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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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seid.«
    Er’rils Pfeife lag unbenutzt und vergessen in seiner Hand. »Ich bin gekommen, um dir deine Nichte zu bringen, das ist alles.«
    »Nein. Die Winde des Schicksals haben dich hierher geweht, wo du am dringendsten gebraucht wirst. Die Hexe und das Buch haben ein und denselben Weg.«
    »Mein Bruder hat diese Hexe mit keinem Wort erwähnt. Er sagte, das Buch müsse neu erschaffen werden, wenn es irgendeine Hoffnung auf ein Ende der dunklen Herrschaft Gul’gothas geben solle. Er wusste nichts von dieser Hexe. « Er sprach das letzte Wort so voller Abscheu aus, dass Elenas Wangen vor Scham rot anliefen.
    »Wir kamen zu dem Schluss, dass Schorkan nicht darüber Bescheid zu wissen brauchte.«
    »Wovon redest du?«
    Onkel Bol paffte nachdenklich an seiner Pfeife, bevor er fortfuhr. »Was glaubst du, wo dein Bruder erfahren hat, wie das Buch des Blutes zu erschaffen wäre?«
    »Das weiß ich nicht. Er hat irgendetwas von alten Texten erwähnt.«
    »Diese Kenntnis wurde ihm auf geistiger Ebene von der Schwesternschaft übermittelt. Ohne dass Schorkan es wusste, haben wir ihm die Hand geführt.«
    »Unmöglich!«
    Onkel Bol zuckte mit den Schultern, ohne auf die Zweifel des Schwertkämpfers einzugehen. Die beiden Männer schauten einander nur an.
    Schließlich brach Er’ril das gespannte Schweigen. »Dann waren mein Bruder und ich also lediglich Bauernopfer in einem Spiel, um das Erbe der Svesa’kofa dem Land Alasea zurückzugeben. Willst du das andeuten?«
    »Nein, keineswegs. Dein Ziel ist dasselbe wie das der Schwesternschaft: wieder Licht in unser Land zu bringen, die Gul’gotha-Horden von unseren Küsten zu vertreiben. Aber erwartest du, dass sie allein« - Onkel Bol deutete mit einem Kopfnicken auf Elena - »mit Hilfe dieses Buches in der Lage wäre, die Heerscharen des Herrn der Dunklen Mächte zu schlagen, ganz zu schweigen von dem Schwarzen Ungeheuer selbst?«
    Er’rils Blick wanderte zu Elena. Die Wut in seinen Augen löste sich auf und machte einer tiefen Verwirrung Platz.
    Onkel Bol fuhr fort: »Es ist an der Zeit, dass sich die Bruderschaft und die Schwesternschaft vereinigen. Die Bruderschaft schuf und hütete das Buch. Die Schwesternschaft nährte die Elementarkräfte und traf Vorbereitungen für die Rückkehr der Hexe. Jetzt ist die Zeit gekommen, da sich beide zu einer Sache und einem Zweck verbünden müssen - Gul’gotha zu schlagen und unser Land zu befreien.«
    Er’ril richtete die Augen wieder auf Bols runzliges Gesicht. »Wie?«
    »Die Hexe und das Buch des Blutes müssen vereinigt werden.«
    »Und wie geht es dann weiter?« fragte Er’ril voller Bitterkeit. »Was sagen deine Vorhersehungen?«
    Onkel Bols nächste Worte kamen im Flüsterton, umhüllt vom Rauch aus seiner Pfeife. »Das wissen wir nicht. Das Buch des Blutes ist ein mächtiger Talisman. Doch seine Wirkungsweise ist von Zweifeln überschattet. Omen umwirbeln das Buch wie ein Teich voller Wasserstrudel, die so wild sind, dass man sie unmöglich deuten kann. Außer der Vereinigung von Hexe und Buch lässt sich nichts vorhersagen. Einige prophezeien die Errettung, andere die Vernichtung. Aber die meisten Zeichen deuten irgendwie auf beides hin.«
    »Wenn die Zukunft so sehr im Unklaren liegt, warum dann das Risiko eingehen, die Hexe und das Buch zusammenzubringen?«
    »Für den Fall, dass wir dies nicht tun, urteilen die Orakel allesamt einstimmig über das Schicksal von Alasea. Das Land wird seinen dunklen Weg in die Schwärze weiter verfolgen, die nicht nur Alasea verschlucken wird, sondern diese ganze Welt und die Zeit an sich. Die Hexe und das Buch müssen vereinigt werden!«
    Elena duckte sich noch tiefer in ihrem Sessel zusammen. Wie war es möglich, dass sie so wichtig sein sollte? Sie wollte eine derartige Last nicht auf sich nehmen.
    Er’ril wirkte gleichermaßen verunsichert. »Und wie passe ich in das Ganze hinein?«
    »Du bist der Hüter des Buches, der ewige Wächter. Jetzt musst du deinen Schutz auf die Hexe ausdehnen. Du musst Elena beschützen und sie zu dem Buch bringen.«
    »Warum soll man das Kind einer Gefahr aussetzen? Warum kann ich nicht das Buch allein auftreiben und es hierher bringen?«
    Onkel Bol schüttelte den Kopf. »Das wird dir nicht gelingen. So wurde es prophezeit. Um nur einen Schimmer Hoffnung auf Erfolg zu haben, muss die Hexe von dem Wächter und den drei Elementarkräften, die heute Abend hier versammelt sind, begleitet werden; so viel wissen wir. Aber sei gewarnt: Selbst dieser Pfad ist

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