Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
darzustellen. Ein anderes Mal war er erfolgreicher: Er stellte Alex im Esssaal ein Bein und Alex stürzte mit seinem Tablett in den Händen der Länge nach hin. Besteck, Geschirr und das Essen flogen in alle Richtungen davon. Und wann immer Wolf Alex anredete, triefte seine Stimme nur so vor Verachtung.
»Gute Nacht, Null-null-nix. Piss nicht ins Bett.« Alex biss sich auf die Lippe und sagte nichts.
Am achten Tag hätte Wolf es beinahe geschafft, Alex endgültig zu erledigen.
Es ereignete sich im Haus des Todes.
Das Haus des Todes war natürlich eine Attrappe, die Nachbildung eines Botschaftsgebäudes, in dem der SAS seine Leute in der Kunst der Geiselbefreiung unterrichten ließ. Alex hatte zweimal beobachtet, wie das K-Team das Haus stürmte; beim ersten Mal hatten sie sich vom Dach abgeseilt. Alex hatte danach an den Überwachungsmonitoren verfolgt, wie sie sich im Innern vorarbeiteten. Alle vier Männer waren bewaffnet. Alex nahm an dieser Übung nicht teil, weil irgendjemand beschlossen hatte, dass er keine Schusswaffen tragen dürfe. Im Haus des Todes spielten Stuntleute und Schauspieler die Rollen der Terroristen und Geiseln. Wolf, Fox, Eagle und Snake zertrümmerten die Türen und rückten vor, indem sie Stun-Granaten in die Räume warfen, die mit ohrenbetäubendem Lärm explodierten. Beide Male hatte das Team sein Auftragsziel erreicht.
Beim dritten Mal durfte Alex an der Erstürmung des Hauses teilnehmen. Man hatte Minen im Haus ausgelegt, aber wie sie ausgelöst wurden, war dem Team nicht bekannt. Alle fünf gingen unbewaffnet hinein; ihr Auftrag klang einfach und lautete, vom Vordereingang zum Hintereingang zu gelangen, ohne »gekillt« zu werden.
Sie schafften es – beinahe. Im ersten Raum, der als Speisezimmer eingerichtet war, fanden sie die Auslöserkontakte unter dem Teppich. Die Türen waren durch Infrarotstrahlen gesichert. Für Alex war es eine unheimliche Erfahrung,als er auf Zehenspitzen hinter den anderen durch den Raum schlich und zusah, wie sie die Infrarotstrahlen entdeckten, indem sie sich eine Zigarette ansteckten und den Rauch ausbliesen. Es war ein eigenartiges Gefühl, sich vor etwas zu fürchten, das man nicht sah. Im Flur befand sich ein Bewegungsmelder, der ein Maschinengewehr aktivieren sollte, das man hinter einer Schirmwand versteckt hatte und das natürlich mit Übungsmunition geladen war. Der dritte Raum war völlig leer. Das vierte Zimmer war ein Salon mit großen Terrassentüren an beiden Seiten. Durch den gesamten Raum war ein elektrischer Draht gespannt, der kaum dicker war als ein Menschenhaar; die Terrassentüren waren mit Alarmanlagen gesichert. Snake schaltete die Alarmanlagen aus, während sich Fox und Eagle daranmachten, den Draht zu deaktivieren.
Aber Wolf hielt sie davon ab. »Lasst das. Wir hauen ab.« Im selben Moment gab ihnen Snake das Zeichen, dass er die Alarmanlagen ausgeschaltet hatte. Die Terrassentüren konnten geöffnet werden.
Snake ging zuerst durch die Tür, gefolgt von Fox und Eagle. Alex sollte den Raum als Letzter verlassen, aber an der Tür versperrte ihm Wolf den Weg.
»Pech, Null-null-nix«, sagte Wolf. Seine Stimme war leise und klang fast freundlich.
Bevor Alex reagieren konnte, krachte Wolfs Handballen gegen seine Brust. Alex verlor das Gleichgewicht und stolperte rückwärts. Er erinnerte sich im Fallen an den Draht – aber er hatte keine Chance. Er fiel auf den Boden und riss den Draht mit sich. Eine Explosion erschütterte ihn, alshätte jemand sein Herz herausgerissen. Gleichzeitig entzündete sich ausgestreutes Magnesium und brannte volle zehn Sekunden lang. Die Blendwirkung war so intensiv, dass es nichts half, die Augen zu schließen. Alex lag mit dem Gesicht auf dem harten Holzboden, die Hände schützend gegen den Kopf gepresst. Unfähig, sich zu bewegen, wartete er auf das Ende.
Aber es war noch nicht vorbei. Als das Magnesium endlich abgebrannt war, wirkte die Blendung noch nach. Es war, als gebe es überhaupt kein Licht mehr. Alex kam zitternd auf die Beine, er konnte weder hören noch sehen und war so verwirrt, dass er nicht wusste, wo er sich befand. Der Boden schien heftig unter seinen Füßen zu schwanken. Ein durchdringender Chemikaliengeruch hing in der Luft.
Erst Minuten später stolperte er ins Freie. Wolf und die anderen warteten auf ihn. Wolfs Gesicht war vollkommen ausdruckslos, und Alex wurde klar, dass der Gruppenchef aus der Terrassentür gesprungen sein musste, noch bevor Alex auf dem Boden
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