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46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

Titel: 46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sie?“
    „Resedilla.“
    „Ein schöner, poetischer Name. Man wird dafür sorgen, daß diese Resedilla auch Poetisches erlebt. Weiß sie denn, daß sie Erbin werden soll?“
    „Ja.“
    „So ist sie hier gewesen?“
    „Nein. Señor Arbellez hat einen Boten zu ihr geschickt.“
    „Wer war der Bote?“
    „Ein Vaquero.“
    „Wann ist er fort?“
    „Vor kurzer Zeit.“
    „Wirklich? Vor kurzer Zeit erst? So ist der Mann wohl noch gar nicht zurück?“
    „Nein.“
    „Das ist gut. Man wird den Mann erwarten müssen. Welche Botschaft hatte er denn auszurichten?“
    Marie blickte verlegen zu Arbellez hinüber. Dieser bemerkte es und sagte:
    „Antwortet nur immerzu. Was Ihr wißt, mögt Ihr ruhig sagen. Ihr sollt meinetwegen nicht auch gepeinigt werden, Señora.“
    „Du hast es gehört, also antworte“, sagte Josefa.
    „Der Vaquero hat Señorita Resedilla zu bitten, nach der Hacienda zu kommen.“
    Da machte Josefa eine triumphierende Miene.
    „Ah, die Erbin kommt nach del Erina?“ fragte sie rasch.
    „Ja.“
    „Sie soll würdig empfangen werden. Ich werde ihr zu dieser Erbschaft gratulieren. Warst du dabei, als Arbellez sein Testament machte?“
    „Nein.“
    „Wo hat er es gemacht?“
    „Hier in diesem Zimmer.“
    „Wer war dabei?“
    „Drei Señores, welche geritten kamen und zwei Tage hier verweilten.“
    „Woher waren sie?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Lüge nicht, Alte!“
    „Señorita, ich kann es mit dem heiligsten Eid beschwören, daß ich es nicht weiß.“
    „Hat Arbellez nicht davon gesprochen?“
    „Nein.“
    „Und du hast nicht danach gefragt?“
    „Nein. Sie waren so vornehm, ich getraute mir nicht, sie zu fragen.“
    „Aber ihre Namen hast du doch gehört?“
    „Nein.“
    „Ihr müßt sie doch gerufen oder genannt haben!“
    „Der eine wurde Señor Mandatario genannt.“
    „Und die anderen?“
    „Der erste war der Señor Advocatore und der andere der Señor Secretario.“
    „So habt Ihr alle drei nur nach ihrem Stand benannt. Hat vielleicht einer von ihnen das Testament mitgenommen?“
    „Ja, der Señor Mandatario.“
    „Woher weißt du das?“
    „Als er Abschied nahm, sagte er zu Señor Arbellez, daß das Testament ganz sicher liege –“
    „Es könnte doch einer der Dienstboten oder Vaqueros ihn erkannt haben?“
    „Keiner hat ihn gekannt.“
    „Er ist auch nicht wieder hier gewesen?“
    „Nein.“
    Cortejo hatte sich bisher behaglich in seiner Hängematte geschaukelt und den stillen Zuhörer gespielt; jetzt nun begann er, sich zu beteiligen.
    „Laß das, Josefa“, sagte er. „Auf diese Weise wirst du nichts erfahren. Dieses Weib weiß nichts, aber Arbellez wird reden müssen. Wir sperren ihn in den Keller und geben ihm nichts zu essen und zu trinken. Hunger und Durst tun weh, sie werden ihn schon zum Sprechen bringen. Er wird uns sagen, wo sich die Kaufakten befinden, er wird uns sogar die schriftliche Bescheinigung aufsetzen, daß diese Akten uns ausgehändigt werden sollen.“
    „Und damit willst du warten, bis ihn der Hunger oder der Durst zwingt?“ fragte sie.
    „Ja. Oder weißt du etwas Besseres?“
    „Gewiß. Ich hoffe, daß du mich tun läßt, was ich will, Vater!“
    „Erst muß ich wissen, was es ist.“
    „Du sollst es erfahren. Zuerst aber noch eine Frage an den da.“
    Sie wendete sich abermals zu Arbellez:
    „Hat der Mandatario wirklich Euer Testament?“
    „Ja“, antwortete er.
    „Woher ist er, und wo wohnt er?“
    „Das werdet Ihr nicht erfahren. Mein Unglück hat mich vorsichtig gemacht; ich ahnte, daß es noch nicht zu Ende sei, und bat daher jene drei Señores, keinem Menschen wissen zu lassen, wer sie seien. Sie haben diesen Wunsch erfüllt.“
    „So ist es wohl auch dieser Mandatario, der die Kaufakten aufbewahrt?“
    „Das werde ich Euch nicht sagen.“
    „In zehn Minuten werde ich es dennoch wissen, denn ich werde Euch jetzt so lange prügeln lassen, bis Ihr redet. Ich frage Euch also jetzt zum letztenmal!“
    „Laßt mich alten Mann schlagen! Ihr seid eine Furie, ein nichtswürdiges Geschöpf, welches nicht wert ist, von der Sonne beschienen zu werden.“
    „Hörst du es, Vater?“ fragte sie grimmig. „Er soll Hiebe haben.“
    „Das hat ja noch Zeit, Josefa. Wir wollen es vorher mit dem Hunger versuchen.“
    „Nein, Vater. Hierein lasse ich mir nicht reden. Du mußt mir meinen Willen lassen. Was man jetzt erfahren kann, soll man nicht erst später hören wollen.“
    Sie schritt zur Tür, öffnete sie und ließ

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