Alpha: Thriller (German Edition)
benutzt Kaliber.40.«
»Sie meinen, Jacobs’ Männer haben auf die Agenten geschossen?«, fragte Lynn ungläubig.
»Kann sein«, gab Thomas zurück. »Ich habe keine Ahnung, was zur Hölle dort vor sich geht, aber inzwischen halte ich alles für möglich.«
Adams ließ sich behutsam von dem obersten Schrankbrett hinunter und kam lautlos auf dem Boden auf.
Er war schon zu lange hier und musste dringend weiter. Wenn er die Lage richtig deutete, waren Lowells Secret-Service-Agenten alle tot. Vermutlich war es das Standard-Vorgehen von Jacobs’ Sicherheitsteam, jetzt das Gebäude zu durchkämmen, um sich zu vergewissern, dass es gesichert war.
Aber was hatte er erfahren? Adams begann nachzudenken, doch dann alarmierte ihn ein Rappeln an der Außentür der Waschküche.
Verdammt! , tadelte er sich. Zeit zum Nachdenken würde er noch reichlich haben, wenn – falls – es ihm gelang, aus diesem Haus zu fliehen. Einstweilen musste er seine Kräfte aufs Überleben konzentrieren.
Instinktiv zog er sich wieder auf die obersten Bretter und legte sich knapp unterhalb der hohen Decke flach hin. In dem Vorratsschrank war es eng und dunkel, aber wenn jemand direkt nach oben schaute, konnte er ihn nicht übersehen.
Adams konzentrierte sich auf seine Atmung und verlangsamte sie bewusst, um seinen Stoffwechsel herunterzufahren, damit er weniger Gefahr lief, eine unnötige Bewegung zu machen, die jemanden, der in die Kammer trat, alarmieren würde. Gleichzeitig zog er das geschwärzte Messer aus dem Futteral an seinem Gürtel und legte die scharfe Klinge flach an seinen Unterarm.
Von draußen hörte er, wie zwei Männer die Waschküche überprüften. Die Wäscherutsche, über die er vorhin hergelangt war, wurde geöffnet. Offensichtlich sahen die Männer hinein. Die Klappe schwang wieder zu, und ehe er sich versah, wurde die Tür des Vorratsschranks aufgerissen und ein stämmiger Security-Mann mit kurz geschorenem Haar, der mit einer kurzläufigen Maschinenpistole bewaffnet war, trat in die winzige Kammer.
Aufs Äußerste angespannt sah Adams zu, wie der Mann die unteren Bretter durchsah, denn er wusste, dass ihm, wenn der Agent nach oben schaute, nichts anderes übrig blieb, als sich auf ihn fallen zu lassen und ihn mit dem Messer zu töten.
Aber der Mann schob nur halbherzig zwei Dosen Bleichmittel zur Seite, murmelte etwas vor sich hin, ging hinaus und schloss die Schranktür hinter sich.
Adams wartete kurz, bis die Männer auch den größeren Wäscheraum verlassen hatten, und atmete dann langsam aus.
Er wollte sich schon auf den Boden zurückgleiten lassen, als Stimmen von oben seine Aufmerksamkeit erweckten.
»Was sollen wir mit den Leichen machen?«, hörte Adams. Er erkannte die Stimme von Eldridge, dem Wachposten, der Lowell vorhin durchsucht hatte.
»Suchen Sie sie zusammen, setzen Sie sie in ihre eigenen Autos und fahren Sie sie nach Pahosa Point hinaus«, antwortete Jacobs. »Ich habe gerade mit GT gesprochen; er wartet dort mit einem Tanklastzug auf Sie. Inszenieren Sie eine Unfallszene und sehen Sie zu, dass alle Autos in Brand gesetzt werden, wenn der Tanklaster explodiert. So wird es aussehen, als wären sie auf dem Weg hierher umgekommen.«
»Sir«, hörte Adams Eldridge einwenden, »diese Leichen sind von Kugeln durchsiebt. Einer der Körper hat allein über dreißig Einschusswunden. Es wird nicht lange wie ein Unfall aussehen.«
»Das muss es auch nicht«, gab Jacobs zurück. »Nur ein paar Tage, in denen wir unsere Ressourcen nutzen, um eine eventuelle Untersuchung zu verlangsamen. Danach kommt es nicht mehr darauf an.«
»Ja, Sir«, kam Eldridges Antwort, doch Adams überlegte nicht einmal, warum es in ein paar Tagen nicht mehr darauf ankommen würde, dass soeben eine ganze Truppe Secret-Service-Agenten massakriert worden war. Stattdessen blieb er bei etwas anderem hängen, das Jacobs gerade gesagt hatte.
Die Autos . Sie würden die Wagen bewegen.
Und sofort erkannte Adams, wo sein Weg nach draußen lag.
»Okay, schiebt sie hinein«, befahl Eldridge den Wachen und wies auf die Regierungsfahrzeuge. Die Männer nickten düster und begannen, die Toten in die großen, allradgetriebenen Geländewagen zu laden.
Die Leichen der Secret-Service-Agenten waren bereits zusammengeholt und vor dem Eingang abgelegt worden. Eine breite Spur aus Blut und Eingeweiden führte zum Haus zurück.
Die Agenten waren im Haus herumgegangen, hatten die Wachleute festgenommen und sich dabei auf ihre vom Präsidenten
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