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Anastasija 01 - Auf fremdem Terrain

Anastasija 01 - Auf fremdem Terrain

Titel: Anastasija 01 - Auf fremdem Terrain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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diesem . . .«
    »Korotkow«, sagte Starkow schnell.
    »Ja, Korotkow. Ist es ihm gelungen, sie zu überreden?«
    »Bis jetzt noch nicht. Sie weigert sich entschieden.«
    »Was hat sie für Argumente?«
    »Ich habe es wörtlich notiert: ›Ich kann nichts mit Leuten zu tun haben, die der Meinung sind, daß ein Weibsbild kein Mensch ist‹.«
    »Hast du das selbst gehört?«
    »Ich saß am Nachbartisch, als sie das dem Major von der Moskauer Kripo sagte. Ich muß bemerken, Eduard Petrowitsch, sie hat sich hervorragend in der Hand. Das Gespräch war sicher nicht angenehm, aber sie lächelte die ganze Zeit und erhob kein einziges Mal ihre Stimme. Deshalb konnte ich mehr als die Hälfte ihrer Worte nicht verstehen.«
    »Macht nichts, Tolja, das reicht. Ich werde heute abend deine Infos überdenken, und morgen früh kannst du anfangen. Du kannst gehen, Tolja.«
    Nachdem sich die Tür hinter Starkow geschlossen hatte, drehte sich Denissow zu Alan um, der in der Ecke am Couchtisch still etwas notierte.
    »Was sagst du dazu, Alan?«
    Alan fuhr mit der Hand in sein langes dichtes Haar, dann nahm er seinen langen Bart in den Mund und kaute auf ihm herum.
    »Von Kaviar und Lachs lassen wir die Finger. Auch auf Ihre legendären Steaks werden wir verzichten müssen.«
    »Vielleicht Karpfen in Sahne?« schlug Denissow unsicher vor.
    »Wenn es um einen Konkurrenten von Ihnen ginge, wäre ich einverstanden. Es gibt heute nur wenige Menschen, die korrekt Fisch essen und richtig mit den Gräten umgehen können. Wenn Sie irgend etwas von ihr wollen, würde ich keinen Fisch empfehlen. Höchstens Stör ohne Gräten.«
    »Das soll mir recht sein.« Eduard Petrowitsch nickte. »Weitere Vorschläge?«
    »Ich wollte noch was zu dem Gesalzenen sagen. Vielleicht hat sie Probleme mit den Nieren und verträgt nicht viel Flüssigkeit. Andererseits raucht sie viel, das heißt, sie muß Durst haben. Ich denke, man muß Orangen oder noch besser Grapefruit servieren. Das erfrischt. Schälen, in dünne Scheiben schneiden und mit Eis servieren. Um alles übrige kümmere ich mich: Gemüse, Getränke, einen Stuhl mit hoher Lehne. Ich habe alles notiert.«
    »Danke, Alan. Ohne dich wäre ich verloren.«
    »Und wann soll ich fertig sein?«
    »Wenn ich das wüßte . . .«
    * * *
    Während Eduard Petrowitsch die Netze auslegte, in denen er Anastasija Kamenskaja fangen wollte, zog Nastja zusammen mit Jura Korotkow ihre eigenen Netze ein und stellte verärgert fest, daß sie noch nichts gefangen hatte.
    »Nur Ismailow scharwenzelt um mich herum. Freilich benimmt er sich genauso, wie du es mir vorhergesagt hast, aber er ist nicht der Mörder. Von dem Augenblick an, als ich mich von Alferow im Park verabschiedet hatte, bis zwei Uhr nachts war er immer in meiner Sichtweite. Kann sich der Gutachter beim Zeitpunkt des Todes nicht geirrt haben?«
    »Das ist ausgeschlossen.« Jura schüttelte den Kopf. »Du hast dich um 23 Uhr 30 von Alferow getrennt, die Leiche wurde an der Fundstelle um 4 Uhr 20 untersucht. Der Eintritt des Todes erfolgte etwa um Mitternacht plus minus fünfzehn Minuten. Da ist viel zu wenig Zeit dazwischen, als daß sich der Gutachter um anderthalb bis zwei Stunden irren könnte. Verlier keinen Gedanken daran. Denk lieber über was anderes nach: Ich habe deine Zigaretten gefunden.«
    »Wo?« Nastja fuhr hoch.
    »In der Nähe des Lieferanteneingangs. Eine dunkle Packung. Auf der Erde fällt sie nicht weiter auf, wenn man nicht gerade danach sucht. Was sagst du dazu?«
    »Wozu mußte Alferow zum Lieferanteneingang, wenn der Haupteingang viel näher liegt? Ein Spazierweg führt da nicht vorbei. Das heißt, er ist absichtlich dahin gegangen, vielleicht ist er jemandem nachgegangen. Oder man hat ihn bereits tot durch den Lieferanteneingang getragen. Vergessen wir doch für eine Minute den Auftragsmord und überlegen wir, wie es geschehen konnte, daß man einen Menschen, der eben erst friedlich auf einer Parkbank saß und durch nichts beunruhigt war, fünf Minuten später mit einem meisterhaften Handkantenschlag tötet. Das sieht sehr nach einem Mord im Affekt aus, findest du nicht?«
    »Dann muß man davon ausgehen, daß er irgendwas gesehen hat. Etwas, was nicht für seine Augen bestimmt war. Oder jemanden, den er nicht hätte sehen sollen. Hast du eine Idee, wie man das überprüfen könnte?«
    »Ja. Teilweise kann man das hier vor Ort überprüfen. Aber für das meiste müssen wir über Moskau gehen.«
    Nastja verstummte und ging nachdenklich weiter,

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