Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
beantwortet, Mademoiselle Springer«, sagte Moreau, der mich nicht aus den Augen gelassen hatte.
    Ich wandte ihm wieder meinen Blick zu.
    »Gisella wurde zwischen ein und vier Uhr morgens getötet. Wo waren Sie heute Morgen?«
    »Ich bin gleich nach dem Aufwachen hierhergekommen. Wo ich Gisella gefunden habe.«
    »Allein?«
    »Ja. Nein, ich meine, ich war mit Jean Luc zusammen.«
    »Den ganzen Morgen?«
    »Nein, nur, als wir sie gefunden haben.«
    »Was ist mit gestern Abend?«, fragte er. Jetzt kamen seine Fragen maschinengewehrartig.
    »Ich habe gearbeitet.«
    »Allein?«
    »Nein, mit Jean Luc.«
    »Bis in die Nacht?«
    »Ja.«
    »Dann haben Sie ein Verhältnis mit ihm?«
    »Was? Nein. So meinte ich das nicht.«
    »Wie dann?«
    »Ich … wir … wir haben gearbeitet. Bis spät abends. Oder wenigstens hatte ich den Eindruck wegen des Jetlags. Dann bin ich zurück ins Hotel gefahren und auf mein Zimmer gegangen.«
    »Allein?«
    »Ja«, sagte ich heftig.
    »Dann waren Sie also allein. Kein Alibi?«
    »Was? Nein, warten Sie, ich war nicht … ich meine … «
    Verdammt, er war gut. Er hatte mich tatsächlich dazu gebracht, das zu sagen, was er hören wollte. »Hören Sie, ich war es nicht.«
    »Das sagen Sie.«
    »Es stimmt!«
    »Sie waren allein, Sie haben kein Alibi, Ihr Schuh ist die Tatwaffe. Und der Tathergang entspricht in allen Einzelheiten Ihrem … wie sagt man in den USA … Ihrem MO. Modus Operandi .«
    »Welchem MO ? Nein, ich bin keine Kriminelle, ich habe keinen MO ! Ich … ich … «
    Mir schwammen die Felle davon. Moreau mochte albern aussehen, doch er war gut. Sehr gut. So gut, dass ich das dumme Gefühl hatte, er würde, falls er von meiner Schuld überzeugt war, auch einen Weg finden, sie zu beweisen. Selbst wenn es nicht wahr war.
    Ich wollte gerade zu meiner letzten und einzigen Geheimwaffe greifen – in Tränen ausbrechen und auf Mitleid hoffen – , als die Tür aufflog und eine Vision in Kakihosen und zerknittertem Button-down-Hemd im Türrahmen erschien. Felix.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?«, fragte er. »Warum hat der Kerl eine Probe Ihrer DNA genommen?«
    Gut, er war kein weißer Ritter, aber noch nie im Leben war ich so froh gewesen, jemanden zu sehen.
    Moreau dagegen sah weniger erfreut aus.
    »Und Sie sind … ?«, fragte er.
    Felix richtete sich zu voller Größe auf. »Lord Ackerman.«
    Ich blinzelte.
    »Lord Ackerman?«, fragte ich. » Lord?«
    Felix warf mir einen Blick zu, der unmissverständlich sagte: Halt den Mund . Was ich auch tat. Ich presste die Lippen fest aufeinander, um nicht zu lachen.
    »Es tut mir leid, Lord Ackerman«, sagte Moreau und trotz Felix’ ausgetretenen Skechers-Turnschuhen und der »Ich bin gerade erst aufgestanden«-Frisur lag in seiner Stimme ein respektvoller Ton. »Aber dies ist eine amtliche Ermittlung in einem Mordfall .« Das letzte Wort betonend, warf er mir einen vielsagenden Blick zu.
    Sofort fühlte ich mich schuldig.
    Felix sah den Detective mit zusammengekniffenen Augen an und schoss zurück: » Qu’est-ce que vous faites ?«
    Wow . Noch eines von vierzig Millionen Dingen, die ich nicht von Felix wusste. Er sprach Französisch.
    Moreau schien ebenfalls ein wenig überrascht zu sein, denn sein Schnurrbart zuckte ganz sacht. Doch er parierte sofort mit rasend schnellem Französisch, woraufhin Felix gereizt die Hände hochriss und zurückschrie. Während ich zusah, wie es zwischen den beiden hin und her ging, bereute ich es bitter, dass ich in der Highschool statt Französisch Töpfern belegt hatte. Gerade jetzt war mir diese Fertigkeit nicht sehr nützlich. Nun konnte ich zwar einen Bleistifthalter mit der Aufschrift Herzlichen Glückwunsch zum Muttertag töpfern, doch das nutzte mir im Moment wenig.
    Schließlich schlug Felix mit der flachen Hand auf den Tisch, um das, was er gerade gesagt hatte, zu unterstreichen (was immer es gewesen war), dann packte er mich am Arm, um mich hochzuziehen. »Gehen wir, Maddie. Wir sind hier fertig.«
    Ich erwartete, Protest von dem Detective zu hören, doch Moreau sah nur mit schmalen Augen zu, den Blick fest auf Felix gerichtet, und sein Schnurrbart zuckte doppelt so schnell.
    Ich versuchte, nicht allzu selbstzufrieden auszusehen, als wir den Raum verließen.
    »Was haben Sie ihm gesagt?«, fragte ich, als Felix mich mit fester Hand durch die Flure führte.
    »Dass ich dafür sorgen würde, dass er suspendiert wird, falls er sich Ihnen noch einmal ohne Haftbefehl nähert.«
    Ich blieb stehen.

Weitere Kostenlose Bücher