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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie so« – vollbusig, aufreizend, nuttig – »jung ist.«
    Charlene lachte erneut – »glockenhell« würden Männer vermutlich sagen. Ich fand, es klang falsch.
    »Na ja, Felix’ Vater ist der Älteste. Fünfundzwanzig Jahre später hat mein Vater wieder geheiratet, und er und seine Frau haben meine Wenigkeit adoptiert. Und so kommt es, dass mein Neffe tatsächlich zwei Jahre älter ist als ich. Ist das nicht lustig?«
    Sehr. Und mir war nicht entgangen, dass sie adoptiert war, Felix und sie also keine Blutsverwandte waren. Mein Blick ruhte auf Charlenes Händen, die ihn betatschten, und mir drehte sich der Magen um. Konnte es sein, dass die Milch in dem Kaffee heute Morgen sauer gewesen war? Offenbar hatte ich mir etwas eingefangen.
    »Was für einen Gefallen?«
    »Hm?« Hastig blickte ich auf und sah in Felix’ Augen.
    »Sie sagten, Sie wollten mich um einen Gefallen bitten.«
    »Oh. Ja, richtig.« Doch vor Tante Charlene wollte ich nicht einfach damit herausplatzen, dass ich seine Unterstützung als Schlossknacker benötigte, um in das Hotelzimmer eines Mordopfers einzubrechen. Schließlich wusste ich nicht, ob ich ihr trauen konnte.
    Und das nicht nur, weil sie den Oberschenkel ihres Neffen begrapschte.
    »Äh, kann ich Sie mal für ein paar Minuten entführen, Felix?«
    »Tantchen hat einen Tisch für uns reserviert. Wir wollten gerade gehen. Ist es dringend?«
    Da Gisella ja nicht mehr in ihr Zimmer zurückkehren würde und die Polizei sicher schon alles auf den Kopf gestellt hatte, fand ich, dass dringend nicht ganz das richtige Wort war.
    »Nein«, gab ich daher zu. »Eigentlich nicht.«
    »Oh, warum kommen Sie nicht mit uns mit?«, schlug Charlene vor. Sie knipste ein Schönheitswettbewerbslächeln an, das sehr viel von ihren Zähnen zeigte. »Es dürfte kein Problem sein, wenn wir zu dritt dort erscheinen.«
    »Danke, aber nein danke. Ich, äh, ich fühle mich nicht so gut. Ich glaube, ich habe mir den Magen verdorben.«
    »Oh, wie schade«, sagte Charlene. Dann drückte sie leicht Felix’ Schenkel. »Ich hätte zu gern eine von Felix’ kleinen Freundinnen kennengelernt.«
    Jetzt war es an mir, ein falsches Lächeln aufzusetzen.
    »Dann bis morgen?«, fragte Felix, der sich aus dem Sessel erhob, gefolgt von Tante Charlene, die sich schnell bei ihm einhakte.
    »Klar. Morgen.«
    »Gut. Dann rufe ich Sie morgen früh an. Guten Abend, Maddie.«
    »Guten Abend«, sagte ich zu seinem sich entfernenden Rücken.
    Warum nur stieg mir bei dem Anblick, wie Charlene die Hüften in ihrem Minirock neben Felix hin und her schwenkte, der verdorbene Milchkaffee wie Galle hoch?
    Ich ging in mein Zimmer und bestellte mir, da ich ja krank war, sofort eine Hühnersuppe beim Zimmerservice. So. Danach müsste mein Magen aber Ruhe geben.
    Ich warf die Krücken zur Seite und machte es mir in einem Sessel beim Fenster gemütlich, um meine Nachrichten abzuhören.
    Die erste war von Mom, die mich wissen ließ, dass sie und Mrs R. einen ganzen Packen Infos über Gisella ausgedruckt hatten, und mich bat, sie anzurufen, sobald ich zurück war.
    Die zweite Nachricht war von Ramirez. Als ich seine tiefe Stimme an meinem Ohr hörte, entspannte sich mein Magen langsam.
    »Hallo, ich bin’s«, sagte er. »Ich bin jetzt am Flughafen in L. A. Ich habe den Nachtflug gebucht und komme morgen früh an.«
    Ja gut, ich würde ein Riesentheater machen, weil er nun doch herkam, aber wenn ich ehrlich war, klopfte mein Herzchen schneller, weil er ohne zu zögern den Ozean überquerte, um mir beizustehen.
    Allerdings nur, bis er hinzufügte: »Bis ich da bin, stell keine Dummheiten an.«
    Ich streckte dem Telefon die Zunge raus und löschte beide Nachrichten. Dann wählte ich Moms Handynummer, erreichte aber nur die Mailbox. Ich hinterließ ihr die Nachricht, ich sei jetzt in meinem Zimmer.
    Da der Zimmerservice immer noch nicht meine Suppe gebracht hatte, nahm ich die Fernbedienung und stellte den Fernseher an, um mir die Wartezeit zu verkürzen.
    Leider guckte mich als Erstes mein eigenes Gesicht vom Bildschirm an. Ich fuhr auf und tippte wie wild mit dem Finger auf die Fernbedienung ein, um den Ton lauter zu stellen. Doch ich verstand kein Wort. Mist . Ich strengte mich an, versuchte einen der Sätze auszumachen, die ich aus dem Büchlein Französisch für den Urlaub , das ich am Flughafen erstanden hatte, kannte. Dummerweise fragten sie ganz offensichtlich nicht nach den Toilettenräumen oder der

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