Agent der Leidenschaft
zusammenzuarbeiten, in Gang gesetzt hatten.
Elena wusste, sie hatte keine andere Wahl, als weiterzumachen. Ihre Gefühle zählten jetzt nicht. Bis sie das Gegenteil beweisen konnte, war Joe Sanchez verdächtig, und sie musste ihn entsprechend behandeln. Doch die heftigen Empfindungen, die er in ihr auslöste, machten die Aufgabe schwieriger, als sie gedacht hatte.
5. KAPITEL
Elena fuhr am nächsten Morgen zu Joe, nachdem sie eine schlaflose Nacht verbracht hatte. Weil sie vergessen hatte, dass sie ihren Jeep beim Cafe gelassen hatte, hatte sie gestern Abend zum Cafe zurücklaufen müssen, ehe sie nach Hause fahren konnte.
Sie mochte es gar nicht, dass Joe sie so leicht durcheinander bringen konnte.
Dass sie Chris ihren ersten Bericht über ihre Arbeit geben würde, sollte jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchen.
Was leider nicht zutraf.
Sie hatte zudem das unerklärliche Verlangen, heute gut auszusehen. Joe hatte sie in Jeans gesehen. Sie fragte sich, wie er reagieren würde, wenn sie sich ordentlich zurechtmachen würde. Schließlich hatte sie sich für ein ärmelloses korallenfarbenes Baumwollkleid entschieden, dass vorne durchgeknöpft war. Man hatte ihr gesagt, dass Rot ihr gut stünde.
Und jetzt brauchte sie sämtliches Vertrauen, dass sie aufbringen konnte.
Sie ging die Hintertreppe hoch und klopfte an die Fliegengittertür.
„Komm rein, es ist offen”, rief Joe von innen. „Der Kaffee ist fertig. Bedien dich.”
Der himmlische Duft frisch aufgebrühten Kaffees lockte sie in die Küche. Sie öffnete ein paar Schränke, ehe sie die Tassen fand, dann goss sie sich eine ein. Wegen ihrer Sorge, was sie heute anziehen sollte, hatte sie das Haus ihrer Mutter ohne ihre morgendliche Dosis Coffein verlassen.
Sie lehnte sich an den Schrank und genoss den Kaffee.
„Kannst du mir auch eine Tasse einschenken? Ich bin heute morgen etwas spät dran.”
Elena blickte auf und sah Joe in der Tür zum hinteren Schlafzimmer. Er trug Jeans und föhnte sich gerade die Haare.
Elena versuchte, nicht auf seine breite gebräunte Brust zu schauen und nicht auf seine schmalen Hüften, die durch die Jeans betont wurden.
Elena drehte sich um und setzte ihre Tasse ab. Als sie im Schrank nach einer weiteren Tasse suchte, hörte sie, wie Joe ein tiefes Stöhnen von sich gab. Erschrocken sah sie zurück. Er lehnte jetzt am Türrahmen und starrte sie an.
„Du siehst super aus. Rot ist definitiv deine Farbe.”
Mit so viel Würde wie möglich nahm sie die Tasse und schenkte ihm Kaffee ein. „Danke”, sagte sie leise und gab ihm die Tasse, ohne ihn anzusehen.
„Ich danke dir”, erwiderte er lächelnd, als er ein par Schritte in die Küche trat. Nach einem ersten Schluck sagte er: „Tut mir Leid, dass ich dich aufhalte. Ich bin in fünf Minuten fertig.”
Sie konzentrierte sich auf die Tasse in ihrer Hand. „Kein Problem. Ich habe keine Eile. Ich dachte nur, wir könnten früh losfahren, um die Hitze zu vermeiden.”
„Du bist offensichtlich noch nicht lange genug zurück in Texas, sonst wüsstest du, dass man der Hitze nicht entkommen kann.” Er verschwand. Als er wiederkam, hatte er ein Hemd, Socken und Stiefel in einer Hand, während er weiter seinen Kaffee trank.
Er setzte sich auf einen der Küchenstühle und fing an, sich die Socken anzuziehen. „Möchtest du etwas essen, ehe wir fahren?”
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe ein bisschen Toast gehabt.
Das reicht bis zum Mittagessen.”
„Ich muss noch Lebensmittel einkaufen. Ich habe fast nichts mehr im Haus.”
Elena fragte sich, ob er erwartete, dass sie diese Aufgabe freiwillig übernahm, so wie sie seine Papiere ordnete.
Er schlüpfte in die Ärmel seines Hemdes und knöpfte es zu.
Dann zog er sich seine Stiefel an. Als er sich wieder aufrichtete, verkündete er: „Ich bin fertig.”
Erst da merkte Elena, dass sie ihn angestarrt und jede Bewegung gebannt verfolgt hatte.
Sie nickte nur, weil sie Angst hatte, ihre Stimme könnte verräterisch heiser klingen. Sie ging zur Hintertür und wollte sie gerade öffnen, als sie hörte, dass an der Vordertür geklopft wurde und eine Frau nach Joe rief.
Elena drehte sich um. Eine attraktive junge Brünette stand draußen. Sie war klein und hatte langes, lockiges Haar, das ihr über die Schultern fiel. Sie trug ein weißes Trägertop, das ihre schlanke Taille freiließ, dazu knappe weiße Shorts, die ihre wohlgeformten Beine zeigten.
„Joe? Bist du da?” fragte die Frau und beschattete die
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