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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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dieses Mal durchgehen. Aber Sie bringen Frau Degener danach unverzüglich wieder nach Hause und mischen sich nicht weiter ein. Was ist mit dem Funk am Körper? Hat Frau Degener den wenigstens angelegt?«
    »Ja, hat sie. Alles bestens.«
    »Wenn Sie wieder einmal eine Ihrer Ideen haben, lassen Sie es mich wissen und sonst niemanden. Haben wir uns verstanden?«
    »Haben wir!«
    Er hörte, wie sie das Gespräch wegdrückte.
    »Auch eine von denen, die keine Kritik vertragen können«, sagte er zu Michael. »Ich rufe jetzt erst mal Paul an.«
    Nachdem er mit ihm gesprochen hatte, bekam Martin den nächsten Wutanfall. »Stell dir das vor! Die Hansen hat Paul eine Stunde Pause genehmigt und sozusagen seinen Job übernommen. Sie hat ihm gesagt: Befehl von oben! Und der Trottel fragt nicht mal bei mir nach!«
    »Reg dich nicht so auf, Martin«, versuchte Michael ihn zu beruhigen.
    »Oh doch! Dazu habe ich ja wohl allen Grund! Die Hansen kann Frau Degener doch im Notfall gar nicht beschützen. Die ist nicht mal bewaffnet!«
    »Wenn man von ihrem Mundwerk mal absieht, hast du recht.«
    »Ich ruf sie an und frage, wo sie ist, und schicke Paul dann hinterher.« Und schon drückte er auf der Tastatur seines Handys herum, um sich im nächsten Moment die lapidare Ansage »Der angerufene Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar« anzuhören.
    »Jetzt hat sie auch noch ihr Handy ausgeschaltet.« Martin schüttelte den Kopf. »Wie ein Kleinkind, das die beleidigte Leberwurst spielt. Unverantwortlich!« Er versuchte Anne zu erreichen, was ebenfalls nicht gelang. »Es kann doch nicht sein, dass sie ihr Handy auch aus hat.« Langsam wurde er nervös. Hatte er ihr doch eingebläut, das Ding Tag und Nacht eingeschaltet zu lassen.
    »Die haben wahrscheinlich kein Netz da, wo sie jetzt sind«, folgerte Michael ganz logisch.
    »Wahrscheinlich. Aber was ist mit dem Funk am Körper?«
    »Nichts zu hören.«
    »Was? Das kann doch nicht sein! Sie hat den Apparat doch umgehängt. Lass mich mal hören.« Damit nahm er Michael die Kopfhörer ab und lauschte selbst hinein. Doch die Leitung blieb still. »Das gibt’s ja wohl nicht!«, fluchte Martin. »Was ist denn da los?«
    »Also, ein Funkloch kann das eigentlich nicht sein. Da kann höchstens die Batterie den Geist aufgegeben haben.«
    »Wer war dafür zuständig?«
    »Dieter hat das überwacht.«
    Martin rief Dieter umgehend an, erklärte die Situation und fragte nach der Batterie.
    »Natürlich ist es die Batterie«, lautete die prompte Antwort. »Die ist mit Sicherheit leer. Schließlich ist das die von gestern. Es war geplant, dass Frau Degener damit noch den Spaziergang macht, dann sollte sie ausgetauscht werden. Ich hatte genau berechnet, wie lange und für welche Aktionen das Ding hält. So ein Mist! Warum können sich nicht alle an die Abmachungen halten?« Der Ärger war seiner Stimme deutlich anzuhören.
    Martin stöhnte. »Hoffentlich geht das gut.«

52

     
     
    »Ich muss Ihnen was sagen!«, rief Barbara Hansen aufgeregt ins Telefon, während Martin am anderen Ende der Leitung ihren Worten lauschte. »Anne ist weg!«
    »Weg? Was heißt weg?«
    »Ich habe mit ihr im Café gesessen, und dann musste sie zur Toilette. Als sie nach einer Weile nicht wiedergekommen ist, bin ich ihr nachgegangen. Aber auf der Toilette war sie nicht. Sie ist spurlos verschwunden.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Wie konnten Sie sie allein aufs Klo gehen lassen, wo Sie genau wussten, dass Paul, dank Ihrem Einsatz, nicht in der Nähe ist?«
    »Wer kann denn ahnen, dass jemand auf der Toilette verschwindet?«
    »Kann es sein, dass Sie die Situation unterschätzt haben? Sie sind doch die Psychologin hier. Sie müssten doch wissen, wie diese Irre tickt und wozu sie fähig ist.« Martin war außer sich vor Wut. »Wenn Anne etwas passiert, dann können Sie sich die alleinige Schuld dafür geben.«
    »Das weiß ich! Trotzdem müssen Sie jetzt sofort zu Plan B kommen.«
    »Scheiße! Sie mit Ihrem Plan B«, rief er. »Plan A war vollkommen in Ordnung, bis Sie dazwischengefunkt haben.«
    »Hallo, Herr Sandor?«, rief Barbara. »Hallo, sind Sie noch dran?«
    »Natürlich bin ich noch dran.«
    »So ein Mist«, hörte Martin sie fluchen. »Hallo, hören Sie mich noch?«
    »Ja, ich bin da. Sagen Sie mir, wo Sie jetzt sind!«
    »Hallo? Ich hör nichts, die Verbindung ist weg. He, was machen Sie da? Was soll das?«
    Martin lief es eiskalt den Rücken herunter, als Barbaras letzten Worten nur noch Stille folgte.
    »Das kann

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