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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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weißt du nicht?«
    »Nein«, sagte er, und echte Sorge klang aus dem einen Wort. »Ich habe nur angerufen, um mich zu entschuldigen, weil ich dich gestern Abend nicht zurückgerufen habe. Was, zum Teufel, ist los? Was redest du da von DNA und Haftbefehlen?«
    Oh, Mist. Irgendwann, das schwöre ich, werde ich lernen, die Klappe zu halten. Aber ganz offensichtlich nicht jetzt gleich.
    Schnell berichtete ich ihm, was geschehen war, wobei ich mich möglichst bedeckt hielt, was meine Befragung anging, damit er nicht merkte, wie blond ich mich angestellt hatte. Aber es gelang mir wohl nicht besonders, denn als ich meinen Bericht beendet hatte, schwieg er. Ich hörte nur, wie er angestrengt atmete.
    »Hallo? Bist du noch da?«
    »Ich nehme den nächsten Flug.«
    »Nein!«, rief ich ins Telefon. Als Moreau mich eben so in die Zange genommen hatte, hatte ich Angst bekommen. Und dass Felix erschienen war, war eine große Erleichterung gewesen. Und ich gebe zu, dass es mir gutgetan hatte, Ramirez’ Stimme zu hören. Aber ihn um die halbe Welt fliegen zu lassen, nur damit er meine Hand hielt, war, als würde ich zugeben, dass er recht hatte. Dass man mich nicht allein lassen konnte. Dass ich dringend einen Aufpasser brauchte, genau wie er und meine Mutter gesagt hatten. Und das würde ich um nichts in der Welt zugeben.
    »Nein, wirklich, ich komme schon klar.«
    »Du kommst nicht klar, Maddie. Du bist Tatverdächtige in einem Mordfall.«
    »Na ja, irgendwie schon, aber – «
    »Hör mal, ich will dich nicht damit allein lassen.«
    »Ich bin nicht allein«, sagte ich und blickte schnell zu Felix, der so tat, als hätte er nichts von unserer Unterhaltung mitbekommen. »Felix ist hier.«
    Stille. »Felix? Der Reporter Felix?«
    »Äh, ja.«
    »Derselbe Felix, dessentwegen du in Vegas entführt wurdest?«
    »Äh … «
    »Und derselbe Felix, der dir letzten Frühling eine Pistole gegeben hat?«
    »Na ja, ähm … «
    »Und« – jetzt kam er richtig in Fahrt – »derselbe Felix, der dich ansieht, als wärst du ein Dessert, und er hätte seit Wochen nichts gegessen?«
    »Das stimmt nicht!« Ich blickte wieder zu Felix herüber. Oder doch? »Aber, äh, ja. Der Felix.«
    »Ich bin morgen früh da.« Dann legte er auf.
    Ich starrte das Telefon in meiner Hand an und dann Felix, der immer noch aus dem Fenster sah und so tat, als hätte er nicht gelauscht.
    Na toll. Das hatte mir noch gefehlt – ein Weitpinkelwettbewerb.

5
    Auf der Fahrt zurück zum Hotel schlug der Jetlag erst richtig zu. Ich war erschöpft, geistig und körperlich.
    Vor dem Hotel drängten sich die Paparazzi. Als wären nicht schon genug Fotografen zur Fashion Week gekommen, berichtete nun auch jeder Reporter in Europa über den aufsehenerregenden Tod ihres Lieblingssupermodels. Ich sah, wie Felix sie taxierte und nervös mit den Händen in seinem Schoß spielte. Felix hasste es, wenn ihm eine andere Zeitung eine Story wegschnappte.
    Der Taxifahrer fuhr so nah an den Hoteleingang heran, wie er konnte, und ließ uns dann aussteigen. Irgendwie lavierte ich den Gips durch die Tür, klemmte mir die Krücken unter die Arme, humpelte zur Tür und überließ es Felix, das Taxi zu bezahlen. Schließlich war er mit der Queen verwandt. Das würde er sich wohl noch leisten können.
    Als ich es schließlich bis kurz vor die Glastür geschafft hatte, holte Felix mich ein, und wir drängten uns durch die Menschen, die sich davor versammelt hatten. Leider war es in der Lobby nicht viel leerer – das Geschnatter der Reporter hallte von den Marmorböden wider. Mit gesenktem Kopf strebte ich auf direktem Weg zu den Aufzügen. Als die Türen sich hinter uns schlossen, stieß ich einen Seufzer der Erleichterung aus. Zwei Minuten später stand ich vor der Tür zu meinem Zimmer und wühlte in meiner Schultertasche nach der Schlüsselkarte.
    Doch wie sich herausstellte, brauchte ich die gar nicht. Die Tür flog auf.
    »Lieber Gott, Maddie, ich bin ja so froh, dass dir nichts passiert ist!« Mom riss mich in ihre Arme, und meine Krücken klapperten zu Boden.
    »Mom, ich kriege keine Luft.«
    »Tut mir leid.« Sie trat zurück. »Ich war nur so besorgt. Auf allen Kanälen wird über dich berichtet. Das meiste von dem, was sie sagen, verstehe ich allerdings nicht.«
    »Stimmt es? Hast du dieses Model mit deinem Schuh erstochen?«, fragte Mrs Rosenblatt, die von hinten angewatschelt kam.
    »Natürlich stimmt es nicht!«, rief Mom empört. Dann hielt sie inne und beugte sich zu mir. »Oder

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