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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geldgeschenke bei der Hochzeit eine beträchtliche Hilfe seien. Was ihm aber noch mehr helfen werde, sei eine bevorstehende Beförderung.
    »Eine Beförderung?«
    »Jep, eine beachtliche. Das Glück ist dieses Jahr auf Ihrer Seite, Jimmy. Sie werden sehr bald in eine Position mit Macht und Einfluss kommen. Glauben Sie mir, Sie leisten bei Ihrer Firma gute Arbeit, und Sie meinen zwar, das werde nicht geschätzt, aber das stimmt nicht. Sie werden eine Gehaltserhöhung bekommen, die Ihnen für die Zukunft viele Freiheiten beschert.«
    »Klasse. Sagen die Karten auch etwas über unsere Flitterwochen?«
    Ich deckte die nächste Karte auf, auf der acht Schalen in einem Springbrunnen das Wasser auffingen. Im Hintergrund war ein schneebedeckter Berg zu sehen. Meine Augen zog es zu dem Gipfel. »Sie reisen nach Aspen?«
    Jimmy lachte schallend und sagte: »Nach Vail. Ophelias Vater hat uns für zwei Wochen die Familienhütte dort zur Verfügung gestellt.«
    »Sie werden zusammen eine tolle Zeit haben«, sagte ich. »Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie viel Sie von Ihrer Umgebung zu sehen bekommen werden. Ich sehe, dass Sie die meiste Zeit im Whirlpool verbringen werden.«
    Jimmy lachte wieder. »Ja, die Hütte hat einen riesigen Whirlpool und wir haben uns schon vorgenommen, ihn ausgiebig zu nutzen. Sagen Sie, was können Sie mir über Kinder sagen?«, fragte er.
    Ich legte eine neue Karte hin: die zwei Stäbe. »Ich sehe zwei. Beides Jungen. Aber erst in ein paar Jahren. Sie und Ophelia sollten die Zeit zu zweit genießen, bevor Sie sich in die Elternfreuden stürzen.«
    »So haben wir es geplant. Also ich muss sagen, Sie sind überwältigend. Vielen, vielen Dank!«
    »Gern geschehen«, sagte ich, als er aufstand. Er nahm sich mehrere Geschäftskarten und ging.
    Ich bückte mich nach meiner Wasserflasche, die ich mir unter den Stuhl gestellt hatte, und als ich wieder hochkam, stand ein Mann in schwarzem Smoking mit rosa Kummerbund und schwarzer Augenmaske am Tisch. Ich hielt einen Finger hoch, während ich einen Schluck aus der Flasche trank, dann stellte ich sie wieder unter den Stuhl. Ich lächelte meinen neuen Gast mutig an.
    »Guten Abend«, sagte ich.
    Der Mann nickte bloß und setzte sich. Ich mischte die Karten mehrere Male, fächerte sie auf dem Tisch aus und mischte sie noch einmal. Ich wollte ganz sicher sein, nicht wieder die gleichen zu ziehen. Schließlich sah ich mein Gegenüber an und sagte: »Um mich auf Ihre Ausstrahlung einzustimmen, brauche ich Ihren vollen Namen und das Geburtsdatum.«
    »Bob Smith, 6. Juni 1960.« Lügner, Lügner ...
    Ich hatte die Augen bereits geschlossen, als »Bob« diese Angaben machte. Es ist gar nicht mal selten, dass Leute ihren Namen nicht preisgeben wollen. Sie misstrauen dem Medium und wollen ihm möglichst wenig Interpretationshinweise bieten. Ich wiederholte seine Angaben im Stillen und stolperte darüber, dass sich die Zahlenfolge 6,6,60 ergab. Normalerweise hätte ich gekichert, stattdessen schauderte ich unwillkürlich.
    Ich machte die Augen auf und nahm die oberste Karte vom Stapel, drehte sie um, und der Tod starrte mir entgegen. Kendal hatte einmal erwähnt, dass die Todeskarte meistens gar nicht Tod bedeutete. Eigentlich sprach sie über das Abschließen alter Dinge und über Neuanfänge. Trotzdem wirkte das lächelnde Skelett im Kapuzenumhang verstörend auf mich und ich bat im Geiste nach der beruhigenden Unterstützung meiner Leitgeister. Sofort spürte ich, dass sie weg waren.
    Ob Sie es glauben oder nicht, ich kann die Anwesenheit meiner Crew körperlich spüren. Stellen Sie sich das wie eine elektrostatische Aufladung vor, die Sie neben sich am Arm spüren. Mir ist das Gefühl derart vertraut, dass es mich nicht mehr erschreckt, wenn sie neben mir erscheinen. Dagegen machte es mir einen Moment lang Angst, dass sie die Bühne so einfach mitten in einer Sitzung verlassen hatten. Warum sollten sie das tun?
    Mir wurde bewusst, dass dieser Mann abwartete, was ich ihm zu sagen hatte, und eine leise Furcht kroch mir den Rücken hinauf. Ich hatte keine Ahnung, was mir die Todeskarte mitteilen wollte, und genauso wenig, warum meine Geister abgehauen waren. Um den Mann hinzuhalten, legte ich eine zweite Karte aus. Darauf stand »Turm« und sie zeigte einen mittelalterlichen Wehrturm, in den ein Blitz einschlug und das Dach wegsprengte.
    Außerdem wurden von der Kraft des Blitzes Menschen aus dem Turm geschleudert. Man sah sie auf den felsigen Grund in den Tod

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