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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ohren. Das Geschoß traf einen Stein
unmittelbar vor meinen Füßen, prallte ab und zischte mit einem entnervenden
Winsellaut an meinem Gesicht vorbei.
    »Hören Sie, Polyp«, die Stimme
klang leicht amüsiert, »es ist sehr dunkel, und wir sind hier alle ein bißchen
nervös. Wenn einer von uns draußen was hört, gibt er einen Warnschuß ab; und hinterher sind alle hochbetrübt, wenn ein toter Lieutenant auf der
Zufahrt gefunden wird.«
    »Da würden Sie nie mit heiler
Haut davonkommen«, knurrte ich.
    »Wir würden Ihren Wagen auf die
Straße zurückfahren, so daß es so aussehen würde, als seien Sie zu Fuß
gekommen«, sagte er geduldig. »Und wir würden Ihnen Ihren Revolver in die Hand
schieben, damit es so aussieht, als ob Sie irgendeinen Herumtreiber
angeschlichen hätten. Falls wir die Polizei nicht überzeugen könnten, es sei
einer von Hernandez’ Leuten gewesen, der Sie erschossen hat, so könnten wir die
Polypen doch bestimmt ausreichend verwirren, um wenigstens diese Möglichkeit in
Betracht zu ziehen.« Seine Stimme wurde wieder härter. »Wenn Sie einen vorschriftsmäßigen
Ausweis haben, der Sie zum Eintritt berechtigt, Lieutenant, dann nichts wie
raus damit. Falls nicht, scheren Sie sich von hier weg, solange Sie noch
glücklich und am Leben sind!«
    Das war eine Situation, in der
Wheeler der Furchtlose kein Zögern kennt. Ich stieg wieder in den Healey und
fuhr auf die Straße zurück. Als ich mich weit genug entfern hatte, um sicher zu
sein, daß der Motorlärm vom Haus aus nicht mehr gehört werden konnte, fuhr ich
an den Straßenrand und hielt. Das leere Gefühl in meiner Magengrube erinnerte
mich daran, daß mich der Kerl mit Sicherheit um die Ecke gebracht hätte, hätte
ich mich nicht zurückgezogen. Was war also im Innern des Hauses geschehen, das
das Risiko lohnte, einen Polizeibeamten umzubringen, nur um zu verhindern, daß
er herausfinde, was los ist?
    Ich überquerte die Straße,
duckte mich, um unter dem Drahtzaun hindurchzukriechen, und wanderte durch den
Orangenhain zurück zum Haus. Vom Sternenhimmel drang ein bißchen Licht herunter
und eine sanfte kühle Brise umwehte mein Gesicht. Ein paar Minuten später
tauchte das massive Haus mit seinen erhellten Fenstern vor mir auf; und ich
bahnte mir meinen Weg zur Hinterseite. Ich rechnete damit, daß Mendozas zwei
Berufsverbrecher — wie mein alter Freund Mickymaus sie bezeichnet hatte — das
Haus sowohl vorn als auch hinten bewachen würden. Ich
mußte sie irgendwie ablenken, und außerdem brauchte ich eine gehörige Portion
Glück.
    Ungefähr zwanzig Meter von der
Hinterseite des Hauses entfernt, nahm ich den Revolver aus der Gürtelhalfter
und gab zwei schnelle Schüsse auf das beleuchtete Küchenfenster ab, hoch genug,
um sicher sein zu können, daß niemand getroffen wurde. Dann rannte ich wie ein
Irrer an der Seite des Hauses entlang zur vorderen Veranda. Wenn meine Theorie
richtig war, würden sich alle, die sich im Innern des Hauses befanden, auf die
Hinterseite konzentrieren. War dem nicht so, so würde ich wahrscheinlich
demnächst einen Schuß in den Bauch bekommen.
    Auf der vorderen Veranda befand
sich niemand. Ich sprang das halbe Dutzend Stufen mit einem Satz empor, und im
nächsten Augenblick gingen die gesamten Lichter im Haus aus. Ich ließ mich in
einer Art automatischen Reflexes auf Hände und Knie nieder und empfand etwas
wie einen Anfall von Klaustrophobie, als ich plötzlich in totale Finsternis
gehüllt war. Dann begann mein Gehirn wieder zu arbeiten. Es war eine völlig
logische Handlung gewesen. Wenn im Haus alles beleuchtet war, bildete jeder,
der versuchte aus dem zersplitterten Fenster zu blicken, eine perfekte
Zielscheibe. Wenn die Lichter aus waren, konnte man innen verhältnismäßig
ungehindert mit Taschenlampen hantieren. Ich kroch über die Veranda, stand auf
und tastete mit meiner freien Hand nach dem Türknauf. Er ließ sich leicht
drehen, und so stieß ich die Tür ungefähr dreißig Zentimeter weit auf und trat
ein.
    Ich holte tief Luft. Das hatte
vorzüglich geklappt. Nun brauchte ich lediglich zu warten, bis die Lichter
wieder aufleuchteten und jemand ins Zimmer zurückkehrte. Plötzlich war alles
hell beleuchtet, und es traf mich trotz allem unerwartet. Ich kniff heftig
geblendet die Augen zusammen, und gleich darauf traf etwas Hartes mit lähmender
Wucht mein rechtes Handgelenk. Der Achtunddreißiger fiel aus meinen schlaffen
Fingern und tanzte über den Boden.
    »Blöder Polyp!« sagte

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