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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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andere, die vielleicht medizinischer Hilfe bedürfen…«
    »Eine Kollision?« Clarice war sichtlich geschockt. Sie hielt sich den Kopf. Inzwischen hatte sich das Schiff gefangen und sie konnte aufrecht stehen. »Aber das dürfte gar nicht passieren!«
    Aruula betrachtete Clarices Verletzung. »Ist es schlimm?«
    »Nur ein Kratzer.«
    »Maddrax!« Aruula fuhr zum Schott des kleinen Fitnessraumes herum. Sie hatte es gerade erreicht, als eine zweite Durchsage des Kommandanten kam.
    »Alle unverletzten Passagiere bitte zum Aufenthalts- und Besprechungsraum, alle unverletzten Passagiere…«
    Aruula drehte sich beunruhigt zu Clarice um. »Was passiert da?«
    »Keine Sorge. Das Schiff ist sehr sicher gebaut. Selbst wenn ein Leck in der Außenhülle entstanden ist, gibt es Notschleusen, mit denen man weite Bereiche absperren kann…«
    Aruula hatte keine Muße, der Marsianerin zuzuhören. Sie wollte nicht noch mehr Zeit verlieren! Gemeinsam liefen sie durch die langen hohen Gänge zur Traumkammer. Clarice presste dabei ein Tuch auf die blutende Kopfwunde.
    Schon von Weitem sah Aruula ein Team von drei Marsianern, das in eine andere Richtung rannte. Offensichtlich waren es Techniker. Wenn sie sich nicht täuschte, wollten sie zum Aufzug in den Reaktorraum.
    Aruula erreichte die Traumkammer. Ihre Finger berührten den Öffnungsmechanismus neben dem Zugang. Doch das Schott öffnete sich nicht. Sie hämmerte mit der Faust gegen das Leichtmetall. »Maddrax! Hörst du mich!«
    »Das bringt nichts, Aruula! Komm mit in den Beobachtungsraum!« Clarice packte ihren Arm. Aruula fuhr herum, fügte sich aber. Sie lief an Clarices Seite zu dem schmalen Nebenschott. Aber auch das ließ sich nicht öffnen.
    Clarice fluchte. »Aruula! Siehst du da hinten die hellgraue Abdeckung? Dahinter ist ein Werkzeugkoffer verstaut!« Die Marsianerin öffnete eine kleine Klappe neben dem Zugangsschalter.
    Aruula eilte zu der Stelle an der Wand und riss die Abdeckung auf. Tatsächlich befand sich dort ein Koffer mit Werkzeug, den sie zu Clarice schaffte. Die Marsianerin zog einen langen Schraubenzieher heraus und machte sich an den Schaltern zu schaffen, die sie freigelegt hatte.
    »Weißt du auch, was du da tust?«, fragte Aruula argwöhnisch.
    »Ich bin Wissenschaftlerin«, schnappte Clarice beleidigt. »Ich verstehe was von Raumschiffen!« Sie griff nach einem Paar Sicherheitshandschuhe. »Geh einfach ein Stück zur Seite!«
    Aruula gehorchte widerwillig. Keine zwei Minuten später sprühten Funken.
    Clarice probierte erneut, das Schott zu öffnen. Dieses Mal glitt es problemlos auf.
    »Bitte sehr«, sagte die Marsianerin zufrieden.
    Aruula stürzte an das Fenster aus Stahlglas. Sie entdeckte ihren Lebensgefährten sofort. Maddrax befand sich mitten im Raum in einem roten Wagen. Neben ihm saß eine junge blonde Frau. Einen Moment vergaß Aruula ihre Sorge. Sie runzelte die Stirn. Durch die Illusionen des Kraken wirkte es, als würde das Auto vorwärts fahren, dabei veränderte sich nur die Landschaft ringsum. Aruula blinzelte. Der verwirrende Effekt sorgte dafür, dass ihr schwindelig wurde. Ihr Magen war noch immer empfindlich. Sie unterdrückte ein Würgen.
    Clarice war inzwischen zu der Konsole gegangen, von der aus man die Vitalwerte des Träumenden überprüfen konnte.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie erleichtert. »Matt geht es gut. So wie es aussieht, gab es einen elektrischen Schaden. Die Kollision hat zu einer Art Kaskadenversagen geführt, das aber bereits unter Kontrolle zu sein scheint. Ich rufe Hilfe über Funk!« Sie machte sich an den Eingabefeldern der Konsole zu schaffen. Aruula sah ihr mit steigender Ungeduld zu. Nach einer Weile drehte sich Clarice zu ihr um.
    »Ich komme nicht durch. Im Schiff ist die Hölle los, und die Verbindung ist anscheinend gestört. Ich schlage vor, wir gehen zum Sammelpunkt und holen dort Hilfe.«
    Aruula schüttelte störrisch den Kopf. »Ich bleibe hier, bis Maddrax geweckt wird!«
    »Aruula, es besteht keine Gefahr für Matt!«
    Die Barbarin verschränkte trotzig die Arme vor der nackten Brust. »Hol du Hilfe! Ich bleibe bei ihm.« Sie trat dicht an die Scheibe und betrachtete das rote Auto und die blonde Frau.
    »Also schön«, lenkte Clarice ein. »Ich beeile mich. Fass bloß nichts an, hörst du? Nichts anfassen!«
    Die Kriegerin nickte abwesend. Wer war diese Frau? Maddrax war doch nicht etwa mit einer ehemaligen Freundin auf die Reise gegangen…?
    Aruula starrte hinab in die Kammer und versuchte

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