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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Und er hat seinen eigenen Hund mitgebracht.«
    Allmählich erkennt Caitlin die Konturen des Gesamtbildes. »Linda, hör mir zu. Erzähl mir alles, was du über Jiao und ihren Vetter weißt. Und über Sands. Alles, egal wie unwichtig es erscheinen mag.«
    »Ich glaube, das Medikament fängt an zu wirken«, erwidert Linda leise. »Der Schmerz ist nicht mehr so schlimm.«
    »Du wirst es durchstehen, glaub mir. Penn und seine Freunde suchen mit allen Mitteln nach uns, das weiß ich. Einer seiner Freunde hat sogar einen der weißen Hunde getötet, nur mit einem Messer.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Es stimmt aber. Er hat dem Hund den Kopf abgeschnitten, um sich zu vergewissern, dass er keine Tollwut hatte. Du musst durchhalten, Linda. Verlier nicht den Glauben. Sie werden uns finden.«
    »Wenn das stimmt, warum willst du dann dein Leben riskieren, um an den Hunden vorbeizukommen?«
    Caitlin überlegt. »Weil du nicht so lange warten kannst, bis du gerettet wirst. Wenn die Fütterer heute Abend weggefahren sind, werde ich das Dach aufstemmen und zwei der Katzen holen. Und dann werde ich dein Halsband losmachen, selbst wenn ich das Leder durchbeißen muss. Okay?«
    »Wenn du meinst.«
    »Und ob. Nun erzähl mir von Jiao.«

53
    A ls er mich in sein Büro führt, fragt Shad mich über die Schulter: »Warum ist einer unserer angesehensten Ratsherren am helllichten Tag betrunken?«
    Ich schaue mich kurz im Büro des Bezirksstaatsanwalts um. Er hat einen riesigen, uralten Schreibtisch, der aus einem historischen Gebäude der Stadt stammt. Die Wand dahinter ist mit Urkunden und Fotos bedeckt. Auf den meisten Bildern steht Shad neben berühmten schwarzen Politikern und Medienstars, die Natchez 1996 während seiner Bürgermeisterkampagne gegen Wiley Warren besucht haben. Weniger als die Hälfte dieser Persönlichkeiten kehrte vor zwei Jahren in die Stadt zurück, als Shad und ich während der Nachwahl gegeneinander antraten. Anscheinend hatten sie in der Zwischenzeit erfahren, dass Shad hauptsächlich an seinem eigenen Aufstieg interessiert war und nicht an den Anliegen der Menschen, welche Hautfarbe sie auch haben mochten. Natürlich leiden viele Politiker unter dieser Krankheit, doch Shad wird von einer besonders widerlichen Variante heimgesucht.
    »Sind Sie vorbeigekommen, um sich die Fotos anzuschauen?«, fragt Shad.
    Ich drehe mich um und blicke ihm fest in die Augen. »Caitlin Masters wurde gestern Nacht entführt. Von Jonathan Sands und Seamus Quinn. Paul Labry hat mir gerade mitgeteilt, dass sie unversehrt zu mir zurückkehren wird, wenn ich sechsunddreißig Stunden lang nichts gegen Sands unternehme.«
    Shad reißt die Augen auf. »Labry arbeitet für Sands?«
    »Dachten Sie, dass Sie der Einzige sind?«
    Der Bezirksstaatsanwalt sticht mit dem Zeigefinger nach mir. »Das ist Verleumdung.«
    »Zeigen Sie mich an. Warum raten Sie mir nicht, das FBI anzurufen?«
    Er blickt kurz zum Fenster hinüber; dann schaut er mich wieder an. »Wenn Sie das vorhätten, hätten Sie es längst getan. Was haben Sie hier wirklich zu suchen, Cage? Was wollen Sie von mir?«
    »Da gibt es eine lange Liste, Kumpel. Ich möchte wissen, warum Sie die Ermordung von Tim Jessup so herunterspielen. Warum Sie sich widerrechtlich Beweismaterial angeeignet und es dem Polizeichef bei der Ermittlung maßgeblicher Tatsachen vorenthalten haben. Und warum drängen Sie nicht darauf, nach einem Programmierer namens Ben Li zu suchen, der wahrscheinlich ebenfalls ermordet wurde. Oder kennen Sie die Antwort schon?«
    »Ich weiß gar nichts. Für diese Dinge ist die Polizei zuständig.«
    »Ach ja? In der Nacht, als Tim Jessup starb, haben Sie mir gegenüber betont, der oberste Gesetzeshüter der Stadt zu sein. Warum glaubt Ihr Polizeichef dann, Ihnen sei nichts lieber, als dass er in keiner der Ermittlungen Fortschritte macht?«
    Shad faltet die Hände und lehnt sich im Sessel zurück. »Chief Logan und ich haben manchmal Meinungsverschiedenheiten. Das ist kein Geheimnis. Warum sind Sie hier, Cage?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Jonathan Sands ist der Ansicht, ich hätte ein gewisses Objekt in meinem Besitz, das Tim Jessup von der Magnolia Queen gestohlen hat. Einen USB -Stick. Aber Sie wissen, dass ich ihn nicht habe, nicht wahr?«
    Das Gesicht des Bezirksstaatsanwalts bleibt ausdruckslos. Er wäre ein verdammt guter Pokerspieler. Während er über meine Worte nachdenkt, betrachte ich die Fotowand. Ein Bild weckt meine Aufmerksamkeit. Es zeigt einen riesigen

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