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Afrika, Meine Passion

Afrika, Meine Passion

Titel: Afrika, Meine Passion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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einem der Kamele befindet, versorgen sie mich im Camp mit Duschmittel und einem Badetuch und bieten mir etwas zu essen an. Wir unterhalten uns lange und angeregt. Sie staunen, was wir schon alles hinter uns haben. Der Anblick meiner Füße allerdings lässt die Frau erschrecken. Besorgt gibt sie mir Wundheilmittel und ein dickes Paket normale Pflaster, die wesentlich besser halten.
    Das Camp ist einfach, aber schön. Wieder hat jeder Platz eine Feuerstelle, eine Küchenablage mit fließendem Wasser sowie eine Dusche und eine einfache Toilette. Die Engländer laden mich zum Tee ein. Gerade als wir ihn trinken wollen, marschieren die Männer mit den Kamelen ein. Das war wirklich ein Gewaltmarsch! Erfreut nehmen alle die Einladung der Engländer zum Abendessen an.
    Wir bleiben drei Tage im Camp. An den Bäumen hängen Hinweise, dass man sich hier in der freien Wildnis befindet und die Wüstenelefanten manchmal bis ins Camp kommen. Man solle keine Früchte oder Lebensmittel im Zelt liegen lassen. Die Wächter schmunzeln und meinen, momentan seien die Elefanten nicht in der Nähe. Sie wurden hier schon seit einigen Wochen nicht mehr gesehen, sondern weiter oben im Wasser führenden Hoarusib. Genau dorthin soll unsere nächste Reiseetappe gehen.
    Purros liegt inmitten einer kargen Wüstenlandschaft und ist umsäumt von Bergketten, die ständig die Farben wechseln. Landschaftlich ist das wunderschön. Da wir hier ein bisschen länger bleiben, möchte ich das einfache Dorf besichtigen. Es ist zirka vier Kilometer entfernt. Während sich Lukas und der Tourguide noch mit einem Japaner unterhalten, der bereits fünf Tage vergeblich auf die Elefanten wartet, wegen denen er hierhergekommen ist, ziehe ich alleine los. Vor dem riesigen Flussbett gabelt sich der Weg. Ich entscheide mich, dem schattigeren Buschweg zu folgen und erst später den River zu überqueren. Hier wachsen extrem hohe Bäume und überall liegen bizarre Wurzelstöcke herum, die wunderbare Fotomotive bieten. In dem Moment, als ich ein Foto machen will, entdecke ich direkt vor mir einen großen Elefanten mit langen weißen Stoßzähnen, der genüsslich an einem Baum frisst. Für einen Moment rutscht mein Herz buchstäblich in die Hose. Mit allem habe ich gerechnet, nur nicht mit einem Elefanten vor meiner Linse. Aufgeregt filme ich kurz, knipse drei Bilder und renne sofort zum Camp zurück, um die anderen zu holen. Dieses tolle Erlebnis möchte ich allen gönnen. Sicher strahle ich über das ganze Gesicht, denn ich habe gerade meinen ersten Wüstenelefanten gesehen – ohne trennenden Zaun und ohne ein Schutz bietendes Auto dazwischen!
    Doch im Camp ist niemand mehr da. Sie haben sich aufgemacht, Purros zu besuchen und haben den Fluss bereits überquert. Das erkenne ich an den Fußspuren im Sand. Alleine traue ich mich nicht mehr zu dem Koloss, und so begebe auch ich mich auf den Weg ins Dorf. Purros ist nicht sonderlich reizvoll. Im Gegenteil, es wirkt auf mich etwas traurig und trostlos. Hierher kommt man wegen der Wüstenelefanten und nicht wegen des einsamen kleinen Ortes. Etwas außerhalb liegt eine Piste für Touristen, die mit einem Kleinflugzeug anreisen, statt den beschwerlichen Weg in einem Geländewagen zurückzulegen. Mein Rundgang durch Purros ist schnell beendet, und da auch von den anderen nichts zu sehen ist, begebe ich mich auf den Rückweg zum Camp. Etwa auf gleicher Höhe, auf der ich den Elefanten erblickt habe, erspähe ich zwei Giraffenhälse, die am anderen Ufer aus dem Busch hervorschauen. So vielen frei lebenden Tieren zu Fuß zu begegnen, ist einfach wunderbar.
    Später zeige ich meine Fotos im Camp, und der Japaner kann sein Pech kaum fassen. Am selben Abend bucht er eine geführte Jeeptour und hat dann doch noch sein Erfolgserlebnis – er sieht die Wüstenelefanten im Flussbett weiter unten.

    D ie Kamele sind erholt, haben viel Wasser bekommen und etliche Kilo bohnenartige Hülsenfrüchte gefressen. Wir ziehen weiter. Während unserer Wanderung im ausgetrockneten Fluss Hoarusib ist es besser, wenn wir zusammenbleiben. Schließlich soll es hier sogar Wüstenlöwen geben. Ihnen als Frühstück zu begegnen, möchte ich vermeiden. Zudem verströmen die Kamele einen Geruch, der eventuell von uns Menschen ablenkt. Das Flussbett ist unglaublich breit und man kann sich die Gewalt der Wassermassen in der Regenzeit gut vorstellen. Die Uferböschung ist vielerorts meterhoch abgetragen. In der Mitte des trockenen Flusses wachsen hier und da

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