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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Felswände ächzten. In Joachs Schädel dröhnte es erneut, aber er war schon wieder auf den Beinen, noch bevor der Boden unter seinen Füßen aufgehört hatte zu beben. Dann half er Mama Freda auf, an deren Hals Tikal immer noch wie eine Klette hing.
    Ein Stück von ihnen entfernt erhob sich Merik von der Leiche des Bösewächters, sein Gesicht eine Maske der Abscheu. Da tauchte aus der Staubwolke hinter dem Elv’en eine riesige Gestalt auf.
    Joach öffnete den Mund und wollte Merik warnen, aber dann erscholl eine vertraute Stimme. »Was ist geschehen?« fragte Tol’chuk. Der Og’er wedelte mit der Hand vor dem Gesicht den Staub fort und kam zu ihnen. Im Vorbeigehen warf er einen Blick auf den Bösewächter.
    Joach stützte Mama Freda. »Was tust du hier unten? Solltest du nicht oben die Tür bewachen?«
    Der Og’er blickte sich noch einmal um, dann deutete er gedankenverloren nach oben. »Die Insel wird von Schiffen angegriffen, die durch die Wolken fliegen. Ich bin gekommen, um euch aus der Gruft zu holen, bevor die Burg über unseren Köpfen zusammenbricht.« Tol’chuk blickte sich um. »Wo ist Elena?«
    »Sie holt das Buch«, antwortete Joach und hob seinen Stab vom Boden auf. Er suchte nach Schäden am Holz, fand jedoch nichts. »Was meinst du mit fliegenden Schiffen?«
    Merik unterbrach ihn mit blassem Gesicht. »Haben sie glühende Kiele?«
    Tol’chuk nickte. »Und Blitze zucken aus ihnen heraus.«
    Merik stöhnte. »Die Donnerwolken, die Kriegsschiffe meines Volkes sie sind schon da. Vermutlich haben sie die Schlacht auf dem Meer gesehen und nehmen jetzt an, ihre Windschiffe kämen gerade noch rechtzeitig. Sie werden nicht wissen, dass wir hier unten sind.«
    »Was tun sie?« fragte Joach.
    Merik legte erschöpft die Handfläche an die Stirn. »Sie wollen die Insel zerstören. Und wenn wir sie nicht aufhalten, werden sie auch uns vernichten.«
    Joach schüttelte den Kopf. Sie hatten die Skal’ten überlebt, die Zwerge und den Bösewächter, und jetzt wurden sie von ihren eigenen Verbündeten bedroht. »Merik, du musst versuchen, sie aufzuhalten. Nimm Tol’chuk und Mama Freda mit. Bring dein Volk dazu, diesen Angriff abzubrechen.«
    Merik nickte. »Was wirst du tun?«
    Joach deutete mit dem Stab in die Katakomben. »Da der Bösewächter nun beseitigt ist, werde ich nach Elena suchen. Wenn es euch nicht gelingt, die Kriegsschiffe aufzuhalten, muss ich sie in jedem Fall hier herausholen, ob nun mit oder ohne Buch.«
    Merik klopfte Joach auf die Schulter. »Sei vorsichtig. Und beeil dich.«
    Joach erwiderte die Geste. »Du auch.«
    Tol’chuk trat mit Mama Freda an seiner Seite vor. »Merik braucht uns nicht. Aber mehrere Augen können deine Schwester in diesen dunklen Gängen schneller finden.«
    Joach berührte den Ellbogen des Og’ers. »Hab keine Angst, Tol’chuk. Ich werde sie finden. Aber es wird mir nicht weiterhelfen, wenn die Katakomben über mir zusammenbrechen. Geh mit Merik. Beschütze ihn vor den Gefahren, die da oben auf ihn lauern. Er muss diese Kriegsschiffe aufhalten.« Dann wandte er sich an Mama Freda. »Und auch du musst deine Fähigkeiten und dein Wissen einsetzen. Mithilfe der Augen deines Tierchens werdet ihr einen sicheren Weg finden.«
    Tol’chuk brummte. Er war nicht vollständig überzeugt von Joachs Vorhaben, aber er verneigte gehorsam den Kopf. »Ich werde dem Elv’en helfen.«
    Der Og’er drehte sich um, und Joach stand nur noch Mama Freda gegenüber. Sie hob ihr Kinn, und es sah aus, als würde sie Joach mit ihrer langen Nase ansehen. »Du schickst uns aus einem anderen Grund weg. Dein Herz verbirgt etwas.«
    Joach seufzte. Ihr konnte er nichts vormachen. »Es ist mein Schicksal«, sagte er leise. »Diesen nächsten Weg muss ich allein gehen.«
    Sie nickte, offenbar zufrieden mit diesen offenen Worten, und drehte sich um zu den anderen.
    Kurz darauf fand sich Joach allein in den Katakomben wieder. Die Schritte seiner Gefährten verhallten hinter ihm, während er mit dem Stab in der Hand zurückmarschierte. Auf dem Weg in die Tiefe brachte die Gabe des Traumwebens sein Blut in Wallung. Es war nicht gelogen gewesen, was er zu Mama Freda gesagt hatte. Er spürte, dass sich die Kräfte dem Höhepunkt näherten, und die Umstände würden ihn zu einem ganz bestimmten Ziel bringen, ihn einem ganz bestimmten Schicksal zuführen.
    Was nun kam, würde sich nur zwischen Joach, Elena und dem Präriemann abspielen. Joach hatte das Bild eines Turmes im Sonnenuntergang vor Augen, des

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