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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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auf ihn richtete und ein heller Lichtblitz ihn blendete.
    Kroow zuckte zurück, als ein sengender Schmerz durch die empfindliche Spitze des Tentakels lief. Er wollte zurückweichen, seine Kontaktaufnahme irgendwie erklären, doch es war schon zu spät: Die anderen vier Hydriten schossen von allen Seiten gleichzeitig. Panik und Zorn stiegen in Kroow auf. Warum griffen sie ihn an?
    »Ich will doch nur hinein!«, brüllte er, während er sich auf einen der Hydriten warf. Er schaffte es, ihn vom Kampfrochen zu reißen. Mehrere Tentakel hielten den Angreifer fest, während ein Einzelner in dessen Nacken fuhr.
    Noch immer schossen sie auf ihn und es schmerzte. Dass er die Waffen der Menschen nicht fürchten musste, hatte er schon herausgefunden, als er während seiner Reise von ihnen gefangen und attackiert worden war. Keiner von ihnen hatte überlebt - außer den Kindern. [6]
    Aber galt das auch für die Waffen der Schöpfer? Der Schmerz hatte eine andere Qualität und die Folgen ließen sich nicht einschätzen. War er bereits verletzt? Konnten zu viele der Lichtblitze ihn sogar töten? Er musste sich wehren.
    Aber würden sie ihn dann nicht für einen Feind der Hydriten halten?
    Es ist Notwehr. Ich muss mich verteidigen, um am Leben zu bleiben. Wenn ich erst bei ihrem Herrscher bin, wird sich alles aufklären.
    Er zwang den mit ihm verbundenen Hydriten, den Blitzstrahler auf seine Wachkameraden zu richten. Die waren davon so überrascht, dass zwei von ihnen reglos in den Wellen trieben, ehe sie reagierten. Aber sie schossen nicht auf ihren Kameraden, sondern verstärkten das Feuer auf ihn, Kroow.
    Als er zum Stadttor sah, bemerkte er, dass es sich schloss. Sie wollten ihn aussperren!
    Kroow löste die Verbindung mit dem Wächter und schleuderte den nutzlosen Hydriten auf die beiden anderen Wachen. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung stieß er sich ab. Im letzten Moment gelang es ihm, in die Stadt zu schlüpfen, bevor das Tor hinter ihm zufiel.
    Dumpfe Fanfaren begrüßten ihn. Nein - es waren Alarmsignale! Noch mehr Wachen auf Kampfrochen strömten zusammen. Eine Transportqualle schwebte auf ihn zu.
    Dunkel erinnerte er sich an diese Wesen. Sie hatten den Erschaffern als Fortbewegungsmittel gedient. Kroow winkte mit mehreren Tentakeln, um seine friedlichen Absichten zu zeigen.
    Die Qualle richtete sich auf ihn aus. Ihre Außenhaut glühte orangefarben. Ein Blitz schoss durch das Wasser auf ihn zu.
    Kroow trat die Flucht nach vorne an. Er tauchte unter dem Strahl hindurch, spürte das Kribbeln auf seiner bionetischen Haut. Seine Tentakel bewegten sich peitschend, während er das Wasser aus seinem Balg stieß.
    Er schmeckte die Veränderung im Wasser. Die Wächter benutzten Blitzstäbe, die gelenkte elektrische Ladungen auf ihn schleuderten.
    Kroow stieß mit der Qualle zusammen, umschloss ihren hinteren Teil mit seinen vielen Armen und verwendete das Gefährt als Schutzschild. Die Qualle wehrte sich heftig. Der Hydrit, der in ihr saß, lenkte sie in alle Richtungen, doch Kroow gelang es mühelos, sie zu halten.
    Er bog einen Tentakel zurück und stieß ihn mit einem gewaltigen Schlag durch das bionetische Material. Sein Tastsinn übermittelte ihm ein konkretes Bild des Qualleninneren. Er stieß noch einmal zu, diesmal punktgenau in den Nacken des Lenkers.
    Dabei rasten seine Gedanken. Warum griffen die Schöpfer ihn an? Das alles war ein Missverständnis. Sie durften ihn nicht vom König fernhalten!
    Dann strömten die Empfindungen des okkupierten Hydriten in seinen Verstand. Er war voller Furcht, sah ihn als Monster. Als einen Gestalt gewordenen Albtraum.
    Ich will zu eurem Obersten , vermittelte er dem anderen. Aber auch der schien ihn nicht zu hören oder zu verstehen vor lauter Panik. Sie blockierte sein Denken und machte einen Austausch unmöglich. Hilflos und zornig versuchte Kroow es erneut.
    Inzwischen trafen weitere Wachen ein.
    »Halte sie von mir fern!«, befahl Kroow mit aller Macht. Er wollte keinen erneuten Schmerz spüren.
    Die Augen des Hydriten quollen ein Stück hervor. Er weigerte sich, dem Befehl zu folgen. Seine Flossenhände zuckten Stück um Stück auf die Elementflächen zu. »Nein«, klackerte er gequält.
    Kroow spürte, wie der erste Blitzstrahl seinen Körper voll traf. Es war ein widerwärtiges Gefühl, das ihn zum Handeln zwang. Er brachte den Hydriten unter seine Kontrolle und ließ ihn feuern.
    Der Wachtrupp versuchte sich in Deckung zu bringen. Vergeblich. Kroow löste die Verbindung

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