8 Science Fiction Stories
heraus, sichtlich überrascht. »So kann man es auch nennen«, war die sanfte Erwiderung.
»Schau, Engelchen«, sagte die andere ruhig. »Warum hältst du dich selbst zum Narren? Rod hat kein Interesse an dir und deinem üblichen Lokalkolorit. Er ist nicht einmal dein Typ. Wenn du dich nach passender Gesellschaft sehnst, so such dir einen Wolfshund.«
»Weißt du, meine Liebe«, sagte die Blondine verständnisvoll, doch mit Mordlust in den Augen, »es ist sogar möglich, daß du ihn bekommst – aber nur, wenn du anständig kochen lernst und er blind wird, damit er nicht den Appetit verliert.« Plötzlich beugte sie sich vor. »Schau mal! Wer ist denn die da?«
Sie drehten sich um. Rod stand am anderen Ende des Cafes; er hielt beide Hände eines schlanken, aber üppigen Mädchens mit kastanienrotem Haar, das kokett lächelnd zu ihm aufsah.
»Lechzerlieschen«, hauchte das Mädchen mit den roten Sandalen. Es wandte sich der Blondine zu. »Bei der weiß ich Bescheid. Ihre Wäscheleine hängt gleich unter meinem Fenster, und ich kann dir sagen …«
»Diese Ziege«, stieß die andere hervor. Sie beobachteten, wie die beiden verliebte Blicke tauschten. »Wäscheleine, hm … Hör zu! Ich hatte mal einen Freund, der war auf so ’ne Göre in der Nachbarschaft nicht gut zu sprechen. Stritten immer, bis dann was passierte – mit ’ner Spritzpistole und Tinte, glaube ich …«
»Nicht schlecht«, meinte die mit den Sandalen. Sie dachte kurz nach, während sie Rod und das rothaarige Mädchen beobachtete. Dann: »Wo nehme ich eine Spritzpistole her?«
»Mein kleiner Bruder hat eine. Schenkte sie ihm zum Geburtstag. Kannst du um sieben Uhr hier sein?«
»Klar. Ich bringe die Tinte mit. Schwarze Tinte. Tusche!«
Die Blondine erhob sich. »Sei lieb zu ihm«, sagte sie rasch, »sonst kommt er drauf, wer das mit Lechzerlieschen gemacht hat.«
»Gut. Aber nicht zu lieb. Das Luder! Engelchen, du bist großartig!«
Die Blondine winkte und ging davon. An einem Tisch in der Nähe saß ein Herr, der schamlos gelauscht hatte. Er erstickte das aufkommende Gelächter mit einer Schinkenrolle und begann dann prompt nach Luft zu schnappen.
»Colonel Simmons«, tönte es aus der Sprechanlage.
»Na so etwas!« rief Dr. Simmons.
»Schicken Sie ihn herein. Aber schnell! Und – sagen Sie die Vorführung ab. Nein … nicht absagen. Verschieben Sie sie!«
»Bis wann, Herr Doktor?«
»Bis ich dort bin.«
»Aber – es ist für die Armee …«
»Mein Bruder ist auch die Armee!« schnappte der Physiker und schaltete ab.
Es klopfte. »Komm herein, Leroy, altes Haus!«
»Schon da, Muscles.« Der Colonel rannte fast in das Zimmer, packte den Wissenschaftler bei den Annen und besah sich dessen Gesicht von allen Seiten. Die Augen beider Männer waren grau. Die des Colonels grau und zusammengekniffen, die des Doktors grau und geweitet.
»Es sind mindestens –«, sagten sie zugleich, wie aus einem Mund, dann »Auf jeden Fall acht Jahre«, meinte der Colonel.
»Acht ganze Jahre, bei Gott.« Der Physiker schüttelte den Kopf.
Es entstand eine kurze Pause. »Weißt nicht recht, womit du beginnen sollst, hm?« grinste der Colonel. »Was hast du eigentlich in der letzten Zeit gemacht?«
»Ach – das weißt du doch. Angewandte Physik.«
»Ha!« schnaufte der Colonel. »Frage: Mr. Michelangelo, was tun Sie eigentlich? Antwort: Ich mische Farben. Los, komm schon! Was war nach dem Magnetfilm?«
»Nicht viel. Ein paar Dinge, die es nicht wert sind, daß man darüber Worte verliert, und ein paar andere, die zu wichtig sind, als daß man sie erwähnen dürfte.«
»Wieder einmal sehr gesprächig, wie ich höre. Der große Schweiger! Hör zu, Muscles! Hier sind Sicherheitsvorschriften überflüssig. Ganz besonders zwischen uns.«
Das glaubst du, dachte Dr. Simmons. »Natürlich«, sagte er. »Wo
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