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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Legroeder hatte keine Ahnung, ob Deutsch die Wahrheit sprach, falls Fre'geel das von ihm wissen wollte.
    Fre'geel wandte sich an Deutsch. »Sollten Ihnen diesbezügliche Informationen zu Ohren kommen, werden Sie uns unverzüglich Mitteilung machen.«
    Deutsch neigte den Kopf.
    »Bitte«, fügte Legroeder hinzu.
    Fre'geels Augen schienen aufzublitzen, doch er sagte nichts.
    Deutsch deutete ein Nicken an, während er sich prüfend umschaute. Den Commander des Schiffs, dem er nun auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war, mochte er nicht verprellen, doch er fand die ganze Situation unverständlich.
    »Nun denn«, sagte Fre'geel, »ich weiß, dass Sie und Rigger Legroeder eine Menge zu besprechen haben – wie man den Außenposten ansteuert und so weiter. Wir lassen Sie jetzt allein, damit Sie sich in Ruhe an die Arbeit machen können.« Er entfernte sich zusammen mit den anderen Offizieren, und in der Messe blieben nur Deutsch, Legroeder und ein einziger Narseiller Bewacher zurück.
    Die beiden Rigger saßen einander gegenüber und sahen sich verlegen an. Sieger und Besiegter. Der eine wollte gern fliehen, der andere eine Piratenfestung infiltrieren. Legroeder räusperte sich. »Sie scheinen ja gut mit Optimierern ausgerüstet zu sein.«
    Entdeckte er da ein leichtes Flackern in den Linsen, die Deutschs Augen bedeckten? »Wie haben Sie das erraten?«, entgegnete der Pirat trocken.
    Legroeder schmunzelte und schwieg. Er zuckte zusammen, als Deutschs rechter Arm plötzlich wie ein Teleskop anderthalb Meter weit über den Tisch schoss, und er sich einen Keks aus einer Schale nahm. Geräuschlos zog sich der Metallarm in den Anzugärmel zurück und wirkte beinahe natürlich, als Deutsch ein Stück von dem Keks abbiss.
    »Sie haben Recht, ich bin mit vielen Optimierern aus den technischen Werkstätten der Free Cyber Republic ausgestattet«, erwiderte Deutsch nach einer Weile. Dieses Mal schwang unüberhörbar Zynismus in seiner Stimme mit.
    Legroeder nickte verstehend. »Sagen Sie – werden diese Linsen auch manchmal transparent, damit man Ihre Augen sehen kann?«
    »Das sind meine Augen.«
    »Oh.« Legroeder runzelte die Stirn, und sein Unbehagen wuchs. »Ich will Ihnen nicht verheimlichen, dass ich auch einmal ein Gast der – wie nannten Sie sie – der Free Cyber Republic war. Doch in DeNoble, wo man mich gefangen hielt, benutzte man keine so phantasievolle Bezeichnung.«
    Deutsch neigte den Kopf, und der sich bewegende Schein der Deckenbeleuchtung, der von seinen Linsen reflektiert wurde, erweckte den Anschein, als huschten seine Blicke hin und her, während er Legroeder zuhörte. »Sie haben als Rigger für die Cyber gearbeitet?«, fragte er leise. An seinen Augen war keine Regung abzulesen, doch in seiner Stimme schwangen Emotionen mit. » DeNoble. Von diesem Außenposten habe ich gehört …«
    Plötzlich spürte Legroeder eine Enge in der Brust, als die Erinnerungen ihn übermannten. »Ich erkundige mich nach Optimierern, weil ich wissen muss, ob Sie nur mit deren Unterstützung zu Ihrer Basis zurückfinden.«
    »Ohne diese Technik hätte ich Schwierigkeiten«, gab der Pirat zu.
    »Dann bin ich auf Ihre Hilfe angewiesen.«
    Deutsch lehnte sich zur Seite, wie um Legroeders Schläfen zu inspizieren. »Wenn ich mich nicht täusche, sind Sie selbst mit Optimierern aufgemotzt.«
    »Richtig. Aber sie sind neu. Ich benutze sie erst seit kurzem.«
    Deutschs Mund verzog sich zu einem undeutbaren Ausdruck. »Im Gefecht haben Sie sich doch wacker geschlagen. Sie und Ihre Kameraden sind gute Kämpfer. Wir hingegen kämpften ohne Rücksicht auf Verluste.«
    Legroeder sah ihn aufmerksam an.
    »Wir gingen Ihnen auf den Leim. Mit Widerstand hatten wir nicht gerechnet. Die Tarnung Ihres Schiffs war perfekt. Kein Hinweis auf diese Art von Bewaffnung.« In Deutschs Stimme war nicht die Spur eines Vorwurfs zu entdecken. »Ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass Captain Te'Gunderlach …« – Deutsch zögerte, wie wenn er überlegte, was er preisgeben sollte – »einen Flux-Torpedo auf diese kurze Entfernung abschießen würde.« Er schlug einen halb grimmigen, halb nüchternen Tonfall an.
    Legroeder erwiderte nichts darauf. Der Captain des Piratenschiffs hatte tatsächlich eine große Dummheit begangen.
    »Ich wusste schon immer, dass es so enden würde«, fuhr Deutsch fort.
    »Was? Dass Ihr Schiff zerstört würde? Oder dass jemand auftauchen könnte, um Piraten zu jagen?«
    Bedächtig schüttelte Deutsch den Kopf. »Dass Captain

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