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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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hören konntest, im Kreis drehtest? Ich habe gelacht. Du magst es vielleicht nicht glauben, aber ich hatte noch nie zuvor gelacht. Aber du warst so jung und schön, so voller Leben und Feuer. Du warst all das, was ich nicht war. Matteo muss dich auch gesehen haben. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Ich frage mich oft, wie viele Leben er wohl gebraucht hat, bis er fähig war, solch ein Meisterwerk zu schaffen.«
    »Ist Matteo Salvadore ein Mitglied der OG?«
    »Nein«, sagte Adam fest. »Er ist in den 1940ern in der Gesellschaft aufgetaucht. Er war erst achtzehn Jahre alt, als ich ihm zum ersten Mal begegnete, aber er sagte, er sei schon seit über einem Jahrhundert Bildhauer. Er erinnerte sich an kleine Bruchstücke aus seinen früheren Leben. Nichts Aufregendes, nur ein paar unwichtige Eindrücke, die einem aus irgendeinem Grund im Gedächtnis bleiben. Ich fragte ihn, ob ich seine Werke sehen dürfe, und er brachte mich hierher. Er war gerade mit dieser Statue fertig geworden. Er sagte, das hier sei ein Mädchen, von dem er sicher sei, es einmal gesehen zu haben, aber er könne sich nicht erinnern, wo oder wann. Ich habe dich natürlich sofort erkannt. Kurz zuvor war Constance gestorben, und der Schmerz war noch sehr frisch. Ich bat ihn, eine Weile bei dir sitzen zu dürfen. Ich blieb drei Tage lang hier in diesem Garten. Matteo hat mir nie auch nur eine einzige Frage gestellt.
    Er wollte der Gesellschaft beitreten, aber ich weigerte mich, ihn aufzunehmen. Ich hätte es einfach nicht ertragen, wenn sein Talent missbraucht oder zerstört worden wäre. Also bin ich stattdessen sein Mäzen geworden. Ich gab ihm das Geld, das er brauchte, um weiter seine Kunstwerke zu schaffen, und ließ ihm ansonsten völlig freie Hand. In den letzten siebzig Jahren habe ich nur drei Dinge von ihm verlangt. Ich habe ihn gebeten, niemals deine Statue zu verkaufen. Ich habe ihn gebeten, diesen Garten betreten zu dürfen, wann immer ich will. Und vor einem Jahr habe ich Matteo gebeten, zwei Statuen für das Mausoleum auf dem Green-Wood-Friedhof zu erschaffen.«
    »Er kennt dich seit siebzig Jahren? Hat er sich nie gewundert, warum du immer noch genauso aussiehst wie an dem Tag, als ihr euch kennengelernt habt?«
    »Matteo weiß, dass ich anders bin als alle anderen.«
    »Hat er Angst vor dir?«
    »Warum sollte er?«, entgegnete Adam. »Ich bin immer freundlich zu ihm gewesen. Darf ich dir eine Frage stellen?«
    »Ja.«
    »Hast du immer noch Angst vor mir?«
    »Ein bisschen«, gab Haven zu. »Als ich das letzte Mal in New York war … Als wir zusammen da oben in diesem Zimmer waren … Du hättest mich …« Sie konnte es nicht aussprechen. »Was wäre passiert, wenn Beau nicht aufgetaucht wäre?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Adam, den Blick gesenkt. »Wenn ich daran zurückdenke, erkenne ich mich selbst nicht mehr wieder. Ich schäme mich für das, was an diesem Tag geschehen ist.«
    Scham . Er hatte dem Gefühl, das langsam immer stärker in ihr anwuchs, einen Namen gegeben. Sie schämte sich dafür, dass sie Adams Herz im Austausch für Beaus Sicherheit verschachert hatte. Sie schämte sich dafür, dass sie in Adam die Hoffnung weckte, sie könnte seine Liebe eines Tages erwidern. Und sie schämte sich dafür, dass diese Hoffnung noch nicht einmal ganz unberechtigt war.
    »Haven? Ist etwas nicht in Ordnung? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein. Es ist nicht deine Schuld«, erwiderte Haven, die ihre Tränen zurückzuhalten versuchte. »Du bist die ganze Zeit so nett zu mir. Du hilfst mir bei der Suche nach Beau, besorgst mir ein Hotelzimmer, überzeugst Alex Harbridge davon, dass sie sich ein Kleid von mir entwerfen lassen soll …«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit Alex’ Kleid nichts zu tun hatte«, sagte Adam. »Und was den Rest anbelangt, das war mir ein Vergnügen. Ich wünschte nur, ich könnte noch mehr für dich tun. Aber ich bin bereit zu warten.« Er betrachtete wieder die Statue des ersten Mädchens, das er je geliebt hatte. Des ersten Mädchens von so vielen, die vor seiner Umarmung geflohen waren. »Haven, als du mich gefragt hast, ob ich mit dir zu Abend essen möchte, war das mehr, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Allein die Vorstellung, dass du aus eigenem Antrieb zu mir kommen würdest. Offen gestanden, ich bin noch immer sprachlos.«
    »Ich bin dir einfach nur dankbar«, sagte Haven. »Und ich merke, dass du dich irgendwie verändert hast.«
    »Zum allerersten Mal blicke ich hoffnungsvoll in

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