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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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Angus und suchte wieder den Blickkontakt, den Kate eben unterbrochen hatte.
         „Ich habe mich nur gefragt, was Willie so tolles an ihm findet, dass er ständig mit ihm zusammen ist“, sagte sie, und während sie abschätzig den Kopf schüttelte, betrachtete Angus sie nachdenklich.
         „Du und William versteht euch nicht besonders, aye?“, fragte er schließlich bedauernd und löste zu seiner Verblüffung eine Explosion aus.
         „Ach, hat er sich beschwert? Bei meinem Vater ist er anscheinend auch schon gewesen und hat ihn gegen mich aufgebracht und nun auch noch dich?“, erwiderte sie so wütend, wie Angus sie nur selten gesehen hatte und so beeilte er sich damit, sie mit seiner Antwort zu beschwichtigen.
         „Nein, Kate. Er hat sich weder bei mir noch bei Marcus beschwert, das kannst du mir glauben“, beruhigte er sie in einem sanften Ton. „Es ist ganz offensichtlich, dass etwas zwischen euch nicht stimmt und ich frage mich, was es ist. Was ist denn vorgefallen, dass er dich so zornig macht?“
         Angus sah sie mit einem aufmunternden und verständnisvollen Blick an, während Kate mit sich haderte, ob sie ihm ihre Meinung über William mitteilen sollte. Sie hoffte ohnehin nicht auf Verständnis seinerseits und außerdem hatte sie nur wenig Lust auf das Durcheinander, das das Sprechen oder Nachdenken über William in ihr auslöste. Sie verspürte dann stets solch ein eigenartiges Gefühl, das sie schnell wieder zu verdrängen versuchte, was ihr jedoch nicht immer gelang.
         Doch andererseits kannte sie Angus zu gut, um zu denken, dass er sich einfach so abschütteln lassen würde. Würde sie ihm jetzt ein Gespräch über William verweigern, würde er sie so lange nerven, bis sie endlich mit der Sprache herausgerückt war und so dachte sie, konnte sie es gleich hinter sich bringen.  
         „Es ist seine ganze Art“, begann sie. „Er ist dermaßen hochtrabend und prahlerisch, dass ich schreien könnte. Er denkt alle Frauen seien dazu da, ihn zu bewundern und wenn es eine nicht tut wie ich zum Beispiel, dann ist er eingeschnappt und wird unverschämt. Schon an dem Abend seines Willkommensfestes stand er nur da und ließ sich von den Mädchen anhimmeln, dieser arrogante Kerl.
         Egal was er tut, ob es nun irgendwelche Arbeiten hier in der Burg sind oder wenn er Andrew zu einem Schaukampf herausfordert, tut er nur, um allen zu beweisen, wie toll er ist. Er ist kein gutes Vorbild für Willie und das, was er mit Allasan tut, kann ich auch nicht gutheißen.“
         „Ach und was tut er mit ihr?“, hakte Angus überrascht nach.    
         „Na, sie ist offensichtlich seine Geliebte! Sie verbringen ziemlich viel Zeit miteinander und scheinen sich mehr als prächtig zu verstehen. Ich habe sie schon häufig miteinander flüstern gesehen und ich bin mir sicher, dass sie sich heimlich treffen. Er nutzt dieses arme Mädchen aus und er wird sie sicherlich nicht zur Frau nehmen, sonst wäre diese Geheimnistuerei doch wohl überflüssig, oder?“, endete sie und blickte wieder auf die Felder hinaus.  
         Angus war froh, dass sie scheinbar noch keine Reaktion von ihm erwartete, denn wie diese ausfallen sollte, war ihm selbst noch unklar. Er hatte den Anschuldigungen gegen seinen Freund geduldig gelauscht und hätte am liebsten laut aufgelacht, so lächerlich fand er sie. Er war drauf und dran sie zu fragen, ob sie über denselben William sprachen, doch es gab weder daran noch an der Ernsthaftigkeit ihrer Worte einen Zweifel, auch wenn sie ganz offensichtlich falsch waren.
         „Ich weiß, dass du überzeugt davon bist, dass deine Meinung richtig ist und ich will dir auch nicht die meine aufzwängen“, begann er vorsichtig, um sie nicht zu verschrecken, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte. Am liebsten hätte er ihr erzählt, wer William wirklich war und was für ein Leben er führte und dann würde sie von selbst einsehen, wie falsch ihr Bild von ihm war. Doch dies war nicht möglich und so musste er versuchen, sie auf andere Weise zu überzeugen, „aber ich kenne William ziemlich gut und du täuscht dich in ihm.“ Er sprach in einem sanften Tonfall und sah Kate dabei an, die in Gedanken vertieft, William anstarrte. „Er ist ein guter Mensch und einer meiner besten Freunde. Ich weiß nicht, weshalb du ihn so siehst, wie du es tust, aber ich kenne ihn sehr gut und ich kann dir versichern, dass er alles andere ist als hochgestochen und

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