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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Beschuldigungen gegen ihn erhebt. Und Ihre Behörde hat nichts getan, um diese Vorwürfe zu entkräften.«
    »Mrs. Mahoney – bitte glauben Sie mir …« – Kommissar North spreizte flehend die Hände –, »zurzeit führen wir auf höchster Ebene eine akribische Untersuchung durch. Sollten wir den Beweis für eine ungerechte Behandlung finden, werden Köpfe rollen, das versichere ich Ihnen.«
    »Kommissar, ich würde Ihnen ja liebend gern glauben …«
    »Nun, dann lassen Sie uns darüber reden.« North legte einen Zeigefinger gegen die Schläfe und schien nach versöhnlichen Formulierungen zu suchen. »Wenn ich mit dem Staatsanwalt spreche, bekomme ich Sie vielleicht gegen Kaution frei. Natürlich liegt die Entscheidung nicht bei mir – aber Sie genießen in der Gemeinde einen guten Ruf, und wenn Sie Entgegenkommen zeigten, indem Sie sich mit mir treffen, auf dem Polizeirevier zum Beispiel – oder an irgendeinem anderen neutralen Ort Ihrer Wahl –, könnte ich meine Kollegen von der Justiz bitten, Ihnen eine Atempause zu gewähren. Wäre das nicht angenehmer, als sich in der Narseiller Botschaft einzubunkern?«
    Harriet zögerte mit der Antwort. Sie wusste nicht mit Bestimmtheit, wer von der Raumfahrtbehörde korrupt war. Möglicherweise war North ja unschuldig. Doch sie wäre dumm, auch nur das geringste Risiko einzugehen.
    »Mrs. Mahoney?«
    Harriet schüttelte den Kopf. »Auf dieses Angebot kann ich mich leider nicht einlassen.«
    »Aber Ihnen muss doch klar sein …«
    »Kommissar, betrachten Sie die Dinge von meinem Standpunkt aus. Mein Mandant, der nicht nur aus einem Außenposten der Piraten flüchtete, sondern Ihnen obendrein noch ein gekapertes Piratenschiff mitbrachte , wurde eines Verbrechens angeklagt, das er nicht begangen hat. Danach, als er in meiner Begleitung nach Informationen suchte, die zu seiner Verteidigung dienten, entging er nur knapp einem Anschlag auf sein Leben. Jemand versuchte, uns beide zu töten. Letztendlich, als Krönung des Ganzen, machte man ihn und mich für Robert McGinnis' Tod verantwortlich. Dabei schickte McGinnis uns in seinem Flieger fort, weil er wusste, dass ein Angriff auf sein Haus kurz bevorstand. Wie würde sich wohl ein intelligenter Mensch nach einer Kette von derartigen Vorkommnissen verhalten?«
    North blickte bekümmert drein. »Es kommt darauf an, ob das alles auf Wahrheit beruht, oder? Den Standpunkt der Polizei brauche ich Ihnen wohl kaum zu erläutern. Ihnen fehlen handfeste Beweise für Ihre Anschuldigungen. Der Umstand, dass Sie von einem brennenden Haus wegflogen und einen Mann in den Flammen sterben ließen – sich sogar noch des Fliegers dieses Mannes bemächtigten –, mutet schon äußerst verdächtig an. Die Fakten sprechen gegen Sie – es sei denn, Sie legen Beweismaterial vor, das Ihre Behauptungen unterstützt.«
    »Zurzeit fahnden wir nach solchen Indizien, Kommissar. Ich nehme an, dass wir welche finden, sowie das McGinnis-Anwesen gründlich untersucht wurde.«
    North rieb sich die Wange. »Wir alle warten gespannt darauf, was die Ermittlungen am Tatort ergeben. Aber Mrs. Mahoney – ich befürchte, Sie verschlimmern Ihre Lage nur, indem Sie Zuflucht suchen bei einer Bande von – na ja, ich meine die Narseil.« Er beugte sich vor. »Man wundert sich natürlich – genauer gesagt, die Anklagevertretung stellt sich diese Frage –, wieso Sie McGinnis eigens zu dem Zweck aufsuchten, um sich nach der Impris zu erkundigen?«
    »An wen hätten wir uns denn sonst …?« Harriet brach ab – plötzlich stutzig geworden. »Woher wissen Sie, dass wir über die Impris sprachen?«
    North kniff ein wenig die Augen zusammen. In seinem Blick flackerte verhaltener Zorn. »Nun ja, Sie sagten aus …«
    »In meiner Aussage steht nichts über den Inhalt des Gesprächs mit McGinnis. Ich erklärte lediglich, dass wir auf der Suche nach historischen Daten waren.«
    North schwieg einen Moment lang. »Dann muss ich wohl gut geraten haben …«
    »Ja, sicher«, erwiderte Harriet. »Sie haben gut geraten.« Oder Sie wussten es von Anfang an, weil Ihre Leute McGinnis manipulierten.
    »Na schön«, fuhr North in brüskem Ton fort, »wir wollen uns nicht länger damit aufhalten. Mrs. Mahoney, falls Sie doch noch Ihre Meinung ändern und sich mit mir unterhalten wollen, dann wissen Sie, wo Sie mich erreichen. Ja?«
    »Ja«, entgegnete Harriet und streckte die Hand aus. »Ich danke Ihnen …« – sie kappte die Verbindung – »für Ihr Interesse.«
    Dann saß sie da

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