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Alles Glück kommt nie

Titel: Alles Glück kommt nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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gerettet werden, die eine Beere von einem Pilz unterscheiden oder ein Samenkorn aussäen können ...«
    Anschließend hatte sie, elegant, wie sie war, gelacht und viel dummes Zeug geredet, damit man ihr die vorausschauenden Worte nachsah.)
     
    Alice hatte also die Dekoration übernommen, und Nedra hatte alle zur Besichtigung in ihren Palast eingeladen.
    Stimmt nicht. Man durfte ihn sich zwar anschauen, aber nicht betreten. Sie hatte sogar ein Seil vor die Tür gespannt. Die anderen waren empört, aber sie blieb standhaft. Es war ihr Zuhause. Mein Zuhause auf dieser Erde, die mich nicht will, und außer Nelson und seinem Frauchen gewährte sie niemandem Asyl.
    Wenn ihr keine Papiere habt ...
     
    Charles und Sam hatten ihre Sache gut gemacht. Der Wolf konnte noch so sehr pusten, der Bunker würde standhalten. Die Pfosten hatten in einer Betonschicht Halt gefunden, und die Nägel der Wandverkleidung waren länger als ihre Hand.
     
    Man kann übrigens auf dem Foto erkennen, dass sie etwas gestresst ist.
    Als Granny ihnen endlich erlaubte, wieder auseinanderzugehen, hatte Kate eine Frage: »Sag mal, Nedra. Hast du dich bei Charles schon bedankt?«
    Die Kleine nickte.
    »Ich höre nichts«, insistierte sie und beugte sich vor.
    Sie senkte den Kopf.
    »Lassen Sie’s gut sein«, sagte er verlegen, »ich habe es gehört.«
    Zum ersten Mal sah er sie wütend: »Also wirklich, Nedra, also wirklich. Zwei Silben im Gegenzug für die ganze Arbeit, da bricht dir wahrlich kein Zacken aus der Krone.«
    Sie biss sich auf die Lippen.
    Die gesetzliche Autorität, so weiß wie ihre Bluse, setzte nach, während sie davonging: »Soll ich dir was sagen? Ich habe keine Lust, das Haus einer Egoistin zu betreten. Ich bin enttäuscht. Schrecklich enttäuscht.«
     
    Sie tat ihr Unrecht.
    Das kleine, so heiß erwartete Wörtchen fand sich auf der nächsten Seite und nahm eine Form an, die alle sprachlos machte.

 
     
     
     
     
    Die Zeichnung ist nicht von Charles, sie erstreckt sich über eine Doppelseite, und es ist auch nicht wirklich eine Zeichnung.
    Sam war es, der den vorgegebenen Parcours kurz aufgezeichnet hatte, um ihn sich einzuprägen.
    Vierecke, Kreuze, gepunktete Linien und Pfeile in alle Richtungen ...
     
    Da wären wir jetzt. Bei dem berühmten Eselturnier, weswegen er den Esel nun ausgespannt hatte ...
     
    Drittes Wochenende im August. Er hatte noch nicht gewagt, es Mathilde gegenüber zu erwähnen, aber ihre Tage waren gezählt. Seine Mailbox war voll mit Drohungen, und Barbara – gewieft, wie sie war – hatte es geschafft, sich Kates Nummer zu besorgen. Er wurde von allen erwartet, ein Dutzend Termine standen bereits, und in Paris roch es allmählich stark nach Joch, womit wir wieder bei unserer aktuellen Beschäftigung wären ...
     
    Ein paar Stunden zuvor hatte Sam spielend die letzten Ausscheidungskämpfe gewonnen, und sie biwakierten alle auf der anderen Seite der Koppel.
    Was für eine Expedition.
    Ramon und sein Führer waren gestern aufgebrochen, in ihrem eigenen Rhythmus und um sich aufzuwärmen, und sie hatten vor Ort übernachtet.
    »Wenn du die erste Runde überstehst«, hatte Kate erklärt und dabei einen Korb unter seinen Sitz gestellt, »stoßen wir alle mit unseren Schlafsäcken dazu und verbringen die Nacht mit euch unter freiem Himmel, um euch beim Wettkampf zu supporten.«
    » Das Wort gibt es nicht, Auntie Kay...«
    »Thank you sweetheart , aber ich weiß schon, was ich sage. Wir werden euch supporten, deinen Esel und dich, wie wir es seit fast zehn Jahren tun. Ist Ihnen das recht, Charles? «
    Ach, er. Ihm war alles recht. Er war mit seinem Kopf schon in den Strafklauseln für Bauverzögerungen. Und außerdem wäre es eine Möglichkeit, ausnahmsweise einmal weniger als hundert Meter von ihr entfernt zu schlafen.
    Das sagte er nur, um etwas zu sagen, oder? Er hatte seine Träume von einer kurzen Besteigung längst begraben. Diese Frau brauchte eher einen Freund als einen Mann. Das war es eben. Danke. Er hatte verstanden. Pöh. Freunde sind weniger vergänglich. Er gönnte sich in seinem Kämmerchen heimlich ein paar Schluck Port Ellen und trank auf das Wohl dieser wunderbaren Ferienfreundschaft.
    Cheese.
     
    Natürlich hatten sich die Kinder riesig gefreut und waren sofort in ihre Zimmer geflitzt, um dicke Pullis und Keksschachteln einzupacken. Alice malte ein wunderschönes Spruchband, Ramon, du bist der Größte , aber Sam rang ihr das Versprechen ab, es nur hochzuhalten, wenn er tatsächlich

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