Laurenzo streckte sich und schloss die Augen. Das war knapp gewesen. Zu knapp, wenn es nach ihm ging. Aber Gordie hatte großes Glück gehabt. Jetzt konnten sie nur hoffen, dass die Wunde sich nicht entzündete. Darum würde er sich kümmern und die Nahtstellen regelmäßig desinfizieren.
    »Ich gehe jetzt und erstatte Bericht«, meinte er zu Stardust, die neben Gordie stand und deren Hand hielt. »Wir werden Gordie in mein Zimmer bringen. Sie braucht ein Bett und viel Ruhe.«
    Stardust nickte nur. Der Arzt gab dem Warlynne knappe Anweisungen. Dann ging er hinaus in den Flur, wo einige Menschen versammelt standen, die auf den Ausgang der Operation gewartet hatten.
    »Sie wird wieder gesund«, verkündete er. Er konnte sehen, wie die Anspannung aus den Gesichtern wich. Einige lächelten erleichtert. Laurenzo betrachtete die zerlumpte Schar. Auf diese Menschen hatte er die Warlynnes mit Tak-02-Gewehren losgelassen… Er schüttelte unwillig den Kopf. Das war in einem anderen Leben gewesen. Unbegreifbar fern. Alles hatte sich geändert.
    Er ging mit steifen Schritten an den Menschen entlang. Einer fasste seine Schulter. Laurenzo blieb stehen. Es war ein vierzigjähriger Mann mit langen grauen Haaren. »Danke, dass Sie geholfen haben, Laurenzo«, sagte er mit fester Stimme. »Sie hätten’s nicht tun müssen, schließlich gehört Gordie ursprünglich zu uns, trotzdem waren Sie zur Stelle.«
    Der Arzt nickte. Die Blicke aller waren auf ihn gerichtet, doch diese Blicke waren nicht mehr feindlich. Viele Waashtoner sahen ihn nach wie vor misstrauisch an, aber es hatte sich dennoch etwas in ihrer Haltung und in ihren Augen geändert.
    Das Eis zwischen uns bricht. Wer weiß. Vielleicht schaffen wir es ja. Vielleicht können wir tatsächlich gemeinsam einen neuen Anfang wagen…
    Der fremde Mann aus Waashton ließ seine Schulter los. Laurenzo ging weiter, zur Kommandozentrale. Er traf auf Collyn Hacker, Corporal Till und Horstie von Kotter. Alle drei waren angespannt. Hackers Gesicht war bleich und eingefallen; seit dem Tod von Columbu sprach der dunkelhäutige Mann nur noch das Nötigste.
    »Sie ist über den Berg«, meinte Laurenzo mit einem Lächeln. Keiner der Männer lächelte zurück. Sie sahen alle betreten aus. Mitgenommen. »Was ist passiert? Hab ich was verpasst?«
    Horstie von Kotter wies auf einen freien Stuhl. »Setz dich.«
    Laurenzo gehorchte und sah den Oberst auffordernd an.
    »Die Warlynnes sind wieder in Funkreichweite. Wir hatten einige weit fortgeschickt, um die Gegend zu erkunden.«
    Laurenzo nickte. Sie hatten den Radius der Erforschungsmärsche der Warlynnes auf mehrere hundert Kilometer ausgedehnt. Immer entlang der früheren Kontinentalküste.
    »Was berichten die Warlynnes?« Laurenzos Stimme klang rau. So eisig wie die Stimmung in der Kommandozentrale war, konnte er sich die Antwort bereits denken.
    Von Kotters Gesichtszüge versteinerten. Seine Stimme klang gepresst. »Ihre Aufgabe haben Sie erfüllt. Sie haben nach menschenähnlichen Wesen oder Bauten, die von Menschen stammen könnten, Ausschau gehalten. Das Ergebnis ist negativ. Es gibt in dieser Welt kein einziges gottverdammtes Anzeichen für menschliches Leben. Alles da draußen funktioniert nach dem Prinzip ›Fressen und gefressen werden‹.«
    »Gibt es keine andere Landstriche wie diesen hier?«
    »Wenn, dann liegen sie weit entfernt und sind vermutlich

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