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9783944842165

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Titel: 9783944842165 Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht die wahre Wonne.«
    °°°
    Pia brachte die Schule hinter sich, stopfte sich das Mittagessen hinein, fragte noch kurz nach Mamas erstem Arbeitstag und stürzte dann gleich zum Nachbarhof, wo Herr Ommen gerade Stroh in den Anhänger schaffte und einen Heusack hineinhängte. Jana und Wulf waren auch schon da.
    »Hallo.« Pia streckte Janas Bruder die Hand hin: »Ich bin Pia, du musst Wulf sein.«
    Wulf nickte. »Lasst uns gleich losfahren, wer weiß, wie lange es dauert; ich muss ja zum Melken zurück sein.« Er grinste. »Der letzte Satz war ein Witz. Wir werden hoffentlich keine Stunden zum Verladen brauchen.«
    »Na hoffentlich«, unkte Pia. Sie kletterte in den stabilen Geländewagen und drückte ihre Nase an die Scheibe. Die Sonne kam heraus und zum ersten Mal, seit sie hier war, empfand sie die Weite der Landschaft nicht als bedrückemd.
    Auf dem Hof war es ruhig, nur Njala polterte im Stall herum.
    »Bei dem schönen Wetter ist sie nicht mal draußen«, kritisierte Jana. »Dabei ist Njala ein Robustpferd.«
    »Ihre Hufe würden draußen wahrscheinlich völlig auseinandersplittern«, sagte Pia.
    Herr Ommen ging zu Njala, legte ihr das mitgebrachte Halfter und den Strick an und führte sie aus dem Stall. »Die Hufe beschneide ich zu Hause und dann bekommt sie eine Wurmkur. Das ist sicher schon eine Weile her bei ihr. Sie hat die typische Figur eines verwurmten Pferdes. Eine Schande ist das.« Er tätschelte Njalas Hals. Die Stute wich zurück.
    »Das wird noch viel Arbeit«, sagte Herr Ommen.
    »Wie kann meine blöde Cousine nur«, schnaubte Jana.
    »Nun mecker hier nicht rum, Njala lässt schließlich keinen Schmied, geschweige denn den Pferdedoktor an sich ran. Ihr werdet es erleben!«, war eine giftige Stimme zu hören. Njala begann unruhig hin und herzutänzeln. Ivonne klackerte mit hochhackigen Stiefeletten auf sie zu. Sie hatte die Haare hoch drappiert und mit einer Strassspange geschmückt, wirkte eigentlich eher, als wolle sie gleich in die nächste Disko abtauchen, als im Stall zu helfen.
    »Hallo Ivonne«, sagte Jana. »Gibst du uns dann bitte Sattel und Trense, damit wir loskönnen. Wulf muss zeitig zurück sein.«
    »Verstehe, der Bauer hat noch was vor.«
    Pia überlegte, warum Ivonne so ekelig zu Jana und Wulf war, wo sie doch miteinander verwandt waren.
    »Es gibt eben auch Leute, die sich bei der Arbeit die Hände schmutzig machen müssen«, giftete Jana zurück. »Damit du deine Joghurts und dein Brot fein sauber aus dem Kühlschrank nehmen kannst.«
    Ivonne ignorierte Janas Bemerkung. »Das Sattelzeug liegt da drüben in der Kammer, ihr könnt es ja holen. Seid vorsichtig damit!« Sie stolzierte davon. Pia dachte noch, dass Ivonne wohl keine engere Jeans hätte finden können. Und ob Sören so etwas wohl mochte. Vorsichtig griff sie sich selbst an den Hintern. Sie konnte den Stoff noch von der Haut wegziehen. Ihre Jeans war nicht hauteng, außerdem schmutzig und an den Enden ausgefranst.
    »Wie alt ist Ivonne eigentlich?«, fragte sie Jana.
    »Fünfzehn, glaube ich.« Ihre Freundin rechnete nach und nickte dann bestätigend.
    »Und wo ist ihre Mutter?«
    »Weg. Auf den Malediven oder sonst wo. Sie ist die Schwester meines Vaters, also meine Tante.« Jana steckte sich zum Schein den Finger in den Hals und tat, als müsse sie würgen. »Die ist noch dreimal so schlimm wie ihre Tochter. Naja, irgendwoher muss sie das ja haben.«
    »Kommt, Mädels, holt die Sachen und lasst uns hier verschwinden«, unterbrach Wulf den begonnenen Familientratsch. Pia fand das ein bisschen schade, sie hätte gerne noch ein bisschen mehr gehört. »Eine Frage noch«, raunte sie Jana zu. »Auf unserer Schule ist sie aber nicht, oder?« Irgendwie befürchtete Pia das und sie ertappte sich bei der Idee, dass Sören sie vielleicht gut finden könnte. Ivonne gab, trotz ihrer blöden Art, äußerlich ganz schön was her. Ein alberner Gedanke. Sie war auf Ivonne eifersüchtig, weil Sören sie vielleicht gut finden könnte. Was war das jetzt? Pia verstand sich selbst nicht und war froh, von Janas lautstarkem Lachen aus ihren Gedanken gerissen zu werden. »Ivi? Die geht auf eine Privatschule. Mit solch einem Mob wie uns gibt sich die feine Dame doch nicht ab. Wo denkst du hin?«
    Pia und Jana gingen in den Nebenraum und schleppten das völlig verschimmelte und verdreckte Sattelzeug heran.
    »Es wartet nicht nur Arbeit mit Njala auf uns. Das bedeutet Rundumerneuerung!«, stöhnte Pia und Jana lachte. »Auf was haben wir uns

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