Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
Vom Netzwerk:
bin kein Kind!«, schreie ich und fühle mich wie eins. Ich springe auf. Billy hält meine Finger fest und steht auch auf.
    Wir sehen einander an, Panik im Blick.
    Billy wendet sich wieder den beiden zu, hoch aufgerichtet, breitschultrig und groß. »Mr Murray, wir werden es so oder so tun. Wir wollen nur Ihren Segen. Ich liebe Ihre Tochter.«
    Mummy hebt die Hand an den Mund. »O Gott!«, schluchzt sie. »Du bist schwanger!«
    Jetzt fließen die Tränen. Nicht meine, aber ihre. Ich leugne es nicht; stattdessen streicheln meine Finger unwillkürlich die leichte Rundung meines Bauches. Meine Mutter zerbröselt in den Armen meines Vaters und schluchzt heftig an seiner Schulter. Die beiden sind so vollständig, so ganz und gar vereint, dass man nicht an sie herankann. Da ist einfach kein Platz mehr.
    Daddy sieht mich mit sanften, wunden Augen an. »Ihr geht jetzt besser«, sagt er milde und vergräbt das Gesicht in ihrem Haar.

 
    Jake,
    Neujahr 1985
    Das Knutschzimmer oben ist dunkel; nur das Licht der Straßenlaternen fällt durch die vorhanglosen Fenster herein. Ich sehe Shonas Schatten in der Tür, und dann höre ich das Klicken des Schlosses. Sie kommt auf mich zu, bis ich sie im Lampenlicht deutlich sehen kann. Sie ist nicht hübsch – nicht mal ein bisschen. Sie hätte sich für einen der anderen, älteren Jungs entschieden, wenn die interessiert gewesen wären, aber am Ende hat sie mich genommen. Ich höre den Verschlussring meiner geklauten Bierdose zischen. Shona trinkt einen Schluck und reicht mir dann die Dose. Meine Hände sind feucht. Hoffentlich will sie bloß reden und vielleicht ein bisschen küssen. Vielleicht wird sie meine Freundin.
    »Was willst du machen?«, fragt sie und ist schon dabei, ihre Strumpfhose auszuziehen.
    »Was hast du vor?«
    »Ach, komm, du Hirni«, sagt sie mit schwerer Zunge und kriegt dabei gleichzeitig einen Schluckauf. Sie lacht. »Lass uns ein bisschen rummachen. Wie weit bist du schon gegangen?«
    Ich glotze sie nur an.
    »Okay. Nick einfach, wenn du es schon mal gemacht hast. Küssen?«
    Ich nicke.
    »Zunge?«
    »Ja.«
    »Titten?«
    Jemand rüttelt draußen an Türknopf, und mein Herz macht einen Satz.
    »Sollten wir nicht …?«, versuche ich zu sagen.
    »Ach, die sollen sich verpissen. Gefingert?« Sie grinst spöttisch. »Okay, das heißt also nein. Willst du?«
    Eine Ader pocht in meiner Stirn, und mir zittern die Beine. Shona knöpft ihre Strickjacke auf, zerrt ihren weißen BH hoch und entblößt ihre kleinen, weißen Brüste.
    »Hier.« Sie lässt sich auf dem Teppich nieder und tätschelt mit der flachen Hand den Boden vor sich. »Keiner sieht uns. Das ist unser Geheimnis, okay? Versprichst du, dass du es niemandem erzählst?«
    Ich nicke und knie mich hin. Der BH drückt ihre kleinen Titten herunter und quetscht sie in eine komische Form.
    »Leck sie, wenn du willst«, sagt sie und sieht mir in die Augen.
    Ich tue, was sie sagt – mechanisch, als ob ich an einem Eis leckte, damit es nicht am Hörnchen herunterläuft. Nach ein paar Augenblicken schiebt sie schnaubend meinen Kopf weg, lehnt sich zurück und streckt die nackten Beine links und rechts neben mir aus. Ich knie weiter vor ihr.
    »Schieb meinen Rock hoch«, befiehlt sie. Ich gehorche. »Gefällt dir meine Unterhose?« Sie ist aus schwarzer Spitze. Ich nicke. »Dann zieh sie runter«, sagt sie.
    Ein paar Sekunden lang starre ich das Dreieck aus schwarzem Stoff an und wage nicht, mich zu rühren. Sie packt meine Hand und schiebt sie da unten hin. Meine Füße fangen an zu kribbeln, weil ich auf ihnen sitze, und ich muss die Stellung wechseln, bevor ich nach dem Bund ihres Höschens fummeln und es herunterziehen kann. Es bleibt an ihren kalten Füßen hängen, als ich es endlich unten habe. Ich schaue im Lichtschein in ihre schwarz umrandeten Augen. Sie scheint sich über mich lustig zu machen und mich herauszufordern.
    »Wie alt bist du?«, frage ich, um ein neues Thema anzufangen.
    »Fünfzehn«, sagt sie.
    »Ich auch.« Ich lasse mich vor ihr in den Schneidersitz zurücksinken. Sie reicht mir das Bier, und ich starre die Dose an, froh über die Ablenkung. Kronenbourg. Kro-nen-bourg. Wie ein Burger. Wie Cro-magnon.
    »Cro-magnon. Was bedeutet das?«, frage ich sie. »Ich weiß, ich hab’s schon mal gehört.«
    Sie lässt sich auf die Ellenbogen zurücksinken, klappt ihre Knie auseinander und zeigt sich mir im hellen Licht. Mein Herz klopft wieder los. Ich schaue auf die Uhr. Shona stupst mich mit dem Zeh

Weitere Kostenlose Bücher