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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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im Gasthaus zu übernachten.“
    Jesta nickte und übergab dem anderen der beiden, einem kleinen dicken Mann, der auf ihn einen nicht mehr ganz nüchternen Eindruck machte, Nevurs Zügel.
    „Sehr gut!“, sagte der Hagere. „Wenn ihr mir nun folgen würdet? Ich werde euch dem Wirt vorstellen, der sicher noch ein Zimmer für euch frei hat. Drinnen könnt ihr dann auch mit ihm über die Bezahlung für euch und euer Tier sprechen.“
    Jesta folgte ihm durch eine schmale Holztür und schritt einen hohen Gang entlang, an dessen Ende eine große Tür in das Gasthaus führte, aus dem bereits lautes Gelächter und fröhliche Musik drangen. Nachdem sie durch die Tür gegangen waren, sah Jesta eine kleinere Gruppe von Leuten, die vergnügt mit ihren Instrumenten musizierten. Ein großer schlaksiger Mann mit rotem Vollbart spielte auf einer kleinen Ukulele und neben ihn stand einer, den dicken Bauch fröhlich hin und her schaukelnd, und spielte Flöte. Vor den beiden, auf einem kleinen Schemel, saß ein Junge und trommelte im Takt auf einem mit Leder überzogenen, hölzernen Eimer. Jesta wusste nicht, um was für ein Instrument es sich dabei genau handelte, aber ihm gefiel die Musik und wippte, ohne es selbst zu merken, leicht mit den Hüften.
    Eine kleine dicke Frau zeigte sich da schon weit tanzfreudiger und fegte wie ein Wirbelwind kreuz und quer durch den gesamten Raum. Einem Kreisel gleich sauste sie so an den Gästen vorbei, die laut Applaus spendeten und ihr johlend hinterher riefen.
    „Geht es in eurem Haus immer so lustig zu?“, fragte Jesta einen älteren Mann mit gutmütigem Gesicht, der eine abgewetzte dunkle Schürze umgeschnürt hatte und gerade einige Bierkrüge mit einem Tuch abtrocknete. Der Mann hinter dem Tresen, offenbar der Wirt, lächelte ihn breit an und antwortete: „Und ob! Knaudelmanns Gäste sind immer bester Laune, wenn sie sich in meiner bescheidenen Behausung einfinden. Und meine Frau, das wilde Irmchen, wie meine Stammkundschaft sie nennt, sorgt schon dafür, dass langen Gesichtern schnell ein Lächeln entlockt wird. Was kann der alte Fegard Knaudelmann für euch tun?“
    „Ein Zimmer für eine Nacht bräuchte ich“, antwortete Jesta, „und meinen Esel würde ich gerne für dieselbe Dauer in euren Stallungen unterbringen.“
    „So soll es dann sein“, erwiderte der Wirt, und nachdem Jesta bezahlt hatte, zeigte er ihm sein Zimmer. „Sonst noch einen Wunsch der Herr? Vielleicht etwas zu essen? Wir haben auch ausgezeichnetes Bier, immer frisch und immer kühl!“
    „Erst einmal nicht, danke.“
    Der alte Knaudelmann nickte und verbeugte sich daraufhin höflich. „So soll es dann sein“, sagte er, schritt hinaus und zog leise die Tür hinter sich zu.
    Jesta sah sich um. Das Zimmer, das ihm der Wirt überlassen hatte, war klein und dunkel, da nur wenig Sonnenlicht durch das kleine Fenster fiel, da es zu der Seitenstraße zeigte, von wo aus er gekommen war. Jesta setzte sich auf das Bett und dachte nach. Es war jetzt kurz nach Mittag und für eine Unterkunft für sich und Nevur hatte er schon einmal gesorgt. Jetzt hielt er es für das Beste, wenn er sich erst einmal in der Stadt umsehen würde, um so auch nach einem Laden zu suchen, indem er sich am nächsten Tag mit genügend Proviant eindecken konnte. Danach würde er wieder das Gasthaus aufsuchen und sich unter die anderen Gäste mischen. Vielleicht würde er ja mit einem von ihnen ins Gespräch kommen und ihm, wenn er es geschickt anstellen würde, einige Informationen über Renyans möglichen Aufenthalt entlocken können.

    Zurück auf der Hauptstraße schlenderte er an den Häusern vorbei und betrachtete seine Umgebung. Nur ein kurzes Stück weiter fand er einen kleinen Laden, dessen Sortiment in den Fenstern ganz seiner Vorstellung entsprach.
    Dort kaufte er aber nur einige Körnerbällchen für Taykoo, da er alles andere erst kurz vor seiner Abreise aus Panjan besorgen wollte. Als er wieder hinaustrat, fiel ihm eine Gruppe von Kindern auf, die zusammen spielten. Drei von ihnen hatten jeweils ein kleines Holzschwert in der Hand und der Vierte, der etwas älter zu sein schien als die anderen, trug einen kleinen einfachen Bogen in der rechten Hand, der eigentlich nur ein dürrer Ast war, dessen Enden er mit einer einfachen Schnur gespannt hatte. Auf dem Rücken des Jungen hing eine längliche Stofftasche, aus der einige Äste ragten, und als Jesta näher kam, konnte er hören, dass die Kinder sich untereinander stritten.
    „Es ist

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