Affaere im Paradies
ausgerechnet in einen Dummkopf verlieben musste.«
»Dein persönliches Pech, nehme ich an.«
»Nun, ich werde dir etwas sagen, Matthew, ich werde mich über diesen Punkt dir gegenüber nicht mehr äußern. Glaube es, oder lass es bleiben.«
Er holte tief Luft und schwieg, als müsste er das Für und Wider dieses Ultimatums abwägen. Im Dämmerlicht konnte er das ärgerliche Funkeln in ihren Augen erkennen.
Sie mochte aus weicherem Holz geschnitzt sein als er, aber niemand kam ihr an Intelligenz und Willenskraft gleich.
»Willst du mich heiraten, Laurel?« fragte er schlicht.
Er hörte, wie sie heftig einatmete, sah, wie ihre Augen sich vor Überraschung weiteten. Einen Moment lang herrschte Stille. »Du hast lange genug dafür gebraucht«, sagte sie genauso schlicht, dann legte sie sich auf ihn und fühlte sich geborgen.
Laurel wachte davon auf, dass die Sonne ihr ins Gesicht schien und Matthew an ihrem Ohrläppchen zupfte. Sie musste nicht erst ihre Augen öffnen, um zu wissen, dass es ein herrlicher Tag sein würde. Irgendwann in der Nacht hatte der Regen die Schwüle aus der Luft vertrieben. Ohne die Augen aufzumachen, reckte sie sich und seufzte wohlig auf. Matthew fuhr ihr mit den Lippen über das Kinn.
»Ich liebe die Art, wie du aufwachst«, murmelte er. Mit einer Hand streichelte er ihre Hüfte.
»Hmm – wie spät ist es?«
»Es ist Morgen.« Seine Lippen senkten sich auf ihren Mund.
Sie streckte sich noch einmal träge und schlang die Arme um seinen Nacken. »Habe ich dir schon gesagt, wie sehr es mir gefällt, wenn du mich so küsst?«
»Nein.« Er neigte den Kopf und küsste sie noch einmal auf die gleiche Weise, während sie ganz still unter ihm liegen blieb. »Warum hast du es nicht getan?«
»Wenn ich es sage – hmm – dann weißt du, wie du jeden Streit gewinnen kannst.«
Lachend presste er die Lippen auf ihre Schulter. »Ich bin verrückt nach dir, Laurellie. Wann werden wir heiraten?«
»Bald«, sagte sie entschieden. »Obwohl, in der Minute, wo wir es Grandma erzählen, wird sie …« Laurel brach ab und riss ihre Augen auf. »Himmel, der Brunch!«
»Ich habe noch nicht ans Essen gedacht«, murmelte Matthew und fing an, ihr Ohr zu liebkosen.
»Oh, nein, nein, du verstehst nicht. Wie spät ist es?« Sie schob ihn zur Seite und griff nach dem Wecker. »Gütiger Himmel, wir sollten uns beeilen, oder wir stecken in ernstlichen Schwierigkeiten.«
Als sie aus dem Bett springen wollte, griff Matthew sie um die Taille. »Wenn wir hier bleiben«, fing er an und hielt sie unter sich fest, »könnten wir uns die ernstlichen Schwierigkeiten selbst bereiten.«
»Matthew.« Laurel wich seinem Kuss aus, sodass er die empfindsame Stelle ihres Halsansatzes traf. »Der Brunch am Sonntagmorgen in ›Promesse d’Amour‹ ist eine geheiligte Sache«, sagte sie unsicher.
»Kannst du kochen?«
»Was? Ja nun, ja, das heißt, wenn du einen toleranten Magen hast, könnte man es beinahe so nennen. Matthew, lass das.« Atemlos hielt sie seine Hand fest.
»Warum machen wir uns dann keinen eigenen Brunch hier, irgendwann gegen die Mittagszeit?«
»Matthew …« sie schüttelte den Kopf, als müsse sie ihn klar bekommen, und stemmte dann beide Hände fest gegen seine Schultern. »Da du ein Familienmitglied werden wirst, solltest du dich gleich an bestimmte eiserne Regeln und Gebräuche gewöhnen. Der Sonntagsbrunch«, fuhr sie fort, als er lächelte, »ist keine Sitte, die man bricht.«
»Ich bin ein Ketzer.«
»Halt den Mund«, meinte sie und bemühte sich, nicht zu lächeln. »Grandma würde mir verzeihen, wenn ich einen Kursus in Bauchtanz belegen würde. Sie wird sogar die Tatsache übersehen, dass ich einen Yankee heirate, aber sie würde mir nie, niemals gestatten, zum Sonntagsbrunch nicht zu erscheinen. Selbst zu spät kommen schadet dem Ruf, und wir fordern es geradezu heraus.«
Matthew seufzte tief und übertrieben auf. »Also Miss Olivia zuliebe«, stimmte er zu und erlaubte Laurel, unter ihm hervorzukrabbeln.
»Ich gehe mich duschen«, sagte sie und eilte in das Badezimmer. »Wenn wir uns beeilen, dann kommen wir noch rechtzeitig.«
»Zwei können sich so schnell wie einer duschen«, meinte er und ging mit.
»Matthew!« Lachend hob Laurel eine Hand an seine Brust. »Wenn wir beide hier drinnen bleiben, kommen wir mit Sicherheit zu spät zum Brunch.«
Er zog sie an sich. »Das Risiko gehe ich ein.«
»Matthew …«
»Du vergisst« er neigte sich vor, um mit seinem Mund an ihren
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