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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat Dinge getan, die ein rational denkender Mensch nicht tun würde, verstehen Sie?«
    »Natürlich - jeder geht auf seine Weise mit der Trauer um. Danke für Ihre Hilfe. Wir sehen uns am Samstag?«
    »Ich werde dort sein. Viel Glück.«
    Nachdem wir aufgelegt hatten, holte ich aus der untersten Schreibtischschublade das Telefonbuch hervor. Ich schlug den Branchenteil auf und fand Mr Gish sofort. Während ich wählte, fragte ich mich, ob ich überhaupt schon jemand erreichen würde, denn es war immer noch vor neun.
    Eine schneidige Frauenstimme meldete sich mit »Anwaltskanzlei Parker Gish, Sie sprechen mit Jeannette. Was kann ich für Sie tun?«.
    »Äh, guten Tag, Jeannette. Mein Name ist Abigail Cooper. Ich würde gern einen Termin bei Mr Gish vereinbaren.«
    »Geht es um eine Treuhandschaft oder um Vermögensberatung?«
    »Vermögensberatung.« Lügner, Lügner!
    »Ich kann Ihnen einen Termin am nächsten Donnerstag anbieten. Würde Ihnen das passen?«
    Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, dass Mr Gish nicht sofort Zeit haben könnte. »Leider verreise ich morgen« - Lügner, Lügner! - »äh, nach Europa, und werde ein paar Monate fort sein. Ich hatte gehofft, ich könnte Mr Gish heute noch sprechen und den Papierkram in Gang setzen. Ich musste mich von meinem bisherigen Anwalt trennen, verstehen Sie, und zahle gern ein höheres Honorar, wenn Sie mich dazwischenschieben können.«
    »Bleiben Sie bitte einen Moment dran«, sagte sie und legte mich in die Warteschleife. Nach ein paar Sekunden meldete sie sich mit einer knappen Frage. »Ms Cooper, was sagten Sie, auf wen Sie sich berufen?«
    »Allison Pierce.«
    »Einen Augenblick bitte«, und sie legte mich wieder in die Warteschleife. »Mr Gish kann sie heute um ein Uhr einschieben, falls das für Sie akzeptabel ist.«
    »Perfekt«, sagte ich.
    »Das Stundenhonorar beträgt zweihundertfünfzig Dollar, und wir erwarten einen Vorschuss von fünftausend Dollar. Bitte bringen Sie Ihr Scheckbuch mit.«
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, nicht nur wegen des Honorars, sondern auch angesichts ihrer unverblümten Aufforderung. Jeannette war mir schon nicht sehr sympathisch; wie mochte erst Mr Gish sein, wenn sie die Stimme war, die ihn repräsentierte?
    »Kein Problem«, meinte ich kess.
    »Dann erwarten wir Sie um eins, Ms Cooper.« Sie legte auf, ehe ich Auf Wiedersehen sagen konnte.
    Ich überlegte, wie ich die Zeit bis dahin ausfüllen könnte. Mir war absolut nicht danach, mich im Büro herumzudrücken - wo ich doch beschlossen hatte blauzumachen. Also, was jetzt?
    Da ich ohnehin schon vorhatte, der Spur von Allisons Mörder zu folgen, fand ich es sinnvoll, gleich den ganzen Tag dieser Aufgabe zu widmen. Ich zog das Telefonbuch zu mir heran und blätterte durch das lokale Verzeichnis. Als ich den Eintrag des Gefängnisses von Oakland County gefunden hatte, wählte ich die Nummer. Ich gab an, einen Häftling besuchen zu wollen, und fragte, wie das vonstattengehe. Es hieß, Besuchszeiten seien von zehn bis zwölf und von eins bis drei, und ich müsse nur kommen, meinen Namen angeben und wen ich besuchen wolle, und wenn es sich um einen umgänglichen Häftling handele, würde ich im Besuchsraum mit ihm sprechen können.
    Mir kam eine Idee, und ich fragte die Telefonistin, ob man den Insassen etwas mitbringen dürfe, zum Beispiel Bücher oder Lebensmittel. Sie riet mir, mich auf der Website des Gefängnisses darüber zu informieren. Ich bedankte mich, legte auf und wandte mich dem Computer zu. Nach ein paar Minuten hatte ich mir ein paar Lebensmittel notiert und dazugeschrieben, welche Mitbringsel sonst noch erlaubt waren, und eilte zur Tür hinaus. Ich machte als Erstes beim Supermarkt halt und kaufte Erdnussbutter, Gelee, Brot, Kekse, Kartoffelchips, Schokoriegel und Limo. Ich hatte keine Ahnung, was Marco gern aß, aber ich stellte mir vor, dass ich nach Trostfutter lechzen würde, wenn ich im Gefängnis säße.
    Danach ging ich in die Zeitschriftenabteilung und suchte alles zusammen, was über Autos, Motorräder und frisierte Öfen erschienen war. Ich mied das Pornoregal, nahm aber eine Maxim mit, um zu zeigen, dass ich kein Spielverderber war.
    Als ich mit dem Einkauf fertig war, fuhr ich zum Gefängnis von Royal Oak aus eine Fahrt von fünfundzwanzig Minuten. Bei dem gigantischen Gebäudekomplex angelangt, folgte ich der Beschilderung durch lange Seitenstraßen zum eigentlichen Gefängnis. Ich stellte den Wagen auf einem der riesigen Parkplätze ab und

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