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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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»Zum Beispiel hätte ich nie gedacht, dass sie so… dass sie so fantasievolle Gelüste haben.«
    »Es handelt sich um Magik«, erklärte Er’ril. »Ich kann den Gestank förmlich riechen.«
    »Ganz bestimmt nicht. Wie ich schon sagte, Elementarmagik ist ein feines Werk. Nichts Elementares könnte eine solche Macht erzeugen.«
    »Es ist nichts Elementares«, entgegnete Er’ril. Er sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Ganz eindeutig nicht. Es ist chirisch.«
    Onkel Bol blieb unvermittelt stehen. »Unsinn! Hier unten? Nachdem Chi unser Land im Stich gelassen hat, gibt es in dieser Gegend keine Kraftquelle mehr. Vielleicht in A’loatal, aber hier nicht.«
    Er’ril wandte sich mit angespanntem Gesicht an Elenas Onkel. »Ich habe schon einmal ein Licht dieser Art gesehen.«
    Elena mischte sich ein. »Wo?«
    Der Schwertkämpfer schwieg. Sein Blick streifte sie nicht einmal.
    »Wo?« kam das Echo von ihrem Onkel.
    Nach weiterem Stillschweigen antwortete er schließlich mit gedämpfter Stimme. »Als das Buch geschaffen wurde.«
    »Wie bitte? Bist du sicher?«
    »Das könnte ich niemals vergessen.« Er’rils Augen blickten in unbestimmte Ferne, während er sich an eine andere Zeit und einen anderen Ort erinnerte. »Es war meine Aufgabe während der verfluchten Erschaffung. Halte nach dem Zeichen Ausschau, hatte Schorkan mir aufgetragen, einem Blitz von blendend weißem Licht. Dann musste ich das Buch schließen und den Zauberbann beenden.« Seine Augen richteten sich wieder auf Onkel Bol.
    »Das Licht - du willst damit doch nicht sagen…?«
    »Ich kann es niemals vergessen. Nicht einmal nach fünfhundert Wintern. Es hat sich durch meine Augen hindurchgebrannt, um meinen Geist zu versengen. Das Licht ist dasselbe, geladen mit chirischer Energie.«
    Ihr Onkel kratzte sich am Bart und murmelte: »Sonderbar. Vielleicht gibt es noch eine andere Erklärung.«
    »Die verfluchten Kobolde können ihre Erklärungen und Geheimnisse für sich behalten. Ich will lediglich meinen Schlüssel wiederhaben.«
    »Vielleicht ist es das«, sagte Elena. »Vielleicht spielt die Sache mit deinem Schlüssel irgendeine Rolle.«
    Kaum hatte sie diese Vermutung ausgesprochen, erhellte sich die Miene ihres Onkels. »Das Mädchen hat Recht! Das liegt ja auf der Hand!«
    Er’rils Gesicht wurde noch finsterer. »Das hat nichts damit zu tun.«
    »Doch, es hat damit zu tun. Warum haben dir die Kobolde den Schlüssel gezeigt und sind dann weggelaufen? Warum haben uns die Kobolde nicht angegriffen, sondern uns nur angelockt? Das entspricht gar nicht ihrer Art. Was wollen sie?«
    Er’ril sah Elena an, dann wandte sich sein Blick rasch ab.
    Onkel Bol war dies offenbar nicht entgangen. »Das denke ich auch. Es hat etwas mit Elena zu tun.«
    Sie zuckte zusammen. Auch sie hatte einen ähnlichen Verdacht gehabt, doch ihn laut ausgesprochen zu hören versetzte ihr einen Stich. Bitte, flehte sie, nicht das auch noch! Es gab bereits so vieles, wofür sie die Schuld trug - sie brauchte nur an ihre Eltern, ihr Zuhause, Tante Fila und Joach zu denken.
    Onkel Bol fuhr fort: »Aber ich habe mich geirrt.«
    Er’ril hob fragend die Augenbrauen, und auch Elena spürte Zweifel. »Was wollen die Kobolde denn dann?« fragte er.
    »Das liegt doch auf der Hand.« Er streckte den Arm aus und zauste Elenas Haare. »Aber wenn nicht ihre Erkenntnis hinzugekommen wäre, wäre ich niemals darauf gekommen.«
    »Auf was?« Dies war ein gegenseitiges Echo von Elena und Er’ril.
    »Nicht was, wen!«
    Er’rils Nasenflügel bebten vor Ungeduld. Elena wartete einfach nur. Wie Elena den Schwertkämpfer beim Abendessen gewarnt hatte - erst gestern Abend, obwohl es ihr jetzt vorkam, als läge es schon Ewigkeiten zurück -, war Onkel Bol eigen darin, seine Geschichten in dem von ihm gewählten Zeitmaß fließen zu lassen.
    »Heraus damit, Alter!« brauste Er’ril schließlich auf. »Wen wollen sie?«
    Ihr Onkel verdrehte die Augen, als ob er nicht begreifen könnte, wie man etwas so Offensichtliches nicht sehen mochte. »Dich natürlich.«
    Elena lauschte mit gespitzten Ohren dem Gespräch der beiden Männer. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass Onkel Bol Recht hatte. Wenn die Felskobolde hinter ihnen her waren, dann bitte nicht ihretwegen!
    »Du bist verrückt, Alter!« schimpfte Er’ril. »Mich? Sie wollen mich? Ich bin noch nie einem Felskobold begegnet - nicht ein einziges Mal in hunderten von Wintern, während ich das Land durchwanderte. Was sollten sie deiner Meinung nach von

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